Berlin. Die Füchse gewinnen auch das Rückspiel im Play-off der European League gegen Schaffhausen und träumen von der Titelverteidigung.

Jann Keno Jacobs setzte den Schlusspunkt. Als die letzten Sekunden herunterliefen, warf der Youngster der Füchse Berlin den Ball noch einmal quer über das Spielfeld. Ins leere Tore. Zum 34:28 (18:11). Zum entscheidenden Sieg des Berliner Handball-Bundesligisten gegen die Kadetten Schaffhausen, der die Hausherren ins Viertelfinale der European League beförderte.

„Wir sind mega happy, dass wir gewonnen haben, dass wir die nächste Runde erreicht haben“, sagte Trainer Jaron Siewert, der am Dienstagabend vor 4717 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle auf den erkrankten Fabian Wiede verzichten musste. Kapitän Paul Drux erklärte: „Wir haben gezeigt, dass wir hier heute nicht rechnen wollten.“

Lichtlein mit sieben Toren bester Werfer

Die Extrarunde durch das Play-off zehrte nur an den Kräften, ließ den Traum von der Titelverteidigung aber nicht platzen. „Das waren zwei harte Spiele und eine Reise, die wir uns antun mussten. Das tat schon weh“, erklärte Nils Lichtlein, der mit sieben Toren bester Werfer seines Teams war.

Es war eine eindrucksvolle erste Hälfte, in der die Füchse keinen Zweifel daran aufkommen lassen wollten, dass sie das Ticket fürs Viertelfinale ziehen. Nach dem 32:28 im Hinspiel vor einer Woche wäre sogar eine Niederlage mit drei Treffern Rückstand möglich gewesen.

Doch die Berliner bauten direkt ein Fünf-Tore-Polster nach elf Minuten (Tim Freihöfer zum 7:2) zu einem Vorsprung von neun Toren (erneut Freihöfer zum 15:6/25.) aus – angeführt von einem starken Lichtlein.

Füchse Berlin mit kalkulierter zweiter Hälfte

„Den Grundstein haben wir in der ersten Hälfte gelegt, da haben wir einen komfortablen Vorsprung herausgeholt“, erklärte Trainer Siewert. „Mit den vier Toren aus dem Hinspiel war uns bewusst, dass nicht mehr so viel anbrennen kann.“

In den vergangenen Wochen hatten die Hausherren in Durchgang zwei allerdings traditionell geschludert, den Gegner regelmäßig noch einmal herankommen lassen. So auch am Dienstagabend.

Ein paar Fehlwürfe und Ungenauigkeiten führten zu einem Drei-Tore-Lauf der Gäste aus Schaffhausen. Beim Stand von 20:16 zog Trainer Siewert vorzeitig die Reißleine, um den Schaden zu begrenzen, nahm eine Auszeit und versuchte, seine Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen.

Im Viertelfinale treffen die Füchse auf HBC Nantes

Das ging auch eine Weile gut. Bis die Schweizer zehn Minuten vor Schluss nochmal anzogen und auf drei Tore verkürzten (29:26/51.). Näher ließen die Füchse den Gegner aber nicht herankommen – und sicherten sich auch dank der nachlassenden Kräfte der Kadetten den Einzug ins Viertelfinale.

Dort geht es am 23. April mit dem Hinspiel zu Hause weiter. Gegner ist der HBC Nantes, der die Hauptrunde als Erster seiner Gruppe souverän überstanden hatte. Das Rückspiel steigt dann am 30. April in Frankreich. „Das wird ein unangenehmer Gegner“, erklärte Kapitän Drux. „Aber ich bin mir sicher, dass von denen auch niemand gegen uns spielen will.“

In der Liga geht es schon am Donnerstag weiter

Beim Zweiten der französischen Liga soll die Reise der Füchse in Europa nicht vorbei sein. Das Ziel des Titelverteidigers ist klar – und wird schon seit Saisonbeginn kommuniziert. Das Final Four am 25./26. Mai in Hamburg soll es sein.

Vorher geht es für die Füchse aber erst mal im Tagesgeschäft, in der Bundesliga, weiter. Der Tabellenführer reist am Donnerstag zu Frisch Auf Göppingen (19 Uhr, Dyn).

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