Berlin. ADHS bei Erwachsenen wird oft erst nach Jahren erkannt. Das birgt Gefahren. Tamara erzählt, wie die Diagnose ihr Leben veränderte.

  • Das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADHS) kann schwere psychischen Folgen führen
  • Eine Betroffene berichtet von ihren Herausforderungen mit ADHS, von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter, und wie die richtige Diagnose ihr Leben veränderte
  • Therapie und Selbstakzeptanz: Welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt und was Betroffene tun können, um ein erfülltes Leben mit ADHS zu haben

ADHS ist eine Erkrankung, die von vielen Ärztinnen und Ärzten nicht direkt erkannt wird. Bleibt das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom unbehandelt, können Depressionen, Angststörungen oder sogar ein Suizidversuch die Folge sein. In Deutschland haben mehr als vier Millionen Menschen die Diagnose ADHS. Tamara Spielmann ist eine von ihnen. Der Zeitschrift "Myself" der Funke Mediengruppe berichtete die 45-Jährige, wie sie gelernt hat, mit der Krankheit zu leben.

ADHS als Erwachsene: Eine Betroffene berichtet

Die Idylle lebt. Rehe äsen am Waldrand, ein Traktor rattert in der Ferne, Häuser mit gepflegten Vorgärten verstärken das Fast-zu-schön-um-wahr-zu-sein-Feeling. Anders als in größeren Städten, wo man an jeder Ecke mit dem Glanz und Elend des Menschseins konfrontiert wird, ist hier, in diesem Spessart-Örtchen, alles heileweltmäßig aufgehübscht. Jeder kennt jeden, so stellt man sich das vor. Jeder weiß fast alles über die anderen. Und das, was niemand wissen darf – Dramen, Zusammenbrüche, Süchte, Abstürze – wird womöglich hinter all den sorgsam rausgeputzten Fassaden versteckt.