Berlin. Rebecca Reusch verschwand vor mehr als fünf Jahren. Nun unterstellt ein Polizist den Ermittlern eine schwere Panne. Die News im Blog.

Der Vermisstenfall Rebecca Reusch hatte vor über fünf Jahren weit über die Grenzen Berlins hinaus tiefe Betroffenheit ausgelöst. Das Schicksal des Mädchens aus Neukölln beschäftigt die Öffentlichkeit weiterhin, noch immer sorgen die mysteriösen Umstände ihres Verschwindens für Spekulationen. Handfeste Beweise fehlen allerdings.

Die damals 15 Jahre alte Schülerin aus Neukölln verschwand am 18. Februar 2019. Ermittler der Berliner Polizei suchten mit großem Aufwand wochenlang in Berlin und in Brandenburg nach der Vermissten – ohne Erfolg. Von ihrer Leiche fehlt noch immer jede Spur.

Unmittelbar nach ihrem Verschwinden rückte Rebeccas Schwager Florian R. in den Fokus der Ermittlungen von Mordkommission und Staatsanwaltschaft. An einer Stellungnahme der Staatsanwaltschaft gegenüber von 2020 änderte sich bis heute nichts: „Wir gehen weiterhin davon aus, dass Rebecca das Haus des Schwagers nicht lebend verlassen hat.“

Lesen Sie hier chronologisch sortiert die wichtigsten Nachrichten zum Verschwinden Rebeccas. Der Artikel wird fortlaufend aktualisiert.

Rebecca Reusch: Polizist erhebt schwere Vorwürfe gegen Ermittler

21. März 2024: Was geschah in den Morgenstunden des 18. Februar 2019 am Maurerweg in Berlin-Britz wirklich? Seit mehr als fünf Jahren versucht die Berliner Polizei, den Vermisstenfall um Rebecca Reusch zu lösen. Aussagen eines Berliner Polizisten bringen die Ermittlerinnen und Ermittler nun in Verlegenheit. Sein Vorwurf: Die so wichtige Anfrage nach Google-Daten, die etwa Auskunft geben könnten über den Standort von Rebeccas Handy, sei deutlich verzögert erfolgt.

Das sagte der anonym bleibende Polizist nun den Zeitungen der Ippen-Gruppe. Öffentlich bekannt ist bisher: Erst im Frühjahr 2021, also etwa zwei Jahre nach Rebeccas Verschwinden, lieferte Google der Polizei die Daten. Die erforderliche Decodierung der Informationen dauerte weitere zwei Jahre. Erst im April 2023 lag die Auswertung vor.

„Das sind alles erschreckende Zeiträume. Ich frage mich, was die Kollegen da gemacht haben. Gerade in einem solchen Fall, wo ein Mädchen das Haus nicht lebend verlassen hat. Solche Daten müssten schnellstmöglichst gesichtet werden. Das ist sehr irritierend“, sagte der Polizist, der laut eigenen Angaben für eine andere Polizeibehörde des Landes tätig ist.

In diesem Haus am Maurerweg in Berlin-Britz verbrachte Rebecca Reusch möglicherweise die letzten Stunden ihres Lebens.
In diesem Haus am Maurerweg in Berlin-Britz verbrachte Rebecca Reusch möglicherweise die letzten Stunden ihres Lebens. © Morris Pudwell | Morris Pudwell

Er selbst habe im Frühjahr 2021 bei den Ermittlern nachgehakt, wie der Stand bei der Auswertung der Google-Daten sei. „Genau einen Monat später steht öffentlich in der Presse, dass sie die Daten haben“, so der Polizist weiter. Sein Verdacht: Erst sein Nachfragen könnte die Ermittler dazu bewogen haben, bei dem Internet-Konzern nach den Daten zu forschen. Und weiter: „Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie die Daten wirklich direkt nach dem Verschwinden angefordert haben.” Google sei da viel schneller, „bei einem solchen Delikt brauchen sie maximal zwei bis vier Wochen“.

Laut Bericht reagierten Staatsanwaltschaft und Polizei bedeckt auf die Vorwürfe des anonymen Polizisten. In Einzelfällen könnten demnach die Auskünfte von Google deutlich längere Zeit in Anspruch nehmen. Google wollte sich aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht äußern.

Rebecca Reusch aus Berlin: Der Vermisstenfall in Kürze

  • Rebecca Reusch (15) aus dem Neuköllner Ortsteil Britz verschwindet am 18. Februar 2019 morgens aus dem Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers. In ihrer Schule kommt sie nie an. Auch eine Decke ist weg.
  • Seit dem 29. März 2019 gab es keine großangelegten Such-Aktionen der Berliner Polizei mehr. Am 3. September 2019 kam es zu einer neuen Suche in einem Waldgebiet bei Kummersdorf in der Nähe von Storkow.
  • Der dringend tatverdächtige Schwager Rebeccas Florian R. war zur mutmaßlichen Tatzeit allein mit ihr im Haus. Das ergeben Telefondaten Rebeccas und Router-Daten im Haus.
  • Die Mordkommission geht davon aus, dass Rebecca getötet wurde. Nach Ansicht der Ermittler hat sie das Haus ihres Schwagers nicht lebend verlassen.
  • Im Kofferraum des Autos, das von der Schwester und dem Schwager benutzt wird, fand die Polizei Haare und Fasern einer verschwundenen Decke. Nach einem DNA-Test stellte sich heraus, dass das Haar nicht von Rebecca stammt.
  • Rebeccas Schwager Florian R. (27) wird festgenommen, aber zunächst wieder wegen mangelnder Beweise frei gelassen. Nach neuen belastenden Hinweisen wird er erneut festgenommen und sitzt mehrere Wochen in Untersuchungshaft. Am 22. März 2019 wird der Haftbefehl gegen ihn aufgehoben.
  • Der himbeerrote Twingo des Schwagers und Rebeccas Schwester wird am 18. Februar und am 19. Februar auf der Autobahn 12 zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) von einem Kennzeichenerfassungssystem registriert. Nur der Schwager hatte in dieser Zeit Zugriff auf das Auto.
  • Die Mordkommission veröffentlicht Fotos des Autos und des Schwagers, obwohl Florian R. bereits in Untersuchungshaft sitzt. Nach der Freilassung von Florian R. zieht die Berliner Polizei diese Fahndungsfotos zurück.
  • Rebeccas Schwager Florian R. schweigt zu den Vorwürfen. Die Eltern und Schwestern von Rebecca halten ihn weiter für unschuldig.
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Schwager soll nach Fesselsex und Strangulationspraktiken gesucht haben

23.5.2023: Angeblich neue Details im Fall Rebecca Reusch: Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, sei jetzt klar, warum die Staatsanwaltschaft Berlin im April die Wohnung des nach wie vor verdächtigen Schwagers durchsucht haben soll. Demnach hätten die Ermittler Daten von Google aus Irland zum Surfverhalten am Tag des Verschwindens erhalten. Jetzt gebe es die Auswertung des LKA. Demnach habe Florian R. immer behauptet, er habe geschlafen, als Rebecca das Haus verlassen habe. Die Daten würden nun belegen, dass er statt dessen zu diesem Zeitpunkt Pornoseiten besucht habe. Laut dem Bericht sei den Fahndern aufgefallen, dass er nach Fesselsex und Strangulationspraktiken gesucht habe.

Ein Ermittler soll der "Bild" gesagt haben, dass man gezielt nach Gegenständen wie "lange Schnürsenkel, Stoff ummantelte Kabel, Hosen- und Bademantelgürtel" gesucht habe, "mit denen man Sex-Partner würgen kann". Bei der Razzia sei den Ermittlern aufgefallen, dass bei einem Bademantel der Gürtel gefehlt habe. Die Begründung der Familie: Damit soll ein Bobbycar gezogen worden sein. Man habe ihn entsorgt, weil er schmutzig gewesen sei.

Mutter Brigitte glaubt weiter an die Unschuld von Florian R.

16.4.2023: Nach der neuen Hausdurchsuchung im Fall Rebecca Reusch hat sich die Mutter des vermissten Mädchens geäußert. Auf die Frage, wie die Familie die seit Jahren andauernde Ungewissheit verkraften würde, antwortete Brigitte Reusch der "Bild"-Zeitung: "Wir sind so eine Kuschelfamilie. Diese tiefe Liebe, die wir füreinander empfinden, schweißt uns eng zusammen und gibt uns Stärke. Wir dürfen uns nicht hängen lassen, selbst wenn die Verzweiflung noch so groß ist. Lässt man das zu, wird man krank." Auch ihr tiefer Glaube helfe ihr, die Hoffnung nicht zu verlieren. Die Familie sei weiterhin überzeugt, dass Rebecca irgendwann zurückkomme. Man spüre als Mutter, ob sein Kind noch lebe, sagte sie der Zeitung. „Wir geben die Hoffnung nicht auf.“

Von der Unschuld ihres Schwiegersohns seien die Reuschs noch immer überzeugt. „Florian ist für meinen Mann und mich wie ein Sohn. Er macht alles für uns und würde uns niemals Leid zufügen. Solange wir nicht hundertprozentig wissen, dass Florian etwas mit Beccis Verschwinden zu tun hat, gilt für uns die Unschuldsvermutung. Das nennt man Familie.“

Erneut Durchsuchung bei verdächtigem Schwager von Rebecca Reusch

13.4.2023: Gut vier Jahre nach dem Verschwinden der 15-jährigen Rebecca in Berlin hat es erneut eine Hausdurchsuchung bei dem verdächtigen Schwager des Mädchens gegeben. Diese sei „vor einiger Zeit“ erfolgt, sagte eine Sprecherin der Berliner Staatsanwaltschaft am Donnerstag (13.4.2023). Einen konkreten Zeitpunkt nannte sie nicht. Zuvor hatte RTL berichtet. Nach Angaben der Sprecherin werden nun Spuren und Beweismittel ausgewertet. Was in dem Haus in Berlin-Neukölln gefunden wurde, sagte die Sprecherin mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht. Laut RTL soll ein Bademantel gefunden worden sein, bei dem der Gürtel fehlte.

Die Polizei hatte zuletzt berichtet, dass seit Rebeccas Verschwinden im Februar 2019 mehr als 3000 Hinweise eingegangen seien. Bis heute gebe es zahlreiche Informationen. Ob es dabei zuletzt möglicherweise einen entscheidenden Tipp gab, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft nicht. „Es muss sich zumindest ein neuer Anhaltspunkt ergeben, um eine Durchsuchung zu rechtfertigen“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Die Durchsuchung sei durch einen Beschluss des Amtsgerichts Tiergarten erfolgt. Laut dem RTL-Bericht sollen in dem Haus auch akustische Messungen stattgefunden haben. Damit sollte getestet werden, welche Geräusche von innen nach draußen dringen, hieß es. Die Staatsanwaltschaft machte dazu keine Angaben.

Bis heute gilt ihr Schwager als einziger Verdächtiger. Die Polizei nahm ihn zwei Mal fest und ließ ihn wieder frei. Er bestritt, etwas mit dem Verschwinden zu tun zu haben. Mord verjährt nicht und auch in Vermisstenfällen werden die Akten nicht endgültig geschlossen. Weitere Details zur Hausdurchsuchung beim Schwager von Rebecca Reusch lesen Sie hier.

Schwager Florian R. für Mordkommission und Staatsanwaltschaft der Täter

Berliner Polizei fahndet nach vermisster Rebecca Reusch (15)

Mit diesen Bildern sucht die Berliner Polizei nach der 15 Jahre alten Rebecca Reusch.
Mit diesen Bildern sucht die Berliner Polizei nach der 15 Jahre alten Rebecca Reusch. © Polizei Berlin
Mit diesen Bildern sucht die Berliner Polizei nach der 15 Jahre alten Rebecca Reusch.
Mit diesen Bildern sucht die Berliner Polizei nach der 15 Jahre alten Rebecca Reusch. © Polizei Berlin
Mit diesen Bildern sucht die Berliner Polizei nach der 15 Jahre alten Rebecca Reusch.
Mit diesen Bildern sucht die Berliner Polizei nach der 15 Jahre alten Rebecca Reusch. © Polizei Berlin
Mit diesen Bildern sucht die Berliner Polizei nach der 15 Jahre alten Rebecca Reusch.
Mit diesen Bildern sucht die Berliner Polizei nach der 15 Jahre alten Rebecca Reusch. © Polizei Berlin
Mit diesen Bildern sucht die Berliner Polizei nach der 15 Jahre alten Rebecca Reusch.
Mit diesen Bildern sucht die Berliner Polizei nach der 15 Jahre alten Rebecca Reusch. © Polizei Berlin
Mit diesen Bildern sucht die Berliner Polizei nach der 15 Jahre alten Rebecca Reusch.
Mit diesen Bildern sucht die Berliner Polizei nach der 15 Jahre alten Rebecca Reusch. © Polizei Berlin
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14.2.2022: Drei Jahre sind inzwischen verstrichen. Am 18. Februar 2019 verschwand Rebecca. Damals war sie 15 Jahre alt, jetzt wäre sie 18 und erwachsen. Außer den Eltern hat kaum noch jemand Hoffnung, dass die junge Frau lebend wieder auftaucht. Natürlich beendet die zuständige Mordkommission im Berliner Landeskriminalamt ihre Ermittlungen nicht. Mord verjährt nicht und auch in Vermisstenfällen werden die Akten nicht endgültig geschlossen. Aber weiter gekommen ist die Kripo im vergangenen Jahr nicht. „Es gibt leider keine Neuigkeiten in dieser Sache“, teilte ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft mit - wie bereits vor einem Jahr.

Für die Mordkommission und die Staatsanwaltschaft ist der Schwager weiterhin der mutmaßliche Täter. Nachweisen können sie ihm aber nichts. Der Verdächtige und seine Anwältin äußerten sich in den vergangenen Jahren nicht, auch auf Anfragen der dpa gab es keine Antwort. Eine Leiche fehlt weiterhin und ob sie jemals gefunden wird, ist angesichts der fortschreitenden Zeit höchst fraglich. Alle Informationen zum Stand der Ermittlungen zu Rebecca Reusch und eine Rekonstruktion des Falls lesen Sie hier.

29.10.2021: Der Fall Rebecca Reusch wird zum Thema einer Spezialsendung des Fernsehsenders RTL. Wie der Sender mitteilte, wird die Sendung "Rebecca - Was geschah mit unserer Tochter?" am 2. Dezember 2021 um 20.15 Uhr ausgestrahlt. Dabei gibt es einen Überblick über die neuesten Entwicklungen in dem Fall, außerdem spricht Moderatorin Nazan Eckes mit Rebeccas Eltern sowie ihrer Schwester Vivien. Laut Sender-Ankündigung wird in der Sendung auch erklärt, warum die Familie weiterhin die Hoffnung nicht aufgibt, dass Rebecca lebend gefunden wird.

29.9.2021: Rebecca Reusch gilt seit zweieinhalb Jahren als vermisst. Die Berliner Polizei arbeitet weiter an der Aufklärung. Wie die "Bild"-Zeitung berichtete, wertete die Behörde nun Überwachungskameras aus. Der Grund: Zeugen wollen Rebecca am Tag ihres Verschwindens an einer Bushaltestelle in der Nähe des Hauses der Schwester und des tatverdächtigen Schwagers gesehen haben. Die Ermittler stellten nun fest: Die damals 15-Jährige ist auf den Bildern der Überwachungskameras verschiedener Buslinien nicht zu sehen. Auch in den Aufnahmen einer Bäckerei, die eine Kamera Richtung Bürgersteig installiert hatte, taucht das Mädchen nicht auf.

Der leitende Staatsanwalt Martin Glage sagte gegenüber der Zeitung, dass man ausschließen könne, dass Rebecca im Bus davonfuhr. „Auch anderen Hinweisen, die Rebecca angeblich an anderen Stellen in der Stadt gesehen haben wollen, sind wir nachgegangen. Auch das können wir bis heute ausschließen“, so Glage weiter. Laut "Bild" sollen die Ermittler Snapchat und Facebook um Herausgabe der Daten von Rebecca gebeten haben. Die Konzerne sollen bislang nicht reagiert haben.

Rebecca Reusch: Google stellt Ermittlern Daten zur Verfügung

4.3.2021: Auf der Suche nach der vermissten Berliner Schülerin Rebecca Reusch hat der Suchmaschinen-Konzern Google den Ermittlern Daten zur Verfügung gestellt. Das berichtet die "Bild"-Zeitung. Demnach hätten bereits vor über sechs Monaten Beamte aus Berlin auf Antrag der Staatsanwaltschaft die Google-Zentrale von Europa in Dublin um Mithilfe in dem Mordfall gebeten. Anfang Februar hätten die Ermittler nun einen Datensatz auf einer Art USB-Stick erhalten. Die Daten würden Aufschluss darüber geben, wann welche Seiten der Suchmaschine von ihrem Benutzer-Konto aufgerufen wurden. Ein Ermittler sagte der Zeitung: „Wir haben Google nach Daten und Standort-Erfassung gebeten. Natürlich interessiert uns zuerst, ob das Konto bei Google nach ihrem Verschwinden aktiv in Nutzung war und wo es eingeloggt war.“ Die Auswertung der Daten laufe derzeit in einer Fachabteilung des Berliner Landeskriminalamts.

Rebecca Reusch: Podcast - Frauen sahen verdächtigen Mann im Wald

19.12.2020: Im Fall der vor knapp zwei Jahren verschwundenen Rebecca Reusch aus Berlin-Neukölln hat erstmals eine Zeugin, die eine große Suchaktion der Polizei in Brandenburger Wäldern mitauslöste, öffentlich ihre Beobachtungen geschildert. Die Frau berichtete zwei Journalistinnen für einen Podcast, wie sie und zwei Freundinnen am Tag des Verschwindens des Mädchens einen auffälligen Mann im Wald nahe dem Dorf Kummersdorf sahen. Diesen Wald durchkämmte die Polizei Mitte März, weil ein Zeuge sich erinnerte, am 18. Februar dort ein Auto gesehen zu haben, das aussah wie der Renault Twingo des Schwagers von Rebecca. Den 27-jährigen Schwager hatte die Polizei damals schnell im Verdacht und hält ihn bis heute für den Täter, kann es aber nicht beweisen.

In dem Podcast „Im Dunkeln - Der Fall Rebecca Reusch“ (bei Podimo) geben die Journalistinnen Miriam Arndts und Lena Niethammer die Aussagen der Frau wieder. Angesichts der Suchaktion der Polizei im März sei ihr und ihren Freundinnen wieder der Mann eingefallen, den sie bei einem Ausritt im Februar gesehen hatten. Durch Smartphone-Fotos hätten sie den Zeitpunkt bestimmt: 18. Februar 2019, kurz vor Mittag.

Zu dritt seien sie mit Pferden in dem Waldstück unterwegs gewesen, sagte die Frau laut dem Podcast-Bericht. Zwischen den Bäumen hätten sie einen Mann mit Baseball-Kappe gesehen. Er sei direkt aus dem Wald gekommen, habe sich ständig in alle Richtungen umgesehen und sei in Richtung eines Weges, der zu einer Bungalowsiedlung führt, gelaufen. Als er die Reiterinnen bemerkt habe, sei er schneller gegangen, habe nur noch nach unten gesehen und dann leicht seine Richtung geändert, um den Weg nicht zu nehmen, sondern zu überqueren und durch Sträucher hindurch erneut in den Wald zu laufen.

Sie und ihre Freundinnen hätten das damals sehr auffällig gefunden und überlegt, ob der Mann ein Problem habe, sagte die Frau laut den Journalistinnen. In dem Wald seien sonst nur Spaziergänger zu zweit, Menschen mit Hunden, Radfahrer oder Pilzsammler unterwegs. Das Gesicht des Mannes hätten sie nicht gesehen, die Kappe habe eine ähnliche Farbe gehabt wie auf den Fahndungsbildern des verdächtigen Schwagers.

Mehrfach habe die Frau betont, dass sie niemand konkret beschuldigen wolle, berichten die Journalistinnen in ihrem Podcast. Es könne auch ein Zufall gewesen sein, aber der Zeitpunkt, das Verhalten des Mannes und die Ähnlichkeit der Kappe seien schon auffällig gewesen, so die Frau. Die Polizei habe sie dann mehrfach zu dem Vorfall befragt.

Nach dem Verschwinden Rebeccas war der Schwager zweimal von der Polizei festgenommen worden. Sein Auto war am Tag des Verschwindens und am folgenden Tag auf der Autobahn zwischen Berlin und Polen erfasst worden. In den folgenden Wochen durchsuchten Hunderte Polizisten im dünn besiedelten Brandenburg 50 Kilometer südöstlich von Berlin mehrere große Waldstücke. Leichenspürhunde schnüffelten im Unterholz und an Seeufern, Mantrailer-Hunde wurden an der Autobahn entlang geführt. Taucher stiegen von Booten in Gewässer. Rebecca blieb bis heute verschwunden, auch eine Leiche wurde nicht gefunden.

Bilder der Suche nach Rebecca Reusch

Taucher suchen im Wolziger See nach Rebecca

Polizeibeamte fahren mit einem Boot auf der Suche nach der vermissten Rebecca über dem Storkower Kanal nahe dem Wolziger See im Landkreis Dahme-Spreewald.
Polizeibeamte fahren mit einem Boot auf der Suche nach der vermissten Rebecca über dem Storkower Kanal nahe dem Wolziger See im Landkreis Dahme-Spreewald. © Patrick Pleul,dpa
Die Polizei fährt auf dem Wolziger See.
Die Polizei fährt auf dem Wolziger See. © Alexander Dinger
Polizeibeamte schauen auf einem Plotter auf ein Echolot bei der Suche nach der vermissten Rebecca am Storkower Kanal .
Polizeibeamte schauen auf einem Plotter auf ein Echolot bei der Suche nach der vermissten Rebecca am Storkower Kanal . © Patrick Pleul,dpa
Die Polizei geht systematisch bei der Suche vor.
Die Polizei geht systematisch bei der Suche vor. © Alexander Dinger
Ob die Hunde eine Spur gefunden haben, lässt die Polizei unbeantwortet.
Ob die Hunde eine Spur gefunden haben, lässt die Polizei unbeantwortet. © Alexander Dinger | Alexander Dinger
Polizeibeamte und Polizeitaucher sind am Ufer und in einem Boot am Storkower Kanal direkt an der Mündung zum Wolziger See.
Polizeibeamte und Polizeitaucher sind am Ufer und in einem Boot am Storkower Kanal direkt an der Mündung zum Wolziger See. © Patrick Pleul, dpa
Die Polizei sucht den Wolziger See und den Storkower Kanal auch mit einem Echolot ab.
Die Polizei sucht den Wolziger See und den Storkower Kanal auch mit einem Echolot ab. © Alexander Dinger
Langsam bewegt sich das Boot im Storkower Kanal.
Langsam bewegt sich das Boot im Storkower Kanal. © Alexander Dinger
Polizeibeamte am Mittwoch im Einsatz.
Polizeibeamte am Mittwoch im Einsatz. © Alexander Dinger
Es gibt weiträumige Absperrungen um den Wolziger See und dem Storkower Kanal.
Es gibt weiträumige Absperrungen um den Wolziger See und dem Storkower Kanal. © Alexander Dinger
Polizeibeamte fahren in einem Boot über den Wolziger See im Landkreis Dahme-Spreewald.
Polizeibeamte fahren in einem Boot über den Wolziger See im Landkreis Dahme-Spreewald. © Patrick Pleul, dpa
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Stationen der erfolglosen Suche nach Rebecca
Stationen der erfolglosen Suche nach Rebecca © BM Infografik

Rebecca Reusch: Fall erfährt internationale Aufmerksamkeit

25.05.2020: Die Suche nach der verschwundenen Berliner Schülerin Rebecca Reusch erfährt zum "Internationalen Tag vermisster Kinder" am Montag auch internationale Aufmerksamkeit. Das International Centre for Missing & Exploited Children (ICMEC) und die vom italienischen Fußballklub AS Rom ins Leben gerufene Initiative "Football Cares" erinnern in einem Video an besonders prominente Fälle vermisster Kinder und suchen nach Zeugen oder Hinweisgebern. Das Video wurde dabei unter anderem auch von der FIFA verbreitet.

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22.05.2020: Der Ausbruch der Corona-Pandemie hat die Suche nach der vermissten Berliner Schülerin Rebecca Reusch aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt - dabei gehen die Ermittlungen weiter, auch rund 450 Tage nach dem Verschwinden der damals 15-Jährigen. Nun meldete sich der ermittelnde Staatsanwalt Martin Glage in der "Bild"-Zeitung zu Wort. Demnach fahnden die Ermittler auch im Ausland nach dem Handy des Mädchens. „Wir wollen nichts unversucht lassen und haben ein Rechtshilfeersuchen an die zuständigen Stellen gestellt“, so Glage.

Laut Bericht soll festgestellt werden, ob Rebeccas Handy nach ihrem Verschwinden im Ausland eingeloggt war oder benutzt wurde. Besonders die östlichen Nachbarländer seien von Interesse. Das Rechtshilfeersuchen sei bis nach Russland, Weißrussland und die Ukraine gegangen. Der Grund für den Blick ins Ausland: Das Auto des weiterhin tatverdächtigen Schwagers von Rebecca war am Tag ihres Verschwindens von einem Kennzeichenerfassungssystem auf der A12 Richtung Polen erfasst worden. Mit dem Rechtshilfeersuchen hoffen die Ermittler, den Tatverdächtigen zu überführen.

Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Rebecca tot ist

17.2.2020: Der im Fall Rebecca ermittelnde Staatsanwalt Martin Glage hat sich am Montag in einem Statement der Generalstaatsanwaltschaft Berlin zu Wort gemeldet. Glage betonte, dass die Ermittler gegenwärtig davon ausgehen, dass Rebecca das Haus des Schwagers nicht lebend verlassen hat. Er erteilte zudem Verschwörungstheorien eine Absage. Es helfe bei der Aufklärung des Falls des Weiteren wenig, wenn Wahrsager und Hellseher irgendwelche Tipps geben, stellte Glage klar.

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Rebecca Reusch: Neue Videos aufgetaucht

14.2.2020: Ein junges Mädchen tanzt ausgelassen, wirft die Arme in die Luft und zieht eine Grimasse. Es ist Rebecca Reusch kurz vor ihrem Verschwinden vor einem Jahr. Veröffentlicht hat dieses Video am Freitag „RTL“. Einem Experten sei es im Auftrag des Senders gelungen, die letzten Videos, die Rebecca mit ihrem Handy und der App „TikTok“ aufnahm, wiederherzustellen, heißt es. Unter den Daten sind laut Bericht mehrere Fotos und zwei kurze Videoclips, die die damals 15-Jährige zeigen. Sie bewegt sich zu einem Remix des Songs „Wannabe“ von den Spice Girls. Das Video soll am 16. Februar 2019 entstanden sein – zwei Tage vor ihrem Verschwinden.

Rebeccas Mutter Brigitte Reusch sagte zu den Clips, sie seien typisch für ihre Tochter. Sie habe immer gerne Fotos und Videos von sich gemacht und sei auch gerne fotografiert worden. „Es war einfach schön, die Bilder zu sehen, die eigentlich für uns verschwunden gewesen wären“, sagte Reusch im RTL-Interview. Man sehe, wie viel Spaß sie immer gehabt hätten. Im Video trägt Rebecca laut der Mutter die Hose, die sie auch am Tag ihres Verschwindens trug.

Von der vermissten Berliner Schülerin Rebecca Reusch sind Videos aufgetaucht, die sie kurz vor ihrem Verschwinden zeigen.
Von der vermissten Berliner Schülerin Rebecca Reusch sind Videos aufgetaucht, die sie kurz vor ihrem Verschwinden zeigen.

Das Material sei der Polizei übergeben worden, teilte der Sender mit. Die Familie erhoffe sich, dass die Ermittler neue Erkenntnisse aus den Videos ziehen können. Ob man sie bereits erhalten habe, konnte Martin Steltner, Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, am Freitagnachmittag nicht bestätigen. Aber: „Jeder Stein ist umgedreht worden – auch was den Router und das Handy angeht.“ Zu weiteren Ermittlungen mache er keine Angaben.

Rebecca Reusch verschwand am 18. Februar 2019 aus dem Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers in Britz. Seitdem fehlt von der damals 15-Jährigen jede Spur. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen nach wie vor davon aus, dass sie im Haus getötet wurde. Der Verdacht gegen den damals 27 Jahre alten Schwager konnte bislang aber nicht erhärtet werden. Die Familie hingegen glaubt, dass Rebecca noch lebt, entführt wurde und irgendwo gegen ihren Willen festgehalten wird.

Rebecca Reusch: Videos aufgetaucht - Hier können Sie die Clips sehen

Mutter von Rebecca: "Ich denke, sie ist wirklich eingesperrt“

21.1.2020: Ihre Mutter glaubt weiterhin nicht an den Tod ihrer Tochter. „Natürlich kann sie auch tot sein, aber dieses Gefühl habe ich nicht“, sagte sie RTL. Rebecca sei vermutlich entführt worden. „Jetzt ist es ein Jahr vorbei, man hat nichts gefunden. Und ich denke, sie ist wirklich eingesperrt.“ Die Familie leide nach wie vor sehr unter dem Verlust und trauere jeden Tag. „Mit dem Tod könnte ich umgehen, aber die Ungewissheit, das ist furchtbar.“

Die Familie glaubt bis jetzt nicht, dass Rebeccas Schwager, den die Polizei verdächtigt, etwas mit ihrem Verschwinden zu tun hat. Die Schwester beteuerte mit Blick auf ihren Mann: „Auch wenn die Polizei davon fest überzeugt war, stand das für uns nie zur Debatte. Und steht nicht zur Debatte.“

Ballons zum 16. Geburtstag von Rebecca

21.9.2019: Zum 16. Geburtstag von Rebecca Reusch hat ihre Familie Heliumballons aufsteigen lassen. Rebeccas Schwester verbreitete vor rund einer Woche entsprechende Fotos bei Instagram. Darauf sind die Ballons zu sehen, wie sie in den Himmel steigen. Auch im Wohnzimmer der Familie hingen Ballons unter der Decke. Mit dabei auch eine 16 aus Ballons. So alt wurde Rebecca am vergangenen Wochenende. Die Familie hofft weiterhin darauf, dass das seit rund sieben Monaten verschwundene Mädchen lebt.

Emotional schrieb die Schwester: "16 Ballons für dich.16 Jahre Becci. Deine Freunde und Familie haben heute 16 Ballons für dich steigen lassen. Es gibt keinen Tag, an dem wir nicht an dich denken, für dich beten. Du fehlst uns so sehr. Der Schmerz ist so unerträglich. Wo bist du nur? Was ist mit dir geschehen? Ich liebe dich so sehr mein Twinnie. Du fehlst..."

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Rebecca Reusch aus Berlin vermisst: Keine weitere Suche geplant

6.9.2019: Nachdem Anfang September erneut nach der verschwundenen Rebecca Reusch gesucht wurde, sind in den nächsten Tagen keine weiteren Maßnahmen geplant, sagte eine Polizeisprecherin am Freitag (6. September). Am Donnerstag wurde die Suche in einem Waldstück nahe Storkow nicht fortgesetzt. Ob bei der zweitägigen Aktion neue Spuren gefunden wurden, war zunächst nicht bekannt.

Hund eines Zeugen soll in Wald bei Kummersdorf angeschlagen haben

Die Polizei hat am Mittwoch die Suche nach der seit sechseinhalb Monaten verschwundenen Rebecca Reusch aus Berlin-Neukölln fortgesetzt. Die Beamten durchkämmten dieselbe Stelle wie am Dienstag - ein Waldstück bei dem kleinen Ort Kummersdorf nahe Storkow (Landkreis Oder-Spree). „Etwa 60 Einsatzkräfte und auch Hunde sind vor Ort“, berichtete ein Sprecher am Morgen. Weitere Details wollte er nicht nennen. „Das sind alles laufende Ermittlungen.“

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Ob es konkrete Hinweise aus der Ermittlungsarbeit oder einen neuen Anlass für die Wiederaufnahme der Suche gab, ließ er offen. Unklar ist auch, ob am Dienstag Spuren gefunden wurden. Wie die Berliner Morgenpost erfuhr, sucht die Polizei in dem Waldstück bei Kummersdorf, weil ein Hinweisgeber in den vergangenen Tagen berichtet habe, dass sein Hund in der Gegend angeschlagen habe. Die Polizei ist in dem Waldstück nun mit eigenen Mantrailer-Hunden im Einsatz.

Das letzte Mal, als die Polizei dort das Waldstück durchkämmte, war wenige Wochen nach dem Verschwinden Rebeccas. Damals, Anfang März, waren die Temperaturen niedrig. Sollte in dem Waldstück tatsächlich eine Leiche liegen, so die Hoffnung, würden die Hunde nach dem heißen Sommer eher anschlagen. Neue Ermittlungsansätze gibt es in dem Fall allerdings nicht, hieß es aus Ermittlerkreisen. Nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft sollte zunächst nur bis inklusive Mittwoch gesucht werden. „Sofern nicht neue Anhaltspunkte auftauchen, natürlich“, sagte ein Sprecher.

Ermittler durchkämmen am Mittwoch auf der Suche nach Rebecca Reusch aus Berlin ein Waldstück bei Kummersdorf in der Nähe von Storkow.
Ermittler durchkämmen am Mittwoch auf der Suche nach Rebecca Reusch aus Berlin ein Waldstück bei Kummersdorf in der Nähe von Storkow. © dpa/Polizei Berlin

Die Schülerin aus Berlin war am 18. Februar verschwunden. Die Gegend südöstlich der Hauptstadt war schon im Frühjahr im Fokus der Polizei, weil der verdächtige Schwager von Rebecca auf der dort verlaufenden Autobahn 12 Richtung Frankfurt (Oder) am Tag ihres Verschwindens und am Abend danach unterwegs gewesen sein soll - zudem soll in der Nähe laut Informationen der "Bild"-Zeitung auch das Elternhaus des Schwagers liegen.

Polizei und Staatsanwaltschaft nehmen an, dass Rebecca getötet wurde. Mehr als 2300 Hinweise gingen bei der Mordkommission ein. Die Polizei hatte viele Wochen lang Wälder und Seen abgesucht. Eingesetzt wurden spezielle Suchhunde, Boote und Taucher sowie Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW).

Erst Anfang August hatte eine Sprecherin der Berliner Staatsanwaltschaft gesagt, es gebe leider nichts Neues. Die Ermittlungen würden aber natürlich weiterlaufen. Zuvor hatte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft betont: „Es ist kein Cold Case, im Gegenteil“. Als Cold Case (wörtlich: kalter Fall) werden Fälle bezeichnet, die vorerst zu den Akten gelegt werden.

Die Schülerin war zuletzt im Haus ihrer ältesten Schwester und ihres Schwagers. Die Polizei nimmt an, dass sie das Haus nicht lebend verließ. Der Verdacht fiel auf Rebeccas Schwager. Er war in Untersuchungshaft, kam aber wenig später mangels Beweisen wieder frei. Rebeccas Familie beteuerte seine Unschuld.

+++ Suche nach Rebecca Reusch: 100 Polizisten durchkämmen Wald bei Kummersdorf/Storkow +++

Mehr als sechs Monate nach dem Verschwinden der 15-jährigen Rebecca Reusch aus Berlin-Neukölln hat die Polizei eine neue Suche in Brandenburg gestartet. Mit rund 100 Polizisten und Hunden wurde am Dienstag laut Morgenpost-Informationen ein Waldgebiet in der Nähe von Kummersdorf bei Storkow (Landkreis Oder-Spree) durchkämmt. Dabei waren auch Mitglieder der zuständigen Mordkommission, wie ein Polizeisprecher sagte.

Kurz nach 17 Uhr wurde die Suche vorerst wieder beendet. Laut Berliner Staatsanwaltschaft sollte sie am Mittwoch fortgesetzt werden. Am Dienstagabend gab es keine Informationen darüber, ob etwas gefunden wurde.

Auf der Suche nach der Leiche von Rebecca Reusch wurde am Dienstag  ein Waldgebiet in der Nähe von Kummersdorf in Brandenburg durchkämmt.
Auf der Suche nach der Leiche von Rebecca Reusch wurde am Dienstag ein Waldgebiet in der Nähe von Kummersdorf in Brandenburg durchkämmt. © Morris Pudwell/Polizei Berlin

In dem Waldgebiet südöstlich von Berlin war die Polizei schon im März aktiv, weil der verdächtige Schwager von Rebecca auf der dort verlaufenden Autobahn A12 Richtung Frankfurt (Oder) am Tag des Verschwindens und dem Abend danach unterwegs gewesen sein soll.

Rebecca wird seit dem 18. Februar vermisst. Polizei und Staatsanwaltschaft nehmen an, dass sie getötet wurde. Mehr als 2000 Hinweise gingen bei der Mordkommission ein. Die Polizei hatte wochenlang Wälder und Seen abgesucht. Eingesetzt wurden spezielle Suchhunde, Boote und Taucher sowie Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW).

Fall Rebecca Reusch: Verdacht fiel auf ihren Schwager

Für die Kriminalpolizei ist es ungemein wichtig, die Leiche zu finden. Nicht nur, um den Vermisstenfall zu klären, sondern auch, um eine Todesursache festzustellen und mögliche noch vorhandene Spuren und Hinweise zum Täter zu finden.

Erst Anfang August hatte eine Sprecherin der Berliner Staatsanwaltschaft gesagt, es gebe leider nichts Neues. Die Ermittlungen würden aber natürlich weiterlaufen. Zuvor hatte ein Staatsanwaltschafts-Sprecher betont: „Es ist kein Cold Case, im Gegenteil“. Als Cold Case (wörtlich: kalter Fall) werden Fälle bezeichnet, die vorerst zu den Akten gelegt werden.

Die Schülerin war zuletzt im Haus ihrer ältesten Schwester und ihres Schwagers. Die Polizei nimmt an, dass sie das Haus nicht lebend verließ. Der Verdacht fiel auf Rebeccas Schwager. Er war in Untersuchungshaft, kam aber wenig später mangels Beweisen wieder frei. Rebeccas Familie beteuerte seine Unschuld.

+++ Rebecca Reusch seit sechs Monaten verschwunden - Polizei ermittelt weiter +++

Die 15-jährige Rebecca Reusch aus Berlin-Neukölln ist vor einem halben Jahr spurlos verschwunden, eine Lösung des Falls ist nicht in Sicht. Es gebe leider nichts Neues, sagte eine Sprecherin der Berliner Staatsanwaltschaft. Aber die Ermittlungen laufen natürlich weiter. Erst vor einigen Wochen hatte die Staatsanwaltschaft betont: „Es ist kein Cold Case, im Gegenteil“. Als Cold Case (wörtlich: kalter Fall) werden Fälle bezeichnet, die vorerst zu den Akten gelegt werden.

Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft gehen weiter davon aus, dass Rebecca nicht mehr lebt, sondern ermordet wurde. Die Schülerin war am 18. Februar zuletzt im Haus ihrer ältesten Schwester und ihres Schwagers. Die Polizei nimmt an, dass sie das Haus nicht lebend verließ. Der Verdacht fiel auf Rebeccas Schwager. Er war in Untersuchungshaft, kam aber wenig später mangels Beweisen wieder frei. Rebeccas Familie beteuerte seine Unschuld.

Wochenlang hatte die Polizei aufwendig mehrere Wälder und Seen in Ost-Brandenburg nach Rebecca abgesucht. Nach mehreren Aufrufen waren mehr als 2000 Hinweise aus der Bevölkerung zu dem Fall eingegangen. Sie wurden abgearbeitet. Die Suche blieb aber ohne Ergebnis. Und ohne eine Leiche und weitere Spuren sind die Ermittlungen der Kripo zum Ablauf des Verbrechens und dem Täter besonders schwierig.

Das zeigt auch der Prozess um die ebenfalls verschwundene Schülerin Georgine. Seit Ende Juli steht ein 44-jähriger Mann in Berlin vor Gericht. Er wird verdächtigt, die 14-jährige Georgine im September 2006 vergewaltigt und getötet zu haben. Ihre Leiche wurde aber nie gefunden. Der Verdächtige schweigt. Die Anklage basiert vor allem auf den Tonaufnahmen eines verdeckten Ermittlers der Kriminalpolizei, dem der Angeklagte von dem Mord berichtet haben soll. Der Verdächtige wusste damals nicht, dass die Polizei ihn im Visier hatte und soll sich mit dem Mord gebrüstet haben.

Auch ein anderer spektakulärer Mordfall, der sich im September jährt, bereitet der Berliner Polizei weiter Kopfzerbrechen. Der 36-jährige Nidal R., Intensivtäter aus einer arabischstämmigen Großfamilie, wurde am 9. September 2018 in einer belebten Gegend am Tempelhofer Feld erschossen. Nach Zeitungsberichten könnte es sich bei dem Mord um einen Racheakt gehandelt haben. Nidal R. soll zwei Tage zuvor bei einer großen Hochzeitsfeier einen anderen Mann beschimpft und zusammengeschlagen haben. Dessen Familie soll Rache geschworen haben.

+++ Polizei weist Vorwürfe von Rebeccas Schwester Vivien Reusch zurück

Die Schwester von Rebecca Reusch, Vivien Reusch, am 5. Juni in der Sendung von Markus Lanz im ZDF.
Die Schwester von Rebecca Reusch, Vivien Reusch, am 5. Juni in der Sendung von Markus Lanz im ZDF. © Screenshot: BM

Die Polizei hat Vorwürfe von Rebeccas Schwester Vivien zurückgewiesen, wonach sie mit dem falschen Bild nach der 15-Jährigen gesucht hätten. Die Familie habe die Bilder ausgewählt und zur Verfügung gestellt, hieß es aus Behördenkreisen. Rebeccas Schwester Vivien Reusch war am 5. Juni in der Talkshow von Markus Lanz. Dort wurde ein anderes Foto von Rebecca, das sich stark von dem unterscheidet, mit dem die Polizei nach Rebecca sucht, gezeigt. Warum die Polizei dieses verfremdete Bild nutze, könne sie auch nicht sagen, sagte Vivien Reusch in der Talkhow. Die Polizei habe dieses Bild ausgewählt, obwohl sie auch andere zur Auswahl gehabt habe, hieß es. Für mit dem Fall betraute Personen sind solche Aussagen nicht nachvollziehbar. Offiziell äußern will sich zu diesem Fall von der Polizei aufgrund der laufenden Ermittlungen aber niemand.

+++ Rebeccas Schwester Vivien Reusch: "Wann hört das endlich auf?" +++

In der Sendung
In der Sendung "Markus Lanz" wurde auch ein bislang unbekanntes Foto der vermissten Rebecca Reusch veröffentlicht, auf dem sie deutlich anders aussieht als auf dem offiziellen Fahndungsfoto (rechts). In der Sendung sprachen Rebeccas Schwester Vivien Reusch (Mitte) und der Autor Peter Jamin (rechts) mit Markus Lanz über den Fall Rebecca

Mehr als drei Monate nach dem Verschwinden der 15-jährigen Rebecca aus Berlin hofft die Familie noch auf ein Lebenszeichen. "Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sie tot ist", sagte Vivien R., eine der Schwestern des Mädchens, in der ZDF-Sendung "Markus Lanz" am Mittwochabend. Es schmerze ungemein, zu lesen, dass eine Leiche gesucht werde.

Die Schülerin ist seit dem 18. Februar verschwunden. Zuletzt war sie im Haus ihrer ältesten Schwester und ihres Schwagers in Berlin-Britz, einem Stadtteil im Bezirk Neukölln. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass das Mädchen getötet wurde. Ermittelt wird gegen den Schwager. Er sei an dem Vormittag allein mit Rebecca im Haus gewesen.

Rebeccas Familie hatte in Interviews wiederholt die Unschuld des Schwagers beteuert. Bei "Markus Lanz" sagte Vivien, sie habe Rebecca drei Tage vor ihrem Verschwinden zuletzt gesehen. Die Familie versuche, den Alltag so normal wie möglich zu gestalten - "dass wir überleben, dass wir wirklich als Familie zusammenhalten und es schaffen". Es sei ein Alptraum. "Man denkt sich: Wann hört das endlich auf", sagte sie.

Wie ein Sprecher der Polizei am Donnerstag sagte, werden die mehr als 2000 Hinweise aus der Bevölkerung weiter ausgewertet. Sollten sich neue Anhaltspunkte ergeben, werde auch vor Ort wieder gesucht. Über Wochen war aufwendig in Wäldern und an Seen im brandenburgischen Umland gesucht worden.

+++ Mann will vermisste Rebecca in Polen gesehen haben +++

Neue Spur im Fall Rebecca? Ein Mann soll laut Bild die Eltern von Rebecca kontaktiert haben, weil er das Mädchen in Polen gesehen haben will. Der in Deutschland lebende Pole soll am 4. April während eines Aufenthalts in Krakau ein Mädchen mit Zahnspange gesehen haben. Nachdem er zu Hause war, schaute er sich Fotos von Rebecca im Internet an und war sich danach sicher, dass es sich um das Mädchen handelte. Das erzählte Rebeccas Vater der Bild.

Wie der Fernsehsender RTL berichtet, soll Rebecca mit einem Mann in einem Kaufhaus unterwegs gewesen sein. Weiterhin wird berichtet, dass der Zeuge sich von der Polizei nicht ernst genommen fühlte. Deswegen kontaktierte er Rebeccas Familie. „Die Polizei hat mir mittlerweile mitgeteilt, dass sie Kontakt mit den Kollegen in Polen aufgenommen hat. Wir hoffen, dass man da was herausfinden kann“, erzählte Bernd Reuch der Bild.

+++ Rebecca: Neue Suche am Herzberger See in Brandenburg +++

Nach mehrtägiger Pause sucht die Berliner Polizei erneut mit Hunden nach der verschwundenen Schülerin Rebecca Reusch aus Berlin-Neukölln. Ermittler sind seit dem Vormittag ein weiteres Mal am Herzberger See in Brandenburg im Einsatz, wie eine Polizeisprecherin am Mittwoch sagte. Auch Einsatzkräfte des Technischen Hilfwerks (THW) waren vor Ort. Taucher seien bislang nicht eingeplant, hieß es.

Am und im Herzberger See rund 60 Kilometer südöstlich der Hauptstadt waren die Ermittler bereits schon auf der Suche nach der Schülerin - bislang erfolglos. Auf der A12 war das Auto von Rebeccas Schwager nach ihrem Verschwinden am 18. Februar zweimal automatisch erfasst worden.

Vor einer Woche hatte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, gesagt: „Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass wir im Fall Rebecca doch noch weiterkommen.“

+++ Rebecca Reusch: Haar aus Kofferraum des Twingo stammt nicht von ihr +++

Im Fall der seit Wochen vermissten Schülerin Rebecca Reusch mussten die Ermittler der zuständigen Mordkommission des Berliner Landeskriminalamtes (LKA) und die Staatsanwaltschaft einen Rückschlag hinnehmen. Die Behörden verdächtigen weiterhin den Schwager des Mädchens. Ein mögliches Beweismittel zur Rekonstruktion des mutmaßlichen Tatablaufs hat sich nun aber als gegenstandslos herausgestellt.

Denn die Haare, die die Ermittler im Kofferraum des vom Schwager genutzten Autos fanden, stammen – anders als zunächst vermutet – doch nicht von Rebecca. Dies wurde der Berliner Morgenpost aus Kreisen der Ermittlungsbehörden bestätigt. Eine offizielle Stellungnahme dazu lehnten Staatsanwaltschaft und Polizei ab. Zuerst hatte die Tageszeitung „B.Z.“ darüber berichtet.

Rebecca Reusch wird seit dem 18. Februar vermisst. Vor ihrem Verschwinden nächtigte die 15-Jährige im Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers in Britz. Die Polizei geht davon aus, dass sie das Haus nicht lebend verließ und verdächtigt den Schwager, sie getötet und die Leiche mit dem von der Familie genutzten himbeerfarbenen Renault Twingo in Brandenburg versteckt zu haben. Die Suche nach der Leiche blieb jedoch bisher erfolglos. Der Schwager war auf Grundlage eines vom Gericht erlassenen Haftbefehls und diverser Indizien zwischenzeitlich in Untersuchungshaft, dann aber wieder freigelassen worden. Es habe keinen dringenden Tatverdacht mehr gegeben, hatte die Staatsanwaltschaft anlässlich der Entlassung mitgeteilt, die ein Gericht nach einer Haftbeschwerde der Anwältin des Schwagers verfügt hatte.

Grund für die Entlassung war offenbar auch die Erkenntnis, dass die im Kofferraum des Twingo gefundenen Haare doch nicht von Rebecca stammten. Dass dies erst nach etlichen Tagen festgestellt wurde, lag offenbar daran, dass bis dahin noch kein DNA-Test vorlag.

Aus Ermittlerkreisen hieß es, dass die Ermittlungen nun immer schwieriger würden. Ohne Leiche werde man vermutlich keinen Tatverdächtigen überführen können. Auf relevante Hinweise aus der Bevölkerung könne man fast zwei Monate nach dem Verschwinden auch kaum noch hoffen. Der Fall drohe zum „cold case“, also zum ungelösten Fall zu werden. Die Staatsanwaltschaft gab sich am Freitag dennoch optimistisch. „Wir sind zuversichtlich, dass es doch noch gelingt, den Fall aufzuklären“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner.

+++ Rebecca Reusch: Neue Hinweise - Vater hält Schwager weiter für unschuldig +++

Auch mehr als sechs Wochen nach dem Verschwinden der 15-jährigen Rebecca Reusch aus Berlin-Neukölln bekommt die Berliner Polizei noch weitere Rückmeldungen aus der Bevölkerung.

Die Zahl der Hinweise zu dem Fall liege inzwischen bei rund 2200, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Die Ermittlungen gingen weiter, wenn auch derzeit nicht in sichtbarer Form. „Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass wir im Fall Rebecca doch noch weiterkommen“, sagte Martin Steltner, Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft. Ob sich das auf neue Erkenntnisse stützt, sagte er nicht.

Rebeccas Vater Bernd bestätigte am Mittwoch, dass er Rebeccas Schwager Florian weiterhin für unschuldig halte. „Innerhalb der Familie hat keiner Zweifel an Florian“, sagte er der „Bild“-Zeitung. „Wir haben mit Florian seit seiner Freilassung gesprochen, auch nachgebohrt, was an dem Tag von Rebeccas Verschwinden passiert ist. Aber er darf nichts sagen, seine Anwältin hat ihm das verboten“, sagte er. Nur kurzzeitig habe er Zweifel an der Unschuld des Schwagers gehabt. „Die Mordkommission wollte uns da was einreden, aber das kann nicht sein“, so Bernd Reusch. Er klammere sich weiter an die Hoffnung, dass Rebecca noch lebe.

Ähnlich äußerte sich Rebeccas Schwester Vivien. In einer Instagram-Story schrieb sie am Mittwoch: „Zur Zeit so rastlos, immer unterwegs, immer unter Strom. Doch immer voller Hoffnung.“ Weiter schrieb sie: „Ach man… warum gibt es so grausame Menschen. Wo bist du bloß...?“

Die Ermittler gehen weiter davon aus, dass Rebecca Reusch Opfer eines Verbrechens wurde. Zuletzt hatten die Ermittler am vergangenen Freitag in Brandenburg eine Suchaktion mit einem Spürhund durchgeführt. Diese war ebenso erfolglos geblieben wie die Einsätze in den Wochen zuvor. Dabei hatten Polizisten Wälder durchkämmt und sich mehrere Seen südlich der Autobahn 12 Berlin-Frankfurt(Oder) vorgenommen.

Auf der A12 war das Auto von Rebeccas Schwager nach ihrem Verschwinden am 18. Februar zweimal automatisch erfasst worden. Der 27-Jährige saß als Tatverdächtiger in Untersuchungshaft, ist seit mehr als zwei Wochen aber wieder auf freiem Fuß.

+++ Suche nach Rebecca auch am Sonntag nicht fortgesetzt +++

Die Suche nach der vermissten Schülerin Rebecca ist auch am Sonntag nicht fortgesetzt worden. Es seien aktuell keine neuen Suchmaßnahmen geplant, sagte eine Sprecherin der Berliner Polizei am Sonntag. Bereits am Samstag war die Suche unterbrochen worden. Ob die Polizisten am Montag wieder ausrücken, war zunächst nicht klar. Zuletzt war die Polizei am Freitag südlich der Autobahn 12 in Richtung Frankfurt (Oder) mit einem Spürhund unterwegs gewesen. Auf das Gebiet südlich der A12 hatte sich die Mordkommission bereits in den vergangenen Wochen bei der Suche nach der 15-Jährigen konzentriert. Polizisten durchkämmten mehrere Waldstücke, in Seen wurden Taucher eingesetzt - bisher ohne Erfolg. Die Polizei hatte die Bevölkerung um Hinweise zu zwei ungeklärten Autofahrten des verdächtigten Schwagers von Rebecca gebeten. Das Autokennzeichen eines Wagens, auf den nur er Zugriff hatte, war am Morgen des Verschwindens sowie am Folgetag von einem automatischen System auf der A12 erfasst worden. Insgesamt sind bisher rund 2000 Hinweise bei den Ermittlern eingegangen. Die Polizei nimmt an, dass die Jugendliche getötet wurde. Sie ist seit dem 18. Februar verschwunden.

Polizei startet neue Suche nach Rebecca

Ein Polizeihund wird zur Suche nach der vermissten Rebecca aus Berlin auf einer Kreuzung in dem kleinen Ort Lindenberg im Landkreis Oder-Spree eingesetzt.
Ein Polizeihund wird zur Suche nach der vermissten Rebecca aus Berlin auf einer Kreuzung in dem kleinen Ort Lindenberg im Landkreis Oder-Spree eingesetzt. © dpa | Patrick Pleul
Spurensuche  an einer Landstraße nahe dem Scharmützelsee.
Spurensuche an einer Landstraße nahe dem Scharmützelsee. © dpa | Patrick Pleul
Spurensuche  an einer Landstraße nahe dem Scharmützelsee.
Spurensuche an einer Landstraße nahe dem Scharmützelsee. © dpa | Patrick Pleul
Spurensuche an der Abfahrt der Autobahn 12 in Fürstenwalde im Landkreis Oder-Spree.
Spurensuche an der Abfahrt der Autobahn 12 in Fürstenwalde im Landkreis Oder-Spree. © dpa | Patrick Pleul
Ein Polizeihund wird zur Suche nach der vermissten Rebecca aus Berlin an der Abfahrt der Autobahn 12 in Fürstenwalde im Landkreis Oder-Spree eingesetzt.
Ein Polizeihund wird zur Suche nach der vermissten Rebecca aus Berlin an der Abfahrt der Autobahn 12 in Fürstenwalde im Landkreis Oder-Spree eingesetzt. © dpa | Patrick Pleul
 Ein Polizeihund wird zur Suche nach der vermissten Rebecca aus Berlin an der Abfahrt der Autobahn 12 in Fürstenwalde im Landkreis Oder-Spree eingesetzt.
Ein Polizeihund wird zur Suche nach der vermissten Rebecca aus Berlin an der Abfahrt der Autobahn 12 in Fürstenwalde im Landkreis Oder-Spree eingesetzt. © dpa | Patrick Pleul
Polizeibeamte stehen während der Suche nach der vermissten Rebecca aus Berlin an der Abfahrt der Autobahn 12 in Fürstenwalde im Landkreis Oder-Spree.
Polizeibeamte stehen während der Suche nach der vermissten Rebecca aus Berlin an der Abfahrt der Autobahn 12 in Fürstenwalde im Landkreis Oder-Spree. © dpa | Patrick Pleul
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+++ Polizei: Keine Suche nach Rebecca am Sonnabend +++

Die Suche nach der vermissten Schülerin Rebecca ist am Sonnabend unterbrochen worden. Es sind keine neuen Suchmaßnahmen vorgesehen, sagte ein Sprecher der Berliner Polizei am Samstag. Ob die Suche am Sonntag fortgesetzt wird, war zunächst unklar. Am Freitag war die Polizei südlich der Autobahn 12 Berlin-Frankfurt (Oder) mit einem Spürhund unterwegs gewesen. Auf das Gebiet südlich der A12 hatte sich die Mordkommission bereits in den vergangenen Wochen bei der Suche nach der 15-Jährigen konzentriert. Polizisten durchkämmten mehrere Waldstücke, in Seen wurden Taucher eingesetzt - bisher ohne Erfolg. Die Polizei hatte die Bevölkerung um Hinweise zu zwei ungeklärten Autofahrten des verdächtigten Schwagers von Rebecca gebeten. Das Autokennzeichen eines Wagens, auf den nur er Zugriff hatte, war am Morgen des Verschwindens sowie am Folgetag von einem automatischen System auf der A12 erfasst worden. Insgesamt sind bisher rund 2000 Hinweise bei den Ermittlern eingegangen. Die Polizei nimmt an, dass die Jugendliche getötet wurde. Sie ist seit dem 18. Februar verschwunden.

+++ Rebeccas Mutter appelliert an vermeintlichen Entführer +++

Auch fünfeinhalb Wochen nach dem Verschwinden ihrer Tochter Rebecca (15) ist Brigitte Reusch noch immer voller Hoffnung, dass ihr Kind noch lebt. In einem Interview mit dem Sender RTL appelliert sie deshalb an den vermeintlichen Entführer. Denn sie sei sich sicher, dass Rebecca irgendwo festgehalten werde. „Und darum möchte ich auch bitten, wenn diejenigen mich hören, sie endlich freizulassen“, fordert Brigitte und impliziert mit diesen Worten gleichzeitig, den als dringend tatverdächtigen Schwiegersohn Florian nicht für schuldig zu erklären. Dass die Familie so an die Öffentlichkeit geht, hat für sie nur einen Grund: Rebecca somit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und die Suche weiter voranzutreiben. „(...) wenn wir das nicht publik machen – wer soll denn dann noch nach dem Kind gucken oder sehen?“ Die mediale Offenheit hat für die Familie allerdings auch negative Konsequenzen. Beleidigungen auf der Straße oder Hass-Mails seien laut der Mutter derzeit keine Seltenheit.

+++ Suche nach Rebecca geht mit Spürhund in Brandenburg weiter +++

Nach zweitägiger Unterbrechung nimmt die Berliner Polizei ihre Suche nach der vermissten Schülerin Rebecca in Brandenburg wieder auf. Vom Nachmittag an seien Ermittler mit einem Personenspürhund südlich der Autobahn 12 Berlin-Frankfurt (Oder) unterwegs, sagte eine Polizeisprecherin auf Anfrage. Nähere Angaben zum Einsatzort könne sie nicht machen. Auf das Gebiet südlich der A12 konzentrierte sich die Mordkommission bereits in den vergangenen Wochen bei der Suche nach der 15-Jährigen. Polizisten suchten in mehreren Waldstücken, in Seen wurden Taucher eingesetzt - erfolglos. Die Polizei hatte die Bevölkerung um Hinweise zu zwei ungeklärten Autofahrten des verdächtigen Schwagers von Rebecca gebeten. Sein Auto war am Morgen ihres Verschwindens sowie am Folgeabend von einem automatischen System auf der A12 erfasst worden. Die Polizei nimmt an, dass die seit knapp sechs Wochen verschwundene Jugendliche getötet wurde.

+++ Polizei: Vorerst keine neue Suchaktion im Fall Rebecca geplant +++

Nach etlichen erfolglosen Einsätzen pausiert die Berliner Polizei bei ihrer Suche nach der vermissten Schülerin Rebecca. Für Mittwoch und Donnerstag seien zunächst keine weiteren Aktionen geplant, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch. Die Ermittler der zuständigen Mordkommission besprechen demnach ihr weiteres Vorgehen. Die 15-Jährige ist seit dem 18. Februar verschwunden. Bislang sind zu dem Vermisstenfall und zu ungeklärten Autofahrten des verdächtigen Schwagers von Rebecca nach Brandenburg rund 2000 Hinweise eingegangen. Einige führten in den vergangenen Wochen zu Einsätzen der Polizei in verschiedenen Waldstücken und Seen im Nachbarbundesland. Aber auch der Einsatz von Spürhunden, Spezialtechnik und Tauchern brachte bislang kein Ergebnis. Die Polizei nimmt an, dass die Jugendliche getötet wurde.

+++ Anwältin kritisiert Umgang mit Florian R. +++

Die Anwältin Petra Klein vertritt den Schwager von Rebecca. Am Dienstag schreibt die Fachanwältin für Strafrecht in einer Pressemitteilung: „Der Umgang mit meinem Mandanten sowohl seitens der Strafverfolgungsbehörden als auch der Öffentlichkeit kommt einer Vorverurteilung gleich und steht im drastischen Widerspruch zur Unschuldsvermutung und dem damit verbundenen Grundsatz eines fairen Verfahrens.“

Außerdem kritisiert die Anwältin, dass „durch die Veröffentlichung verschiedenster unverpixelter Fotos und persönlicher Details“ Florian R. einem massiven gesellschaftlichen Druck ausgesetzt sei. Dadurch scheine „eine schnelle Rückkehr in Alltag und Normalität“ ausgeschlossen.

+++ Rebeccas Schwester im Fernsehinterview: „Flo ist unschuldig“ +++

Seit fünf Wochen wird die Berlinerin Rebecca Reusch (15) vermisst. Der bisher als dringend tatverdächtig geltende Schwager des Mädchens war am Freitag aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Rebeccas ältere Schwester Jessica hat sich nun in einem Interview mit dem Fernsehsender RTL zur Verhaftung ihres Mannes geäußert. Der Druck von außen sei sehr groß. Man werde beleidigt, nur weil die Familie zusammenhielte, so Jessica.

Rebeccas Schwester sagt: „Auch wenn die Polizei davon fest überzeugt war, stand es für uns nicht zur Debatte, dass Flo Rebecca was angetan haben könnte. (...) Wir haben ja alle zusammengehalten und waren alle der Meinung, dass Flo unschuldig ist.“

Dass ihr Ehemann inhaftiert wurde, sei eine „schreckliche Situation“ gewesen. Schließlich seien gleich zwei Menschen aus ihrem Leben weg gewesen. „Ich habe auch zu meinem Mann gesagt: ‘Jetzt bist du wenigstens da. Jetzt brauchen wir nur noch Becci. Dann ist alles wieder schön.’“

+++ Rebeccas Schwester Vivien gibt die Hoffnung nicht auf +++

Rebecca ist seit über einen Monat verschwunden. Trotzdem gibt Schwester Vivien die Hoffnung nicht auf. Auf der Internetplattform Instagram schreibt sie einen emotionalen Post. „Es gibt so vieles was ich dir gerne sagen würde. Der Schmerz ist unerträglich. Immer wieder denke ich an unsere gemeinsamen Momente zurück und mir kommen die Tränen.“

Vivien beschreibt ihre Schwester als sehr liebevoll und lebensfroh.

Immer wieder schaut sie sich Videos an, in denen Rebecca zu sehen ist. Ich sehe unsere Videos, wo wir Lachen, wo wir singen. Unglaublich schöne Momente, die ich mir gerne zurück ins Gedächtnis rufe. Und plötzlich spüre ich diese Leere. Du bist nicht da. Es kommt mir vor wie Jahre. Eine unerträgliche, unglaublich schmerzhafte Zeit. Kein Lebenszeichen von dir. Niemand, der so etwas erlebt hat kann sich ansatzweise vorstellen wie es in uns aussieht. Du fehlst. Jeden Tag starre ich in den Himmel, sehe die Sonnenstrahlen und schicke meine Gebete zu Gott, auf dass er sie erhört und uns unseren kleinen Engel wohlbehalten zurück bringt.“

+++ Rebecca Reusch: Suche am Herzberger See fortgesetzt +++

Die Berliner Polizei hat ihre Suche nach der verschwundenen Rebecca am Herzberger See im Osten Brandenburgs fortgesetzt. Ob dort auch wieder ein Taucher eingesetzt wurde, konnte ein Sprecher am Dienstag zunächst nicht sagen. Die Polizei war bereits am Montag einem Hinweis zu dem kleinen See rund 60 Kilometer südöstlich von Berlin nachgegangen. Im Einsatz waren Spürhunde, ein Boot, Echolot und mindestens ein Taucher. Das Technische Hilfswerk (THW) unterstützte die Suche. Die Polizei hatte den Zugang zum See zum Teil abgesperrt.

+++ Suche am Herzberger See nach Rebecca erfolglos+++

Die Berliner Polizei hat am Montagabend die Suche nach Rebecca an einem kleinen See in Ost-Brandenburg erfolglos beendet. Wie eine Polizeisprecherin mitteilte, waren seit etwa 10 Uhr Ermittler und Hundeführer mit Spürhunden am Herzberger See (Oder-Spree) unterwegs. Der kleine See befindet sich im Scharmützelseegebiet. Die Suche nach der 15-jährigen Schülerin wurde von Einsatzkräften des Technischen Hilfswerks (THW) unterstützt.

Der Herzberger See liegt östlich des Scharmützelsees. Er ist etwa einen Kilometer lang und sehr schmal. In der dortigen Umgebung hatte die Polizei bereits in der vergangenen Woche mit Spürhunden gesucht.

+++ Rebecca Reusch: Mordkommission stimmt weiteres Vorgehen ab +++

Die Berliner Polizei hat ihre Suche nach der vermissten Schülerin Rebecca am Wochenende nicht fortgesetzt. Für den Montag sei ein Treffen mit der Mordkommission zum weiteren Vorgehen geplant, sagte ein Polizeisprecher am Sonnabend. Die 15-Jährige wird mit dem heutigen Montag seit fünf Wochen vermisst. Seit dem Morgen des 18. Februar gibt es keine Spur von ihr. Polizei und Staatsanwaltschaft nehmen an, dass Rebecca getötet wurde.

+++ Vermisste Rebecca: Suchaktion mit Hunden vorerst eingestellt +++

Im Fall der vermissten Rebecca Reusch aus Berlin-Neukölln beendete die Polizei ihren Einsatz am Freitag vorerst. Ob der Einsatz mit Spürhunden im Bereich des Scharmützelsees in Brandenburg neue Ansatzpunkte brachte, konnte eine Polizeisprecherin zunächst nicht sagen. Für das Wochenende habe die Mordkommission keine weitere Aktionen geplant. Am Montagmorgen werde über das weitere Vorgehen entschieden. Freunde der 15-Jährigen hatten zu einer privat organisierten Suchaktion am Sonntag in Hennigsdorf aufgerufen.

+++ Nahe des Scharmützelsees: Polizei sucht weiter nach Rebecca +++

Auch nach der Freilassung des als dringend tatverdächtig geltenden Schwagers von Rebecca suchte die Polizei auch am Freitag nach dem seit mehr als einem Monat vermissten Mädchen. Wie die Polizei bestätigte, waren Ermittler der Mordkommission sowie Polizei-Hundeführer aus Mecklenburg-Vorpommern in einem Waldstück nahe des Scharmützelsees unterwegs.

+++ Rebeccas Schwager kommt aus Untersuchungshaft frei +++

Der im Fall Rebecca bisher als dringend tatverdächtig geltende Schwager ist am Freitag aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Ein Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Tiergarten hob am Vormittag den Haftbefehl gegen den Beschuldigten wegen Totschlags auf, da er aufgrund des gegenwärtigen Ermittlungsstands Zweifel am dringenden Tatverdacht habe. Florian R. sollte noch am Freitag die JVA Moabit verlassen.

+++ Rebeccas Familie freut sich über Freilassung von Florian R. +++

Die Familie von Rebecca reagierte auf die Freilassung von Florian R. erleichtert. Ihr Vater sagte der Berliner Morgenpost: „Ich hoffe, dass ich meinen Schwiegersohn bald sprechen kann. Bis jetzt hat er sich nicht bei uns gemeldet. Ich bin davon überzeugt, dass er unschuldig ist.“ Des weiteren erklärte er: „Wahrscheinlich wird ihn seine Mutter irgendwo in Berlin zu sich holen. Aus Angst vor der Öffentlichkeit wird er sich vorerst wahrscheinlich nicht zu Hause einquartieren.“ Dem Sender RTL sagte Rebeccas Mutter: „Wir sind noch sehr überrascht.“ Rebeccas Familie betont seit dem Verschwinden des Mädchens immer wieder, dass sie den 27 Jahre alten Koch für unschuldig hält.

+++ Florian R. bleibt Hauptverdächtiger im Fall Rebecca +++

Die Staatsanwaltschaft wollte zum jetzigen Zeitpunkt keine Beschwerde gegen diese Entscheidung des Ermittlungsrichters einlegen, teilte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft, Martin Steltner, mit. Die Entscheidung sei im Hinblick auf die gegenwärtig bestehende Beweislage vertretbar. Auch nach der Freilassung des Schwagers, so die Generalstaatsanwaltschaft, dauern die Ermittlungen „mit unverändertem Aufwand und mit unveränderter Intensität an“. Florian R. bleibe der Hauptverdächtige im Fall Rebecca, so Steltner.

+++ Deshalb wurde Florian R. aus der U-Haft entlassen +++

Der Entlassung von Florian R. war eine sogenannte Haftbeschwerde seiner Rechtsanwältin gegen die Untersuchungshaft vorausgegangen. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft erklärte, es gehe dabei auch immer um die Verhältnismäßigkeit zwischen der Schwere der Tat, der Dauer der Untersuchungshaft und der Beweislage. In diesem Fall habe sich die Beweislage in den vergangenen Wochen nicht geändert. Das heißt, es kamen trotz der intensiven Ermittlungen der Polizei keine neuen Indizien oder Beweise gegen Rebeccas Schwager dazu. Weil das Einsperren eines Menschen aber einen starken Eingriff in sein Grundrecht bedeute, sei das in diesem Fall angesichts der stagnierenden Ermittlungen „irgendwann nicht mehr vertretbar“.

+++ Polizei sucht nach einer Spur+++

Die Polizei beendete am Donnerstagabend ihre Suche nach der vermissten Rebecca an der Autobahn A12 zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) wieder erfolglos. Die Mordkommission wollte am Freitag entscheiden, wo die Suche weitergeht. “Etwas Genaues können wir dazu noch nicht sagen“, erklärte ein Sprecher der Polizei am Morgen.

Auch an den Landstraßen südlich der Autobahn waren am Donnerstag Polizisten mit Spürhunden unterwegs. An der Ausfahrt Fürstenwalde West und an der Landstraße Richtung Bad Saarow standen am Mittag mehrere Polizeiautos aus Berlin. Polizisten mit Hunden suchten auch bei Diensdorf-Radlow am Scharmützelsee und bei dem Ort Lindenberg noch etwas weiter östlich.

+++ Rebeccas Mutter hofft weiter auf Happy End +++

Auch mehr als vier Wochen nach dem Verschwinden von Rebecca Reusch aus Berlin-Neukölln will die Familie der vermissten 15-Jährigen die Hoffnung nicht aufgeben. In einem Interview mit dem Fernsehsender RTL sagte Rebeccas Mutter: „Man hat Tage, da denkt man, es wird alles wieder gut. Und dann gibt es Tage, wo man sagt, es geht nichts mehr“. Weiter sagte Brigitte Reusch: „An anderen Tagen bin ich voller Elan und denke, ja, wir finden sie." Sie wolle nicht daran denken, dass Rebecca einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein könnte. „Ich versuche, es nicht an mich rankommen zu lassen, damit ich normal, ruhig und sachlich darüber reden kann, sagte Brigitte Reusch weiter. „Aber wenn ich allein zu Hause bin und darüber nachdenke, dann kommen mir schon die Tränen.“

+++ Taucher suchen im Wolziger See - Echolot im Einsatz +++

Der tatverdächtige Schwager Florian R. soll sich längere Zeit am Wolziger See im Landkreis Dahme-Spreewald aufgehalten haben. Das ist der eindeutigste Hinweis, den die Ermittler bisher haben. Auch am Mittwoch suchte die Polizei auf dem See nach Hinweisen nach der verschwundenen 15-Jährigen aus Neukölln. Dieses Mal waren die Beamten mit zwei Booten unterwegs. Auf einem war ein Echolot montiert. Auf dem anderen Boot befand sich ein Taucher. Wenn die Beamten auf dem Boot mit dem Echolot etwas Verdächtiges im Wasser entdeckten, ließen sie eine Boje ins Wasser. An diesen Stellen suchte der Taucher dann den Grund Zentimeter für Zentimeter ab. In den Tagen zuvor war die Polizei bereits mit speziell ausgebildeten Hunden auf dem See unterwegs gewesen.

+++ Mordkommission läuft die Zeit weg +++

Unterdessen rennt der Mordkommission die Zeit davon. Die Ermittler halten den Schwager zwar immer noch für dringend tatverdächtig, doch neue Beweise gibt es nicht. Das ist ein Pro­blem. Ohne Beweise und ohne Hinweise auf den Verbleib von Rebecca hat die Polizei nur Indizien. Indizien wie diese, dass der Schwager sich an dem See aufgehalten haben soll.

Der Druck für die Polizei ist mittlerweile so groß, dass inzwischen zwei Mordkommissionen, die dritte und fünfte, an diesem Fall arbeiten, das sind 15 bis 20 Beamte. Der Druck für die Polizei ist allerdings auch deshalb groß, sagen Beobachter, weil sich die Behörde mit dem Schwager von Rebecca, Florian R., sehr früh auf einen Tatverdächtigen festgelegt hat. „Wir haben den richtigen Mann“, heißt es immer noch von Personen, die mit dem Fall vertraut sind. Die Polizei bleibt auch bei ihrer Theorie, dass Rebecca das Haus des Schwagers nicht verlassen hat. Was die Ermittler so sicher macht, ist neben vielen anderen Fragen unklar. Nachfragen bleiben mit Verweis auf mögliches Täterwissen unbeantwortet.

+++ Polizei sucht wieder mit Leichenspürhunden +++

Die Polizei hat am Dienstag ihre Suchaktion am Wolziger See und an der A12 fortgesetzt. Das bestätigte eine Sprecherin der Polizei der Berliner Morgenpost. Erneut suchen Polizisten aus Nordrhein-Westfalen mit einem Boot auf dem Wolziger See nach der Schülerin. Dabei setzen sie auch Leichenspürhunde ein. Der Einsatz laufe ähnlich wie am Montag ab, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Gleichzeitig sind Berliner Hundeführer mit sogenannten Mantrailern, speziell ausgebildeten Suchhunden, auf der Autobahn 12 Berlin-Frankfurt (Oder) unterwegs.

Die Polizei konzentriert sich dort nach einem Bericht der „Berliner Zeitung“ auf die Autobahnabfahrt Fürstenwalde-West in Richtung Bad Saarow. Die Suche sollte an beiden Orten bis zum Nachmittag dauern. Mittlerweile liegen der Polizei mehr als 1700 Hinweise vor.

+++ Rebeccas Schwester: „Du kommst zurück und bist bald wieder bei uns!“

Rebeccas Schwester veröffentlichte am Dienstag eine neue Nachricht beim Onlinedienst Instagram. Darin schreibt sie an ihre mittlerweile mehr als 55.000 Abonnenten: „Heute ist wieder ein Tag, an dem ich einfach nur schreien könnte. Du fehlst mir so! Jeder Gedanke an dir schmerzt so unfassbar… Seien es unsere alltäglichen Dialoge oder das ’beieinander übernachten’, wenn ein Feiertag ansteht… Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es dir gerade geht, kleine Maus… Aber du kommst zurück und bist bald wieder bei uns! Da bin ich mir sicher.“

Ein Spürhund auf dem Storkower Kanal nahe dem Wolziger See.
Ein Spürhund auf dem Storkower Kanal nahe dem Wolziger See. © dpa | Patrick Pleul/dpa

+++ Mordkommission setzt Wasserortungshunde ein +++

Fahnder der Mordkommission und Hundeführer mit zwei Hunden hatten am Montag auf dem Wolziger See und dem Storkower Kanal nahe Berlin nach der vermissten Jugendlichen aus Berlin-Neukölln gesucht - ohne Erfolg.

Bei der Polizei und bei Hilfsorganisationen gibt es Personenspürhunde unterschiedlicher Art. Sogenannte Mantrailer suchen nur nach lebenden Menschen. Leichenspürhunde können Tote riechen. Es gibt darüber hinaus noch spezielle Wasserortungshunde. So bildete etwa die Rettungshundestaffel des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Kreisverband Märkisch-Oderland-Ost, vor zwei Jahren einen Hund entsprechend aus. Diese Hunde können vom Boot aus Ertrunkene wittern. Aufsteigende Verwesungsgase sind dabei ein Hilfsmittel für den Hund.

+++ Bootseinsatz auf Wolziger See beendet +++

Auch ein Bootseinsatz auf dem See brachte die Berliner Polizei am Montag bei der Suche nach der vermissten 15-jährigen Rebecca nicht weitergebracht. Auf Fotos vom Montag war ein kleines Boot mit Polizisten auf einem Kanal zum See und auf dem See selbst zu sehen. Die Unterstützung kam offenbar aus Nordrhein-Westfalen, wie Aufschriften auf dem Boot zeigten. Nahe dem Wolziger See hatte die Polizei bereits in einem Wald nach Rebeccas Leiche gesucht. In der Nähe verläuft die Autobahn A 12 Berlin-Frankfurt (Oder). Rebecca verschwand vor vier Wochen am 18. Februar. Die ermittelnde Mordkommission geht von einem Tötungsdelikt aus, der tatverdächtige Schwager der Jugendlichen sitzt in Untersuchungshaft. Dort war das Auto des verdächtigen Schwagers von Rebecca am Morgen von deren Verschwinden sowie am Folgeabend erfasst worden war.

Wolziger See und Storkower Kanal in der Übersicht.
Wolziger See und Storkower Kanal in der Übersicht. © dpa | Toni Feist/dpa

+++ Bleibt der Schwager in Untersuchungshaft? +++

Ob Florian R. weiterhin in U-Haft bleibt, entscheidet ein Ermittlungsrichter - wenn seine Anwältin einen Haftprüfungsantrag stellt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft geschah das bisher nicht. Ein Prozess gegen den Schwager wäre theoretisch möglich, ohne Leiche aber schwierig. Die Polizei geht von einem Mord aus, zu dem bisher die Leiche fehlt. Daher ist auch nichts über eine Todesursache bekannt, und es fehlen Spuren eines Täters, die sonst häufig an Leichen zu finden sind.

Vermisste Rebecca: Polizei sucht im Wald in Brandenburg nach

Die Polizei sucht weiter mit großem Aufwand nach der vor knapp drei Wochen verschwundenen 15-jährigen Rebecca. Eine Hundertschaft Polizisten mit Leichensuchhunden war am Sonnabend erneut in einem weitläufigen Waldgebiet bei Kummersdorf rund 50 Kilometer südöstlich von Berlin unterwegs.
Die Polizei sucht weiter mit großem Aufwand nach der vor knapp drei Wochen verschwundenen 15-jährigen Rebecca. Eine Hundertschaft Polizisten mit Leichensuchhunden war am Sonnabend erneut in einem weitläufigen Waldgebiet bei Kummersdorf rund 50 Kilometer südöstlich von Berlin unterwegs. © dpa | Paul Zinken
Außerdem muss die Mordkommission mehr als 1000 Hinweise abarbeiten -  bisher führte keiner von ihnen zu dem Mädchen.
Außerdem muss die Mordkommission mehr als 1000 Hinweise abarbeiten - bisher führte keiner von ihnen zu dem Mädchen. © dpa | Britta Pedersen
Schon mehrmals hatte die Polizei jeweils den ganzen Tag im Wald gesucht, aber ohne Erfolg.
Schon mehrmals hatte die Polizei jeweils den ganzen Tag im Wald gesucht, aber ohne Erfolg. © dpa | Britta Pedersen
Nach der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ gingen Hunderte neue Hinweise ein. Daraufhin begann die Polizei mit ihrer Suche in Brandenburg.
Nach der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ gingen Hunderte neue Hinweise ein. Daraufhin begann die Polizei mit ihrer Suche in Brandenburg. © dpa | Patrick Pleul
Rebecca verschwand am Morgen des 18. Februar aus dem Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers in Berlin. Die Kriminalpolizei geht davon aus, dass sie getötet wurde - sie hat den Schwager in Verdacht.
Rebecca verschwand am Morgen des 18. Februar aus dem Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers in Berlin. Die Kriminalpolizei geht davon aus, dass sie getötet wurde - sie hat den Schwager in Verdacht. © dpa | Britta Pedersen
Unter den Hinweisen war auch der Wald zwischen den kleinen Orten Kummersdorf und Wolzig in der Umgebung von Storkow, so die Polizei. Mehr Informationen gab sie dazu nicht.
Unter den Hinweisen war auch der Wald zwischen den kleinen Orten Kummersdorf und Wolzig in der Umgebung von Storkow, so die Polizei. Mehr Informationen gab sie dazu nicht. © dpa | Patrick Pleul
Möglicherweise sah dort jemand ein rotes Auto, wie es der Schwager von Rebecca fährt. Der Wald ist allerdings sehr groß und wird jetzt Stück für Stück abgesucht.
Möglicherweise sah dort jemand ein rotes Auto, wie es der Schwager von Rebecca fährt. Der Wald ist allerdings sehr groß und wird jetzt Stück für Stück abgesucht. © dpa | Britta Pedersen
Brandenburg, Kummersdorf: Am Donnerstag ist eine Hundertschaft der Berliner Polizei nach Brandenburg ausgerückt, um bei Storkow (Oder-Spree) ein Waldstück nach der vermissten Rebecca Reusch abzusuchen.
Brandenburg, Kummersdorf: Am Donnerstag ist eine Hundertschaft der Berliner Polizei nach Brandenburg ausgerückt, um bei Storkow (Oder-Spree) ein Waldstück nach der vermissten Rebecca Reusch abzusuchen. © ZB | Patrick Pleul
Das Auto der Familie der Schwester wurde am Vormittag des 18. Februar und am Abend des 19. Februar auf der nahe gelegenen Autobahn A12 von einem automatischen Erfassungssystem registriert. Die Kameras hängen an einer Brücke über der Autobahn direkt an der Ausfahrt Storkow.
Das Auto der Familie der Schwester wurde am Vormittag des 18. Februar und am Abend des 19. Februar auf der nahe gelegenen Autobahn A12 von einem automatischen Erfassungssystem registriert. Die Kameras hängen an einer Brücke über der Autobahn direkt an der Ausfahrt Storkow. © dpa | Patrick Pleul
Nach Angaben der Polizei ist der Schwager der einzige Mensch, der zu den genannten Zeitpunkten mit dem Auto gefahren sein kann. Der Mann sitzt als Verdächtiger in Untersuchungshaft und schweigt laut Polizei zu den Beschuldigungen.
Nach Angaben der Polizei ist der Schwager der einzige Mensch, der zu den genannten Zeitpunkten mit dem Auto gefahren sein kann. Der Mann sitzt als Verdächtiger in Untersuchungshaft und schweigt laut Polizei zu den Beschuldigungen. © dpa | Patrick Pleul
Ein Prozess könnte ihm auch dann drohen, wenn die Leiche von Rebecca nicht gefunden wird. Für die Ermittler steigt dann allerdings der Druck, belastbare Beweise zu finden.
Ein Prozess könnte ihm auch dann drohen, wenn die Leiche von Rebecca nicht gefunden wird. Für die Ermittler steigt dann allerdings der Druck, belastbare Beweise zu finden. © dpa | Patrick Pleul
Kameramänner filmen das Waldstück bei Kummersdorf.
Kameramänner filmen das Waldstück bei Kummersdorf. © dpa | Patrick Pleul
Einsatzfahrzeuge der Polizei stehen am Waldstück bei Kummersdorf.
Einsatzfahrzeuge der Polizei stehen am Waldstück bei Kummersdorf. © dpa | Patrick Pleul
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+++ Schwester widerspricht der Mutter +++

Eine von Rebeccas älteren Schwestern hat Spekulationen widersprochen, wonach das Verschwinden mit einem Treffen mit einem Internetfreund zu tun haben könnte. „Das war ganz harmlos“, sagte die 23-Jährige laut Bild am Sonntag. Rebecca habe ihr von dem Jungen erzählt - der sei minderjährig, komme nicht aus Berlin und wäre niemals „an einem Montagmorgen allein hierher gekommen“, so die Schwester. Die Familie sei „nervlich am Ende“.

+++ Spur führt nach Fürstenwalde +++

Die Polizei brach die Suche nach der vermissten Rebecca am späten Sonnabendnachmittag ab. Zunächst startete der Einsatz auf der Autobahn 12 und wurde anschließend auf der Landstraße an der Abfahrt Fürstenwalde-West weitergeführt. Die Suche endete am Nachmittag auf Höhe des Scharmützelsees - ohne Ergebnis. Wie eine Polizeisprecherin gegenüber der Berliner Morgenpost mitteilte, soll Anfang kommender Woche weiter nach dem Mädchen gesucht werden. Für Sonntag war demnach zunächst nichts geplant. Die Hunde bräuchten Erholung, hieß es.

+++ Suche nach Rebecca wird fortgesetzt +++

Die Polizei suchte am Sonnabend wieder nach Rebecca. An dem Einsatz auf der Autobahn 12 zwischen Friedersdorf und Frankfurt (Oder) waren auch Personensuchhunde beteiligt. Am Nachmittag verließ die Polizei die Autobahn an der Abfahrt Fürstenwalde-West. Die Ermittler gehen nun möglicherweise Hinweisen und Spuren auf der Landstraße nach. „Irgendwas werden die Hunde gewittert haben“, sagte eine Polizeisprecherin. Es sei aber noch völlig unklar, worum es sich dabei handelt.

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Die Brandenburger Autobahnpolizei sperrte für die Berliner Kollegen auf der Autobahn in Richtung Frankfurt (Oder) nach und nach kurzfristig die Abfahrten, erläuterte der Sprecher des Brandenburger Polizeipräsidiums, Mario Heinemann. Dadurch sei es etwa an der Ausfahrt Storkow zu einem Stau von drei Kilometern Länge gekommen.

+++ Personensuchhunde können Spur trotz Witterungseinflüssen finden +++

Die Berliner Polizei sprach von einem Einsatz mit circa zehn Kräften einer Einsatzhundertschaft, Ermittlern der Mordkommission, Kollegen der Brandenburger Polizei sowie drei Hunden. „Die Hunde sind sehr gut und merken trotz Witterungseinflüssen auch noch nach Wochen, ob jemand an einer Stelle vorbeigegangen oder -gefahren ist“, erläuterte die Polizeisprecherin.

Die sogenannten Mantrailer werden normalerweise etwa mit einem Kleidungsstück des oder der Gesuchten mit dem individuellen Geruch vertraut gemacht. Bei Einsätzen nehmen sie den Geruch dann auch aus der Luft auf, nicht nur über Fährten am Boden. Ob die Polizei nun mit dem Geruch Rebeccas oder des Schwagers sucht, sagt die Behörde nicht.

+++ Rebeccas Schicksal könnte erst nach Jahren geklärt werden +++

Eine Leiche könne auch nach langer Zeit noch gefunden werden. „Es kommt ja immer wieder vor, dass getötete Menschen gut versteckt wurden, dass jemand sie vergraben hat“, sagte Petermann. „Sehen Sie sich den Fall Peggy an, die nach 15 Jahren im Jahr 2016 zufällig in einem Wald gefunden wurde.“ So könne es auch noch in Jahren sein, dass Rebeccas Schicksal geklärt wird. „Wie weit dann noch Spuren verwertbar sind, hängt vom Zeitpunkt des Auffindens ab. Aber auch, wie der Vermisste bekleidet war und in welcher Umgebung die Leiche lag und in welchem Zustand sie ist“, betonte Petermann. Rechtsmediziner, Kriminaltechniker und DNA-Experten könnten manchmal noch erstaunlich gute Ergebnisse erzielen.

+++ Es soll einen zweiten himbeerroten Twingo geben +++

Die Berliner Polizei hat vorerst keine neue Suche nach Rebecca geplant. Das sagte ein Polizeisprecher der Berliner Morgenpost am Freitag auf Nachfrage. Am Dienstag, Mittwoch und am Donnerstag hatte die Berliner Polizei in einem Wald am Wolziger See (Landkreis Oder-Spree) nach der 15-Jährigen gesucht. Zeugen wollten dort das Fahrzeug des Schwagers von Rebecca gesehen haben. Dieser Verdacht bestätigte sich aber nicht. Die Bild-Zeitung berichtete unterdessen, dass es in dem Landkreis ein Auto gleichen Typs und in der gleichen Farbe gebe. Bei dem Fahrzeug des Schwagers handelt es sich um einen himbeerroten Renault Twingo.

+++ Immer neue Widersprüche im Fall Rebecca +++

Und wenn doch alles ganz anders war? Diese Frage treibt die Familie von Rebecca Reusch um. Florian R. sitzt seit knapp zwei Wochen in Untersuchungshaft. Die Ermittler halten ihn immer noch für dringend tatverdächtig. „Er ist unschuldig“, sagte hingegen Rebeccas Vater, Bernd Reusch, der Berliner Morgenpost und kritisierte die Berliner Polizei für ihre einseitigen Ermittlungen. Mit dem Fall vertraute Beamte reagieren empört. Laut Rebeccas Vater habe seine Tochter kurz vor ihrem Verschwinden jemanden im Internet kennengelernt, mit dem sie sich treffen wollte. Diese Spur sei aber von der Polizei nicht weiterverfolgt worden. Das Instagram-Profil des Unbekannten, der Max oder Maximilian heißen soll, sei seit dem 20. Februar gelöscht. Die Polizei wollte sich aus ermittlungstaktischen Gründen dazu nicht öffentlich äußern. Die Ermittler gehen weiter davon aus, dass Rebecca Reusch das Haus ihres Schwagers am Tag ihres Verschwindens nicht verlassen hat.

+++ Eltern von Rebecca überraschen Polizei mit neuen Details +++

Die Mutter der vermissten Rebecca Reusch aus Neukölln hat die Ermittler mit neuen Details überrascht. Demnach soll das Mädchen einen Freund gehabt haben. Das habe ihr ihre Tochter im Januar erzählt, sagte Brigitte Reusch (52) der Zeitschrift „Bunte“. Sie selbst habe den Freund aber nicht gekannt.

Rebeccas Vater Bernd bekräftigte dieses Detail gegenüber der Berliner Morgenpost. „Rebecca hatte vor ihrem spurlosen Verschwinden via Internet offenbar einen Mann kennengelernt,“ sagte der Vater am Donnerstag. Um wen es sich handele, wo er wohne und was er mache, wisse er nicht. Diese Internet-Bekanntschaft sei auch ein Grund, warum er nach wie vor, an die Unschuld des derzeit in Untersuchungshaft sitzenden Schwiegersohns glaubt.

Mit dem Fall betraute Personen reagierten auf Nachfrage der Berliner Morgenpost überrascht auf die neuen Details. Bislang sei davon keine Rede gewesen. Dass die Mutter neue Details in Exklusivinterviews bekannt gebe, sei „kurios“, hieß es.

Auf ihrem Instagram-Profil hatte Rebecca am 8. Januar ein Selfie gepostet und „Dear cupid, next time hit us both“ („Lieber Amor, bitte triff uns nächstes Mal beide“, Anm. d. Red.) unter das Foto geschrieben.

Die Polizei reagierte verärgert darüber, dass Rebeccas Familie immer wieder neue Details in dem Fall preisgibt – jedoch nicht den Ermittlern, sondern öffentlich in den Medien.

+++ Suche nach Rebecca: Spezialhund im Einsatz +++

Die Polizei setzte ihre Suche nach Rebecca am Donnerstag fort. Allerdings sollen nur noch zwei Beamte mit einem Spezialhund einen bestimmten Bereich kontrollieren, wie ein Polizeisprecher sagte. Wo genau sich dieses Gebiet befand, wollte er aus „ermittlungstaktischen Gründen“ nicht mitteilen.

Ob die Anwältin des verdächtigen 27-Jährigen Haftbeschwerde eingelegt hat, blieb bislang unklar. Bei der Staatsanwaltschaft war eine solche Beschwerde bisher nicht bekannt. Damit könnte die Entlassung aus der U-Haft erreicht werden. Gerichtlich muss dann überprüft werden, ob ein Amtsrichter zu Recht die U-Haft angeordnet hatte.

+++ Polizei stellt Suche nach Rebecca vorerst ein +++

Die Suche nach Rebecca Reusch in einem Waldstück in Brandenburg wurde am Mittwochnachmittag vorerst eingestellt. Wie es in den nächsten Tagen weitergehe, sei noch nicht entschieden, sagte eine Polizeisprecherin. Ob die Aktion bei dem Ort Rieplos 50 Kilometer südöstlich von Berlin Ergebnisse gebracht hat, wollte sie nicht sagen.

+++ Polizei gleicht Reifenspuren mit Twingo des Schwagers ab +++

Die Polizei glich am Dienstag Reifenspuren im Wald am Wolziger See (Landkreis Oder-Spree) mit dem Profil der Autoreifen des Schwagers ab. Ob es einen Treffer gab, ist bisher unklar. Mögliche neue Erkenntnisse wollte die Polizei am Mittwoch nicht kommentieren. Dass die Spurensicherung allerdings mit weißen Schutzanzügen am Tatort mögliche Spuren begutachtete, sei ein Indiz dafür, dass es konkrete Hinweise gebe, hieß es aus Polizeikreisen. Die Spurensicherung rücke nicht bei unbegründeten Verdachtsmomenten aus, hieß es. Insgesamt seien inzwischen rund 1400 Hinweise zu Rebecca Reusch eingegangen.

+++ Rebecca Reusch vermisst: Suche wird fortgesetzt+++

Am Mittwoch hat die Polizei bei Rieplos am Wolziger See die Suche nach Rebecca fortgesetzt. Die Mordkommission wird dabei auch wieder mit Spezialtechnik des Technischen Hilfswerks (THW) unterstützt. Das bestätigte eine THW-Sprecherin der Berliner Morgenpost. Weitere Einzelheiten nannte die Sprecherin mit dem Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht.

+++ Suche am Wolziger See vorerst abgebrochen +++

Die Polizei beendete am Dienstagabend die Suche in dem Wald nahe der Autobahn zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) . Ermittler fanden Reifenspuren und nahmen davon Gipsabdrücke.

+++ THW unterstützt Mordkommission +++

Die Polizei durchsuchte am Dienstag einen Wald am Wolziger See erneut nach Spuren. Den Einsatz der Mordkommission unterstützten ein Ortungs- und ein Bergungstrupp des Technischen Hilfswerks (THW) aus Steglitz-Zehlendorf, die mit spezieller Technik ausgerüstet sind. Diese Fachgruppe Ortung erkundet Schadensgebiete und ortet verschüttete, eingeschlossene, vermisste und abgängige Personen mittels technischer Ortungsgeräte, heißt es auf der Internetseite des THW. Nach Angaben einer Polizeisprecherin waren insgesamt 25 Personen mit der Suche beschäftigt., darunter auch vier Hundeführer.

+++ Spezielle Leichenspürhunde im Einsatz +++

Bereits von Donnerstag bis Sonnabend hatten Polizei-Hundertschaften sowie Experten mit speziellen Leichensuchhunden einen Wald in der Gegend durchkämmt. Der Wolziger See liegt in der Nähe des durchsuchten Waldstücks bei Kummersdorf. Gefunden wurde allerdings nichts. Hinweise aus der Bevölkerung sollen die Ermittler in die Gegend nahe der Autobahn geführt haben.

+++ Eltern von Rebecca werden am Telefon beschimpft +++

Die Eltern von Rebecca stehen seit dem Verschwinden ihrer Tochter unter hohen psychischem Druck. Nun kommt noch eine Art Psychoterror hinzu - per Telefon. „Wir kriegen komische Anrufe, dass wir die Mörder sind“, sagten sie dem Sender RTL. „Wir verheimlichen nichts. Natürlich machen wir uns Sorgen um unsere Tochter.“

+++ Fall Rebecca: Schwager könnte bald freikommen +++

Der Schwager des Mädchens sitzt noch immer in Untersuchungshaft. Bei einem Haftprüfungstermin muss entschieden werden, ob das so bleibt. Nach Informationen der Berliner Morgenpost ist das fraglich. Die Indizien gegen Florian R. werden als dünn bewertet. Innerhalb der Polizei gibt es nun die Befürchtung, dass die Ermittlungen komplett neu aufgerollt werden müssen und wieder bei Null anfangen. „Das wäre ein Desaster“, sagte ein Beamter der Berliner Morgenpost.

+++ Florian R. soll in Drogenhandel verwickelt sein +++

Lange war spekuliert worden, warum Florian R. am Tag des Verschwindens von Rebecca zwei Fahrten nach Brandenburg unternommen hatte. Bericht der Zeitung „Bild“ zufolge soll er geäußert haben, er sei mit dem Renault Twingo, den er gemeinsam mit Rebeccas Schwester nutzt, nach Polen gefahren, um dort einen Drogenhandel abzuwickeln. Rebeccas Vater Bernd Reusch soll Florian R. zur Rede gestellt haben. „Ich hatte ihm gesagt, er möge doch überlegen. Es ist doch viel schlimmer, als Mordverdächtiger im Gefängnis zu sitzen. Auch seine Anwältin soll ihm geraten haben, nichts zu sagen. Wir stehen weiter hinter ihm“, sagte Rebeccas Vater laut „Bild“. Aus Angst vor Strafverfolgung habe Florian R. bei der Polizei zu den Drogengeschäften geschwiegen. Die Polizei wertet diese Aussage als Schutzbehauptung. Nach Informationen der Berliner Morgenpost sind die Ermittler zunehmend verstimmt, dass Rebeccas Familie immer wieder öffentlich auftritt und Einzelheiten aus den Ermittlungen preisgibt.

+++ Rebeccas Vater fordert Schwager auf zu reden +++

In einem Interview mit „RTL“ hatte Rebeccas Vater vor einigen Tagen bereits angedeutet, die Autobahnfahrt von Florian R. kurz nach dem Verschwinden von Rebecca habe einen bestimmten Hintergrund, der nichts mit dem Verschwinden von des Mädchens zu tun habe. Wörtlich sagte er damals: „Die ganze Nummer hängt mit einer anderen Sache zusammen, die ich aber nicht sagen darf, und ich hoffe, dass sich das jetzt aufklärt.“ Er appellierte in dem Interview an den Schwager: „Florian, rede einfach! Klär das, damit die ganze Suche in die andere Richtung geht und zwar in die Richtige. Wir müssen Becky finden.“

+++ Polizei beendet Suche nach Rebecca im Wald +++

Die Berliner Polizei hat ihre Suche nach der verschwundenen 15-jährigen Rebecca in einem Waldstück bei Kummersdorf in Brandenburg am Sonntag für beendet erklärt. „Das Gebiet, das sich die Einsatzkräfte vorgenommen hatten, ist vollständig abgesucht worden, leider erfolglos“, sagte eine Polizeisprecherin der Berliner Morgenpost. Es sei nicht geplant, die Suche dort fortzusetzen. Drei Tage lang hatten 100 Polizisten den weitläufigen Kiefernwald rund 50 Kilometer südöstlich von Berlin mithilfe von Spürhunden durchkämmt, ohne etwas zu finden. Ein Zeuge hatte gesagt, er haben den Twingo des tatverdächtigen Schwagers von Rebecca in dem Wald gesehen, sagte die Sprecherin. Das Auto wurde der Familie inzwischen zurückgegeben.

+++ Mehr als 1200 Hinweise zu Rebecca eingegangen +++

Die Ermittlungen der Polizei laufen weiter unter Hochdruck. Die Mordkommission muss mehr als 1200 Hinweise abarbeiten - bisher führte keiner von ihnen zu Rebecca. Darunter sind auch viele Zeugenangaben, die nicht brauchbar sind. Die große Anzahl der Hinweise macht die Nachforschungen zeitaufwendig: Jeder Hinweis muss gesichtet, geprüft und ausgewertet werden.

+++ Spürhunde im Einsatz +++

Die Polizei war seit dem 7. März mit speziellen Spürhunden in dem Waldgebiet zwischen den Orten Kummersdorf und Wolzig unterwegs. Unterstützung bekamen die Beamten auch aus anderen Bundesländern wie Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Sachsen. Stürmische Böen hatten am Wochenende das erneute Aufsteigen eines Helikopters verhindert.

Das Gebiet ist sehr groß und wurde Stück für Stück abgesucht. Die Polizei verlagerte ihren Schwerpunkt weiter nach Westen in Richtung des Wolziger Sees. Die Polizei setzte zudem private Suchhunde ein. Mehrere Autos entsprechender Vereine und Firmen mit Nummernschildern aus Bayern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein wurden von der Polizei mit Blaulicht zu dem Wald eskortiert.

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+++ Schwager droht Prozess auch ohne Leichenfund +++

Ein Prozess könnte dem tatverdächtigen Schwager Rebeccas auch dann drohen, wenn keine Leiche gefunden wird. „Für eine Anklage braucht es nicht zwingend eine Leiche“, sagte der Strafrechtler Hans Lilie aus Halle (Saale) zur Rechtslage. Für die Ermittler steige ohne Leichenfund allerdings der Druck, belastbare Beweise zu finden. „Es gibt einige Fälle, in denen Personen verurteilt worden sind und in denen das Opfer nie gefunden wurde“, sagte Lilie. „In diesen Fällen hat die Indizienkette aber ausgereicht, dass bei dem Richter die Gewissheit bestanden hat, dass ein bestimmtes Tatgeschehen zum Tod des Opfers geführt hat.“ Wenn keine Leiche gefunden werde, müsse das Gericht am Ende die Beweise bewerten und seine Schlussfolgerungen ziehen.

+++ ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ präsentiert den Fall Rebecca +++

Der Leiter der 3. Mordkommission Berlin hatte am 6. März in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ neue Erkenntnisse und Gegenstände präsentiert. „Anhand des Telefonverhaltens von Rebecca und der Auswertung der Routerdaten aus dem Haus des Schwagers kommen wir zu dem Schluss, dass Rebecca das Haus nicht verlassen haben dürfte“, so Michael Hoffmann.

Dazu zeigte er verschwundene Gegenstände aus Rebeccas Besitz: einen lilafarbenen Rucksack, eine rosafarbene Felljacke, einen weißen Kapuzenpulli, eine rosafarbene Sofortbildkamera, eine Umhängetasche, schwarz-weiße Sneakers sowie eine Geldbörse. Nach der Sendung gingen bei der Mordkommission Hunderte neue Hinweise ein.

+++ Auto des Schwagers von automatischer Kennzeichenerfassung registriert +++

Zuvor war bekannt geworden, dass das Auto des unter Verdacht stehenden Schwagers kurz nach dem Verschwinden Rebeccas zweimal in Brandenburg unterwegs war. Den Ermittlern liegen Fotos des automatischen Kennzeichenerfassungssystems „KESY“ vor. Demnach war das Fahrzeug auf der A 12 zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) am 18. Februar um 10.47 Uhr und am 19. Februar um 22.39 Uhr unterwegs. In dieser Zeit hatte nur der Schwager Zugriff auf das Auto.

+++ Polizei veröffentlicht Fotos von Rebeccas Schwager und seines Autos +++

Die Mordkommission hält die „KESY“-Spur für so relevant, dass sie am Tag der Sendung „Aktenzeichen XY“nicht nur Fotos des dunkelroten Renault Twingo veröffentlichte, sondern auch drei Fotos des verdächtigen Schwagers ins Internet stellte, obwohl der 27-Jährige bereits in Untersuchungshaft sitzt.

+++ Brandenburger Polizei verärgert über Fahndungsaufruf +++

Der Fahndungsaufruf der Berliner Polizei und der Staatsanwaltschaft sorgte für Unmut bei der Brandenburger Polizei. Ein Sprecher gab an, dass man mit dem Vorgang alles andere als zufrieden sei. Damit, dass das System jetzt öffentlich sei, wüssten alle Straftäter, wie sie sich zu verhalten haben und könnten die Ortungssysteme der Polizei umfahren.

+++ Verteidiger kritisiert Vorverurteilung des Schwagers +++

Der Strafverteidiger des Schwagers, Stefan Conen, kritisierte im Sender RBB-Inforadio, dass der Beschuldigte schon als Täter dargestellt werde, obwohl in jedem Ermittlungsverfahren die Unschuldsvermutung gelte. „Und nicht nur im Ermittlungsverfahren, sondern bis zum Abschluss eines Verfahrens.“ Dass immer wieder belastende Informationen aus den Ermittlungen der Kriminalpolizei bekannt würden, sei „irreparabel, das gefährdet ein faires Strafverfahren“. Conen betonte: „Wenn es nicht zu einem solchen kommt, wird dieser Beschuldigte, der als unschuldig zu gelten hat, sein Leben lang von den Behörden mit dem Kainsmal eines Verdachts bedacht - und wird dieses auch nicht mehr abstreifen können.“

+++ Fall Rebecca Reusch: Polizei bittet Bevölkerung um Mithilfe +++

Die Ermittler der Mordkommission erhoffen sich durch die Veröffentlichung der Fotos neue Hinweise aus der Bevölkerung.

Die Fahnder wollen herausfinden, wo die Leiche sein könnte, um so auch endlich handfeste Beweise statt nur Indizien gegen den möglichen Täter in die Hand zu bekommen. Die Mordkommission fragt:

● Wer hat das Auto des Tatverdächtigen am Vormittag des 18. Februar 2019 und/oder in den Nachtstunden vom 19. zum 20. Februar gesehen?

● Wer kann Angaben zu Aufenthaltsorten des Tatverdächtigen zu diesen Zeiten machen?

● Wer kennt den Tatverdächtigen (27) und kann Bezugspunkte von ihm benennen, die zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) liegen?

● Wer kann Angaben zum Verbleib der abgebildeten Fleecedecke machen, die seit der Tat aus dem Haushalt des Tatverdächtigen fehlt?

Hinweise nimmt die 3. Mordkommission beim Landeskriminalamt, Keithstraße 30 in 10787 Berlin unter folgender Rufnummer (030)4664-911333 oder per E-Mail (lka113-hinweis@polizei.berlin.de) oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

+++ Haare und Fasern wurden im Kofferraum gefunden +++

Am 5. März tauchte neues Beweismaterial auf, das den Schwager belasten soll. Im Kofferraum des Autos fanden sich Haare Rebeccas. Darüber hinaus entdeckten die Ermittler Faserspuren der lila Decke, mit der die 15-Jährige verschwunden war. Schon am 27. Februar hatten Fahnder einen grauen Pulli in Berlin-Britz entdeckt, der Rebecca gehören soll.

Wer kann Angaben zum Verbleib der abgebildeten Fleecedecke machen, die seit der Tat aus dem Haushalt des Tatverdächtigen fehlt?
Wer kann Angaben zum Verbleib der abgebildeten Fleecedecke machen, die seit der Tat aus dem Haushalt des Tatverdächtigen fehlt? © Polizei Berlin | Polizei Berlin

Zudem soll es laut der Zeitung „Bild“ Chat-Nachrichten des 27-Jährigen geben, die nicht mit den von ihm gemachten Angaben übereinstimmen. Sie sollen geschrieben und empfangen worden sein, als er nach seinen Angaben angeblich schon schlief.

+++ Haus der Schwester untersucht +++

Das Haus von Schwester und Schwager Rebeccas in Britz ist am 01. März kriminaltechnisch untersucht worden, in der Hoffnung auf weitere Anhaltspunkte. Der Schwager wurde am 28. Februar festgenommen, am 01. März aber wieder frei gelassen. Die Hinweise für eine Straftat im Zusammenhang mit Rebeccas Verschwinden reichten dem Ermittlungsrichter zu diesem Zeitpunkt für einen Haftbefehl noch nicht aus. Am 4. März wurde er dann doch in U-Haft genommen.

+++ Schwager verstrickt sich in Widersprüche bei Vernehmung +++

Rebeccas Schwager war in den Fokus der Ermittler geraten, weil die 15-Jährige vor ihrem Verschwinden in dem Haus übernachtet hatte, in dem er und Rebeccas Schwester wohnen. Bei einer ersten Befragung hatte der Partner von Rebeccas Schwester sich dem Vernehmen nach geäußert. Es habe aber Widersprüche gegeben „zwischen seinen Angaben und den neuesten Ermittlungsergebnissen“, hieß es aus Polizeikreisen. Bei einer zweiten Befragung nach der Festnahme habe er geschwiegen.

+++ Eltern und Schwestern von Rebecca halten Schwager weiter für unschuldig +++

Die Eltern und die beiden Schwestern von Rebecca halten den 27 Jahre alten Tatverdächtigen weiter für unschuldig. Rebeccas Vater sagte dem Sender RTL: „Die ganze Nummer hängt mit einer anderen Sache zusammen, die ich aber nicht sagen darf.“

Er appellierte an seinen Schwiegersohn: “Florian, rede einfach. Klär das, damit die ganze Suche in die andere Richtung geht, und zwar in die richtige. Wir müssen Becky finden.“

+++ Hinweise auch von Hellsehern +++

Sprunghaft gestiegen ist die Zahl der Hinweise, die bei der Polizei eingegangen sind. Über deren Qualität wollte sich die Polizei nicht äußern. „Wir sind über jeden Hinweis froh, der uns erreicht.“ Wie die Berliner Morgenpost erfuhr, hätten auch zahlreiche Hellseher ihre Dienste bei der Polizei angeboten. Sie wüssten, wo sich die Leiche von Rebecca befinde. „Wir verlassen uns bei den Ermittlungen lieber auf unsere Erfahrungen, die modernen Ermittlungstechniken und das Wissen unserer Spezialisten“, sagte ein Polizeisprecher dazu. Hilfsangebote dieser Art gingen auch bei der Berliner Morgenpost per E-Mail ein - sogar mit Ausschnitten von Stadtplänen und genauen Ortsangaben.

+++ Rebeccas Schwester sendet Appelle via Instagram +++

Rebeccas zweite Schwester hält den 27-Jährigen hingegen trotz aller Hinweise für unschuldig, wie ein Instagram-Beitrag nahelegt. Dort zeigte sie einen offenbar aus einem Lexikon-Beitrag stammenden Screenshot zum Thema Unschuldsvermutung. Zudem schrieb sie: „Becci, Gott beschütze dich, wo auch immer du bist. Wir finden dich und der Schuldige für diese Odyssee wird gefunden!“ Ihr Instagram-Postfach habe sie geschlossen, Hinweise erbittet sie direkt an die Mordkommission.

+++ Rebecca Reusch ist vermutlich nicht mehr am Leben +++

Rebecca Reusch war zuletzt am Maurerweg in Berlin-Britz gesehen worden.
Rebecca Reusch war zuletzt am Maurerweg in Berlin-Britz gesehen worden. © BM | bm

Rebecca Reusch war am 18. Februar verschwunden. Bis heute fehlt von dem Mädchen, das mit seiner Familie im Blumenviertel in Rudow wohnt, jedes Lebenszeichen.

Die Ermittler gehen davon aus, dass sie vermutlich nicht mehr am Leben ist. Rebecca habe als zuverlässig gegolten, hieß es. Dass sie von zu Hause weggelaufen ist, gilt als unwahrscheinlich. Die Erfahrung zeige, dass sie sich spätestens in Folge der massiven Medienberichterstattung gemeldet hätte, hieß es aus Ermittlerkreisen.

Obwohl die Ermittler mittlerweile kaum noch Hoffnung haben, das Mädchen lebend zu finden, wird weiterhin nach Zeugen gesucht.

Die 15-jährige Rebecca aus Britz ist weiterhin vermisst

Ein Porträt der vermissten 15-Jährigen aus Britz wurde von der Polizei am 25. Februar veröffentlicht.
Ein Porträt der vermissten 15-Jährigen aus Britz wurde von der Polizei am 25. Februar veröffentlicht. © dpa | dpa
Hier ein Foto, das einen Aushang am 25. Februar zeigt.
Hier ein Foto, das einen Aushang am 25. Februar zeigt. © Maurizio Gambarini | Maurizio Gambarini
Polizisten stehen am 27. Februar während der Suche am Rande eines Parkgebietes nahe dem Britzer Garten.
Polizisten stehen am 27. Februar während der Suche am Rande eines Parkgebietes nahe dem Britzer Garten. © dpa | dpa
Am 28. Februar wurde ein Tatverdächtiger verhaftet. Er mußte jedoch wieder frei gelassen werden.
Am 28. Februar wurde ein Tatverdächtiger verhaftet. Er mußte jedoch wieder frei gelassen werden. © Thomas Peise | Thomas Peise
1. März. Ein Kriminaltechniker der Berliner Polizei geht an dem Haus der Schwester von Rebecca entlang.
1. März. Ein Kriminaltechniker der Berliner Polizei geht an dem Haus der Schwester von Rebecca entlang. © dpa | Bernd von Jutrczenka/DPA
1. März: Kriminaltechniker der Polizei untersuchen das Haus der Schwester.
1. März: Kriminaltechniker der Polizei untersuchen das Haus der Schwester. © dpa | Bernd von Jutrczenka/DPA
1. März.  Kriminaltechniker im Garten der Schwester.
1. März. Kriminaltechniker im Garten der Schwester. © dpa | Bernd von Jutrczenka/DPA
1. März. Auch Einfahrt und Garage des Hauses von Rebeccas Schwester wurden untersucht.
1. März. Auch Einfahrt und Garage des Hauses von Rebeccas Schwester wurden untersucht. © dpa | Bernd von Jutrczenka/DPA
1. März:  Kriminaltechniker vor einem Polizeiwagen in Britz.
1. März: Kriminaltechniker vor einem Polizeiwagen in Britz. © dpa | Bernd von Jutrczenka/DPA
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