Berlin. Nicht immer tauchen verschwundene Personen auch wieder auf. Einige der Fälle sind brandaktuell, einige schon mehrere Jahrzehnte alt.

In der modernen, volldigitalisierten Welt ist es zwar nur noch schwer nachvollziehbar. Doch auch heutzutage verschwinden Menschen spurlos, auch in Berlin. Prominentestes und wohl spektakulärstes Beispiel der vergangenen Jahre: Die damals 15-jährige Schülerin Rebecca Reusch aus Neukölln, die am 18. Februar 2019 das Haus ihrer Schwester verlassen haben soll und danach nie wieder gesehen wurde. Die Ermittler gehen inzwischen von einem Tötungsdelikt aus, eine Leiche konnte jedoch nie gefunden werden.

250 bis 300 Menschen werden in Deutschland dabei täglich als vermisst gemeldet und ungefähr genauso viele Fälle werden aufgeklärt. Bei ungefähr der Hälfte der Vermissten handelt es sich um Kinder und Jugendliche.

Derzeit sucht die Berliner Polizei nach acht Vermissten mit Fotos. Ein Fall ist brandaktuell, einige liegen schon mehrere Jahrzehnte zurück. Die Hoffnung geben die Ermittler indes aber niemals auf. Erst im vergangenen Frühjahr wurde in diesem Sinne sogar versucht, eine unbekannte weibliche Leiche aus Spandau in Zusammenarbeit mit niederländischen und belgischen Behörden zu identifizieren. Bei folgenden namentlich Vermissten bittet die Polizei aktuell um Mithilfe und Hinweise:

Rebecca Reusch - Schülerin seit fast fünf Jahren unauffindbar

Die heute 20-jährige Rebecca Reusch wird seit dem 18. Februar 2019 vermisst.
Die heute 20-jährige Rebecca Reusch wird seit dem 18. Februar 2019 vermisst. © Polizei | Polizei
  • Wer gesucht wird: Die heute 20-jährige Rebecca Reusch.
  • Was passiert ist: Die damals 15-jährige Schülerin verschwand am 18. Februar 2019 spurlos aus dem Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers in Berlin-Britz. Bis heute gibt es keinerlei Lebenszeichen der Jugendlichen. Mit über 3000 Hinweisen, die seit Februar 2019 durch die 3. Mordkommission bearbeitet wurden und werden, ist dieser Vermisstenfall nach wie vor in den Medien präsent, er gilt als einer der spektakulärsten Vermisstenfälle Deutschlands. Es gehen immer noch zahlreiche Hinweise von Bürgerinnen und Bürgern bei der Polizei Berlin ein. Einige von ihnen begeben sich auch eigenständig auf die Suche nach Rebecca und geben Hinweise auf Spuren, beispielsweise das Auffinden von Decken im Wald. Seit langem gilt der Schwager als Hauptverdächtiger der Polizei, sie geht nicht davon aus, dass Rebecca sein Haus lebend verlassen hat. Die Tat konnte ihm jedoch nie zweifelsfrei nachgewiesen werden.
  • Personenbeschreibung: Ein Aussehen von 15 -18 Jahren, 170 -180 cm groß, schlanke Gestalt, braunes, schulterlanges Haar. Bekleidet war Rebecca mit einer rosafarbenen Plüschjacke, einem weißen Kapuzenpullover mit der Aufschrift „RAP MONSTER”, blauen Jeans mit zerrissenen Knien, schwarz-weißen Sportschuhen der Marke „VANS“, einer großen beige-rosafarbenen Handtasche und einem roten Rucksack.
  • Hinweise bitte an: die Rufnummer (030) 4664-911333 oder per E-Mail an lka113-hinweis@polizei.berlin.de.
  • Zum Thema: Rebecca Reusch - Drei Jahre Ungewissheit

Alexander Scherdt - Berliner an der Nordsee vermisst

Der 37-jährige Alexander Scherdt wird seit Anfang Oktober 2022 vermisst.
Der 37-jährige Alexander Scherdt wird seit Anfang Oktober 2022 vermisst. © BM | Polizei Berlin
  • Wer gesucht wird: Der 37-jährige Alexander Scherdt aus Zehlendorf.
  • Was passiert ist: Scherdt zeigte sich nach Angaben der Berliner Polizei zuletzt psychisch auffällig und hielt sich Anfang Oktober 2022 in 25761 Büsum bzw. Büsumer Deichhausen auf. Am 5. Oktober 2022 soll er nach den bisherigen Ermittlungen einen Tagesausflug mit dem Schiff von Büsum nach Helgoland und zurück unternommen haben. Seither gibt es von ihm kein Lebenzeichen mehr.
  • Personenbeschreibung: Scherdt wirkt circa 36 bis 40 Jahre alt, ist etwa 175 bis 180 cm groß, leicht korpulent, hat kurz rasierte Haare und ist Brillenträger. Bekleidung: vermutlich ein schwarzer Wintermantel.
  • Hinweise bitte an: die Rufnummer (030) 4664-912444 oder per E-Mail an LKA124Hinweise@polizei.berlin.de.
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Kebenu Alemu Girma - Weddinger Jugendeinrichtung verlassen

Die 17-jährige Kebenu Alemu Girma ist seit dem 3. Oktober 2021 vermisst.
Die 17-jährige Kebenu Alemu Girma ist seit dem 3. Oktober 2021 vermisst. © BM | Polizei Berlin
  • Wer gesucht wird: Die 17-jährige Kebenu Alemu Girma.
  • Was passiert ist: Die 17-Jährige verließ am 3. Oktober 2021 eine Jugendhilfeeinrichtung in Wedding und kehrte seitdem nicht mehr zurück.
  • Personenbeschreibung: Sie ist etwa 160 cm groß, schlank und hat sehr kurze, gelockte, schwarze Haare.
  • Hinweise bitte an: Die Rufnummern (030) 4664 – 173400 und (030) 4664 – 171100 oder per E-Mail an dir1k34@polizei.berlin.de.
  • Auch interessant: Warum geflüchtete Kinder in Berlin vermisst werden

Daniel Chapin-Robert - Transfrau samt Kater verschwunden

Die Transperson Daniel Chapin-Robert wird seit dem 2. Januar 2018 vermisst.
Die Transperson Daniel Chapin-Robert wird seit dem 2. Januar 2018 vermisst. © BM | Polizei Berlin
  • Wer gesucht wird: Die Transperson Daniel Chapin-Robert.
  • Was passiert ist: Chapin-Robert ist laut der Berliner Polizei transgeschlechtlich, Personenstands-und Namensänderung haben aber noch nicht stattgefunden. Es ist daher möglich, dass die vermisste Person als Frau – nennt sich Ally – oder als Mann in Erscheinung tritt. Zuletzt wurde die französische Staatsangehörige am 2. Januar 2018 in einer Bankfiliale in der Berliner Straße, unweit ihrer Wohnanschrift in Wilmersdorf, gesehen. Seitdem gibt es keine Lebenszeichen. Daniel/Ally ließ beim Verschwinden alles zurück und schrieb Abschiedsbriefe. Es kann aus diesem Grund nicht ausgeschlossen werden, dass sie sich etwas angetan hat. Daniel /Ally nahm ihren Kater Valentin in dessen Transportbox mit. Die bisherigen umfangreichen Ermittlungen und Suchmaßnahmen verliefen ohne Erfolg.
  • Personenbeschreibung: 170 bis 175 cm groß, sehr schlank, lange schwarze Haare, zahlreiche Tätowierungen am Körper, die Bekleidung zum Zeitpunkt des Verschwindens ist nicht bekannt.
  • Hinweise bitte an: Die Rufnummer (030) 4664-912444.
  • Zum Weiterlesen: Angriffe auf Transsexuelle in Berlin nehmen zu

Sandra Wißmann - Mädchen seit über 20 Jahren nicht mehr gesehen

Die heute 35-jährige Sandra Wißmann wird seit dem 28. November 2000 vermisst.
Die heute 35-jährige Sandra Wißmann wird seit dem 28. November 2000 vermisst. © BM | Polizei Berlin
  • Wer gesucht wird: Die heute 35-jährige Sandra Wißmann.
  • Was passiert ist: Die damals 12-jährige Sandra verabschiedete sich am 28. November 2000 von ihrer Mutter an der Ecke Kottbusser Damm/ Böckhstraße in Kreuzberg. Sie wollte ein Geburtstagsgeschenk für ihre Mutter kaufen, und das natürlich allein. Sandra plante hierfür, zu Karstadt am Hermannplatz, 500 Meter entfernt, zu gehen. Um 16:40 Uhr soll sie von Schulfreunden noch einmal gesehen worden sein - zum letzten Mal. Bis heute gibt es keine Spur von Sandra Wißmann. Die Polizeipräsidentin von Berlin hat eine Belohnung von 5000 Euro ausgelobt. Mittlerweile wird davon ausgegangen, dass das Mädchen Opfer eines Kapitalverbrechens wurde.
  • Personenbeschreibung: Sandra hat braune Augen. Sie war zum Zeitpunkt ihres Verschwindens ca. 1,60 m groß und von zierlicher bis sportlicher Figur. Ihre Haare waren lang und dunkelblond. Sie trug schwarze Jeans, einen dunkelbraun-bordeaux-schwarz gemusterten Pullover, eine blaue halblange Wintersteppjacke und schwarze Stiefel.
  • Hinweise bitte an: Die Rufnummer (030) 4664-912444.
  • Zum Thema: Phänomen True Crime - „Es geht um Kontrolle über das Böse“

Peter Rainer Malingriaux - Von dem Obdachlosen fehlt jede Spur

Der heute 82-jährige Peter Rainer Malingriaux wird seit dem 14. September 1997 vermisst.
Der heute 82-jährige Peter Rainer Malingriaux wird seit dem 14. September 1997 vermisst. © BM | Polizei Berlin
  • Wer gesucht wird: Der heute mindestens 82-jährige Peter Rainer Malingriaux.
  • Was passiert ist: Der damals 56-Jährige verschwand am 14.September 1997 spurlos. Er war an diesem Tag letztmalig bei seiner Mutter und nahm danach entgegen seiner Gewohnheit keinen Kontakt mehr zu seinen Angehörigen auf. Seit Sommer 1997 war Malingriaux ohne festen Wohnsitz und bewegte sich im Alkoholikermilieu. Nach Angaben seiner Schwester, von der Peter Rainer Malingriaux als vermisst gemeldet wurde, war der Mann alkoholkrank und lebte von Sozialhilfe, die er seit Oktober 1997 nicht mehr abholte. Ein Unglücksfall oder eine an ihm verübte Straftat können daher nicht ausgeschlossen werden.
  • Personenbeschreibung: Peter Rainer Malingriaux ist ca. 1,70 m groß und hat braune Augen. Er war damals schlank und hatte braune Haare. Zur Zeit seines Verschwindens trug er schwarze Jeans, ein langärmliges T-Shirt und Turnschuhe.
  • Hinweise bitte an: Die Rufnummern (030) 4664 – 91 2400 oder – 91 24 01.
  • Zum Weiterlesen: Cold Case - Berliner Polizei will Leiche nach 35 Jahren identifizieren

Manfred Fietzek - Vom Sparkassenbesuch nie zurückgekehrt

Der heute 76-jährige Manfred Fietzek wird seit dem 4. Juli 1995 vermisst.
Der heute 76-jährige Manfred Fietzek wird seit dem 4. Juli 1995 vermisst. © BM | Polizei Berlin
  • Wer gesucht wird: Der heute mindestens 76-jährige Manfred Fietzek aus Friedrichshain.
  • Was passiert ist: Seit dem 4 .Juli 1995 gegen 10 Uhr morgens wird der damals 48-jährige Hauswart Manfred Fietzek vermisst. Fietzek verließ sein Haus in der Stralauer Allee in Berlin-Friedrichshain, um mit seinem Pkw Lada zur Sparkasse zu fahren. Er wollte Bargeld für einen bevorstehenden Urlaub abholen. Da er jedoch nicht nach Hause zurückkehrte, suchte seine Frau nach dem Fahrzeug. Sie fand es in der Nähe der Sparkasse, die sich in der Bödicker Str./Ecke Stralauer Allee befindet, und zwar ordnungsgemäß geparkt.
  • Hinweise bitte an: Die Rufnummern (030) 4664 – 91 24 00 oder – 91 24 01.
  • Zum Thema: True Crime in Berlin