Berlin. Der Fußball-Weltmeister von 2014 betreibt die Döner-Kette Mangal. Nun eröffnet er einen Laden in Berlin, im Herzen des Dönertums.

Man kann das mutig nennen, vielleicht sogar verwegen – oder dreist. Lukas Podolski, Fußballspieler, Weltmeister von 2014, will einen Dönerladen in Berlin eröffnen. Und nicht irgendwo in Berlin, sondern ausgerechnet in Kreuzberg.

Podolski betreibt die Dönerkette Mangal, die vor allem im Rheinland, namentlich in Köln, vertreten ist. „Ich habe schon als Kind Döner geliebt und gegessen“, wird er auf der Website von Mangal zitiert. „Ich will den Döner nicht neu erfinden, aber die Zutaten müssen immer frisch und von hoher Qualität sein. Auch das gewisse Flair des Ladens ist mir wichtig. Wir wollen den besten Döner Kölns machen“, sagt Poldi.

Anfang September kündigte Mangal in einem Instagram-Video an, man wolle nach Berlin expandieren. „Berlin ist doch der Geburtsort vom Döner“, wird Mitarbeiter Max gefragt, gerade als er in einen Zug nach Berlin springen will. „Wir zeigen denen, wie es eigentlich richtig funktioniert“, ist die Antwort. Ausgerechnet.

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Kommt der Podolski-Döner nach Berlin? Oder doch nicht?

Das Rätselraten war groß. Mehrere Medien berichten, Podolski mache seinen Laden am Kottbusser Tor auf. Nachfrage bei Betreiberfirma Mangal, die Antwort: Man dürfe nichts sagen, weder ob, noch wo, noch wann.

Die Spannung in den Sozialen Netzwerken steigt. Dann die Aufklärung. Poldi höchstselbst ruft bei der „Berliner Zeitung“ an. Nicht am „Kotti“ wolle man eröffnen, sondern am Kottbusser Damm 1, und zwar im Februar oder März. Er hoffe, dass die Behörden die Genehmigungen schnell erteilen würden.

Wie gesagt, man kann das mutig nennen, verwegen oder dreist. Denn der Legende zufolge wurde der Berliner Döner Kebab, also in einer Teigtasche zum Mitnehmen, in den 1970er-Jahren am Kottbusser Damm erfunden. Dies ist also das Herz des Dönertums zumindest von Berlin, wenn schon nicht auf Erden.

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Döner von Podolski: Das „Filet der Straße“ gibt es auch im Supermarkt

Bislang gibt es Mangal in 21 Filialen in neun Städten, so die Angaben der Firma. Verkauft wird nicht nur frischer Döner, wer im Supermarkt ans Tiefkühlregal tritt, kann auch jetzt schon in Berlin Poldis „Filet der Straße“ kaufen, wohinter sich der Döner verbirgt, zudem gibt es Lahmacun und diverse Mangal-Saucen.

In Berlin ist die Konkurrenz groß, auch am Standort und nicht nur beim Döner. Dort residiert die „Ankerklause“, auch „Goldies Smash Burger“ und viele Döner in der näheren Umgebung.

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Döner macht schöner? Wer weiß. Döner geht immer? Bestimmt. Mangal ist sich jedenfalls sicher, der eigene Döner sei einzigartig. Das Brot selbstgebacken, das Fleisch von höchster Qualität mit ganz speziellem Gewürz, der Salat knackig und jeden Tag frisch zubereitet und die Saucen? „Immer mit dem gewissen Etwas.“

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Das gewisse Etwas wird es wohl auch brauchen, denn Döner kann man in Berlin an jeder Ecke bekommen, nicht nur am Kottbusser Damm, und nicht alle, aber sehr viele mit gutem Fleisch, eigener Gewürzmischung und dem gewissen Etwas. Insgesamt soll es über 1000 Döner-Läden in der Hauptstadt des Döner Kebabs geben. Die „Döner Guides Berlin“ beschäftigen sich auf Instagram mit nichts anderem als dem Testen von Döner-Läden. Ob Poldis Döner dem kritischen Urteil der Experten wird standhalten können?

Ob es also da den Kölner Import braucht, zumal viele überzeugt sind, den wahren Döner gebe es nur in Berlin, ist zumindest fraglich, auch, ob es ein ähnlicher Erfolg wie zum Beispiel Mustafas Gemüsedöner am Mehringdamm wird.

Ein „Döner-Sandwich“ von Poldi kostet in Köln 8,50 Euro

Zumal die Preise sportlich sind, besonders für die Gegend: Laut Lieferando kostet am Zülpicher Platz in Köln ein Döner „Sandwich“ von Poldi – der wahre Döner-Liebhaber wird sich schon an der Bezeichnung verschlucken – 8,50 Euro. Ein Dürüm schlägt gar mit 10,10 Euro zu Buche. Die „Türkische Pizza mit Dönerfleisch“ liegt bei 9,90 Euro, der Döner-Teller bei 14,40 Euro. Der „normale“ Durchschnittspreis liegt in Berlin bei fünf bis sechs Euro. Aber im Schmelztiegel Kreuzberg liegen ja auch Arm und Reich dicht beieinander, schräg gegenüber, am Paul-Lincke-Ufer residiert beispielsweise das Zwei-Sterne-Restaurant „Horváth“.

Podolski ist sich sicher: „In Berlin kannst du nichts falsch machen.“ Bleibt zu hoffen, dass der rheinische Import nicht allzu hart auf dem Berliner Kopfsteinpflaster aufschlägt, so wie einmal Bonn im Ringen um die Bundeshauptstadt.

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