Berlin. Drohendes Taubenfütterungsverbot und Aus der Tiertafel, Wild- und Meerestierschutz: Bündnis ruft zur Demo am Neptunbrunnen auf.

Am Samstag, dem 27. April 2024, findet unter dem Titel „Tierschutz-Kahlschlag durch den Berliner Senat stoppen!“ eine Tierschutz-Demonstration am Neptun-Brunnen in Berlin-Mitte statt. Aufgerufen zu der Kundgebung haben unter anderem die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, der Verein Animal Society, die Berliner Tiertafel und der Bund gegen Missbrauch der Tiere (bmt). Startzeit ist 13 Uhr. Bis 17 Uhr sind gleich mehrere Kundgebungen geplant. Im Aufruf der Veranstalter auf Facebook heißt es: „Bringt kreative Kostüme und Plakate mit!“

Die Organisatoren kritisieren die Tierschutz-Politik der aktuellen schwarz-roten Koalition. Der Senat habe keinen einzigen Punkt des Koalitionsvertrags aus dem vergangenen Frühjahr zum Tierschutz realisiert, heißt es. Konkret wird bemängelt, dass die Berliner Justizsenatorin die Befugnisse der Tierschutzbeauftragten eingeschränkt habe. Zudem werde aktuell ein Taubenfütterungsverbot durch Privatpersonen geprüft, welches auf ein Verhungernlassen der Vögel abziele und somit einen Verstoß gegen geltendes Tierschutzrecht darstelle.

Ocean Berlin: „Eine Katastrophe für den Tier- und Artenschutz“

Weiter befürchte man das Aus der Berliner Tiertafel. Denn obwohl eine dauerhafte Förderung der Tiertafel im Koalitionsvertrag festgehalten sei, drohten die eingeplanten Mittel aufgrund von Haushaltskürzungen nicht nur reduziert, sondern vollständig gestrichen zu werden. Außerdem plane der schwarz-rote Senat, anstelle einer Auffangstation für Wildtiere ein Wildtierkompetenzzentrum in Händen eines Forschungsinstituts, welches unter anderem Tierversuche durchführe, so die Veranstalter der Kundgebung.

Ferner sieht das Bündnis in der an der Rummelsburger Bucht geplanten Aquarienlandschaft Ocean Berlin „eine Katastrophe für den Tier- und Artenschutz“. Neben der Gefahr, dass das Becken platzen könne, wie der Aquadom 2022, wird bemängelt, dass 80 Prozent der gefangenen Meeresbewohner den Transport zum Aquarium nicht überleben würden.

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Ein weiterer Kritikpunkt der Veranstalter ist der mögliche Rückzieher der schwarz-roten Koalition bei der Schweinehaltung. Die rot-rot-grüne Landesregierung hatte 2019 einen sogenannten Normenkontrollantrag beim Bundesverfassungsgericht eingereicht, weil man wesentliche Teile der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung in Bezug auf Schweine als rechtswidrig einschätzte.