Berlin. Fußballweltmeister Lukas Podolski will in Berlin seinen ersten Döner-Laden eröffnen. Die Konkurrenz freut sich schon auf ihn.

Noch ist es nicht so weit, aber alle warten darauf: Im Februar oder März will Lukas Podolski seine erste Döner-Bude in Berlin eröffnen – ausgerechnet am Kottbusser Damm, im Herzen Kreuzbergs, wo das Herz der Döner-Szene schlägt. Der Fußball-Weltmeister ist mit seiner Döner-Kette Mangal bereits seit 2018 erfolgreich. Er wirbt mit frisch gebackenem Brot und dass er den Döner „nicht anders, nur besser“ machen will. Bisher hatte sich der 38-Jährige aber noch nicht nach Berlin gewagt. Bisher gab es keine offizielle Reaktion aus der Richtung der türkischen Döner-Hersteller. Fürchten sie die prominente Konkurrenz, freuen sie sich? Jetzt meldete sich Berlins Döner-König zu Wort.

Kaplan-Döner: Sogar Angela Merkel kam vorbei

Remzi Kaplan macht seit Jahrzehnten ein Vermögen mit Döner und ist in Berlin bestens vernetzt, auch politisch. Er ist nicht nur Vorsitzender der türkisch-deutschen Unternehmervereinigung, sondern auch im Wirtschaftskreis Mitte organisiert. Der 64-Jährige begeisterte schon Angela Merkel mit seinem Döner und belieferte Ex-Bundespräsident Joachim Gauck. Remzi Kaplan kam in den 1970er-Jahren nach Berlin, gründete 1989 seine Firma „Kaplan Döner“. Heute liefert er gigantische Döner-Spieße bis in die USA und Dubai. Das Unternehmen produziert jährlich 100 Tonnen Döner.

Fleischgrosshaendler Remzi Kaplan in der „Doenerproduktion Kaplan“ in Berlin beim Schneiden eines halbfertigen Doenerspiesses.
Fleischgrosshaendler Remzi Kaplan in der „Doenerproduktion Kaplan“ in Berlin beim Schneiden eines halbfertigen Doenerspiesses. © ddp | Johannes Eisele

Für den Döner-König und seine Freunde ist Podolskis Döner in Berlin kein Problem

Remzi Kaplan tauscht sich regelmäßig mit seinen Berliner Freunden vom Verein türkischer Dönerhersteller in Europa(ATDiD) aus. Dass „Poldi“, zurzeit beim polnischen Erstligisten Górnik Zabrze unter Vertrag, seine Döner-Imbisskette Mangal nach Berlin bringt, scheint für niemanden ein Problem zu sein. „Es wird immer mehr Döner gegessen in Berlin“, sagt Kaplan. „Der Kuchen für uns Döner-Produzenten wird immer größer, es ist also genug für alle da. Insofern freuen wir uns auf Podolski in Berlin.“

Europäischer Dönerverband: Seit fast 30 Jahren in Berlin

Der Legende nach soll der Döner 1972 in Berlin erfunden worden sein. Hier wurde 2017 auch der Rekord aufgestellt, mit 423,5 kg den größten und schwersten Döner der Welt zu servieren Mit mehr als 1600 Läden gibt es keine andere Stadt, in der mehr Döner angeboten wird. 250 Betriebe der deutschen Döner-Industrie beliefern nach Angaben des Europäischen Dönerverbands sogar 80 Prozent des EU-Markts. 400 Tonnen Fleisch stecken sie dafür pro Tag auf die Spieße. Logisch, dass der Branchenverband der Döner-Hersteller sich in der Döner-Metropole Berlin befindet. Die Döner-Branche erzielt in Deutschland jährlich ca. 2,4 Milliarden Euro Umsatz, europaweit ca. 3,5 Milliarden.

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