Sellin. Auf Rügen hat in der Nacht ein Blitz eine Pension in Brand gesteckt. Das Gebäude brannte ab – die Feuerwehr ist des Lobes voll.

Das war knapp. Auf der Insel Rügen in der Ostsee ist in der Nacht zu Sonntag eine Pension abgebrannt. Ein Blitz schlug in das Reetdach des Gebäudes ein und steckte es in Brand. Verletzt wurde bei dem Feuer niemand – weil der Gastgeber geistesgegenwärtig reagierte.

Laut Karsten Steinwedel, Gemeindewehrführer der Freiwilligen Feuerwehr des Ostseebades Sellin, sei der Blitzeinschlag bei einem heftigen Gewitter in der Nacht zu Sonntag passiert. Danach habe das Haus angefangen zu brennen. „Da waren mehrere Gäste in den Zimmern, die Gott sei Dank alle evakuiert werden konnten.“

Laut Polizei ereignete sich der Brand im Selliner Ortsteil Neuensien. Der Schaden werde auf mehrere Millionen Euro geschätzt. 28 Menschen konnten das Gebäude unverletzt verlassen und wurden vorübergehend in einer Schule untergebracht. Etwa 170 Feuerwehrleute seien im Einsatz.

Blitzeinschlag auf Rügen: Gast berichtet von lautem Knall

Ein Gast der Pension aus Schleswig-Holstein berichtete: „Wir haben ganz oben unterm Dach das letzte Zimmer bewohnt. Als das Gewitter kam, waren wir schon wach. Und dann gab es einen Blitz, einen Knall, so einen Knall habe ich noch nie gehört. Und dann war das Licht weg. Und es stank auch schon gleich nach Feuer.“

Die Feuerwehr arbeitet am Brandort in Sellin.
Die Feuerwehr arbeitet am Brandort in Sellin. © DPA Images | Stefan Sauer

Wenige Minuten später sei einer der Gastgeber gekommen und habe gesagt: „Alle raus hier, sofort!“. Man habe noch nehmen können, was in der Nähe gewesen sei. „Aber alles andere ist weg, haben wir verloren, Handy, Fotoapparat und, und, und.“

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Brand in Sellin: Löscharbeiten dauern an

Der Gastgeber habe gut und schnell reagiert. Auch die Feuerwehr habe sich gut gekümmert. „Wir wurden hier nicht alleingelassen.“ Die Urlauber wollten noch am Sonntag abreisen. Allerdings müssten ihre angeschlossenen Fahrräder noch von der Feuerwehr befreit werden. „Die Schlüssel sind mit verbrannt.“

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Zur Mittagszeit dauerten die Nachlöscharbeiten noch an. Man müsse mit einem Bagger den Giebel einreißen, sagte Feuerwehrmann Steinwedel. „Weil wir aufgrund des Reetdaches nicht an die Glutnester kommen.“ Der Einsatz werde sich noch über mehrere Stunden ziehen, bis alle Glutnester gelöscht seien. (fmg/dpa)