Berlin. Ein kapitaler Fehler von Diogo Leite leitet die nächste Union-Niederlage in Augsburg ein. Ein Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt.

Union Berlin kann beim FC Augsburg einfach nicht gewinnen. Die Mannschaft von Trainer Nenad Bjelica unterlag am Freitagabend mit 0:2 (0:0) und musste im Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga einen herben Rückschlag hinnehmen.

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Die Personalnot, die Union Berlin auf der linken Abwehrseite hatte, löste Trainer Bjelica offensiv. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Andras Schäfer, sonst eher im offensiven Mittelfeld zu finden, füllte die Rolle aus, die Robin Gosens (gesperrt) und Jerome Roussillon (verletzt) nicht ausfüllen konnten. Ähnlich wie im Februar, als zunächst mit Janik Haberer (beim 1:1 in Mainz) und dann mit Alex Kral (beim 1:0 gegen Wolfsburg) zwei Mittelfeldspieler auf der rechten Abwehrseite eingesprungen waren, setzte der Union-Coach auf eine Mischung aus Zweikampfhärte und technischem Vermögen.

Schäfer spielt bei Union Berlin hinten links

Schäfer schien die Rolle jedenfalls zu gefallen, energisch ging er in der Rückwärtsbewegung zu Werke, gewohnt quirlig, wenn es nach vorn ging. Union Berlin zeigte überhaupt in der ersten Halbzeit ein ordentliches Auswärtsspiel. Solidarisch beim Verteidigen des eigenen Tores, in dem Frederik Rönnow erneut souverän wirkte, und temporeich mit einer Mischung aus langen Bällen und schnellen Kombinationen, wenn es nach vorn ging.

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Trotzdem war es kein Auftritt zum Zungeschnalzen. Doch wenn man bedenkt, wie verunsichert die Mannschaft noch im Hinspiel gegen Augsburg gewirkt hatte, so war die Partie am Freitagabend ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Beim 1:1 im vergangenen November hatte sich Union in Spiel eins nach der Trennung von Trainer Urs Fischer zu einem sicher verdienten Remis gekrampft. Nun waren die Köpenicker zumindest in der ersten Halbzeit jederzeit Herr der Lage.

Kral vergibt die große Chance zur Führung für Union Berlin

Und sie hatten Chancen. Benedict Hollerbach musste im letzten Moment von Augsburgs Torhüter Finn Dahmen gestoppt werden (12.), nach einem feinen Zuspiel von Mikkel Kaufmann kam im Strafraum Kral nicht richtig an den Ball (26.). Die fehlende Effektivität vor dem Tor des Gegners wird Union wohl bis zum Saisonende ein treuer Begleiter bleiben.

Auf der Gegenseite bekam Rönnow wiederum fast gar nichts zu tun. Hier und da mal eine Flanke abfangen, das war es. Eine Torchance hatte Augsburg vor der Pause nicht. Das sollte sich kurz nach dem Seitenwechsel schlagartig ändern. Es passt ins Bild, dass der Rückstand in der 47. Minute einem eigenen kapitalen Fehler folgte. Diogo Leite hatte den Ball von der linken Seite zurück auf Torwart Rönnow spielen wollen. Der Pass misslang gründlich, wurde zur Vorlage für Augsburgs Phillip Tietz, der sich die Chance nicht entgehen ließ, 0:1.

Ex-Unioner Michel versetzt Union Berlin den K.o.

„Moral und Charakter sind in der Mannschaft intakt“, hatte Trainer Bjelica im Vorfeld der Partie noch gesagt. Beides war nun gegen besser aufspielende Augsburger gefordert. Rönnow musste gegen Jeffrey Gouweleeuw erstmals wirklich eingreifen (64.), dann brachte Bjelica mit Kevin Volland (für Kaufmann) und Haberer für (Christopher Trimmel) frische Kräfte (66.).

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Union Berlin kämpfte, mühte sich, versuchte alles. Winterzugang Chris Bedia kam für Hollerbach, Aissa Laidouni für Rani Khedira (75.). Nur der Ausgleich wollte nicht fallen. Ex-Unioner Sven Michel machte schließlich die Niederlage in Augsburg perfekt (81.).

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