Berlin. Für Privatkunden bietet die Postbank mehrere Kreditkarten an – was sind die Unterschiede? Wir haben uns drei Kreditkarten angeschaut.

  • Die Postbank bietet Kreditkarten für die eigenen Kunden und für externe Kreditkartennutzer an
  • Neben einer Standardkarte gibt es bei der Postbank auch eine Gold- und Platinum-Kreditkarte
  • Wie hoch ist die Jahresgebühr und welche Vorteile bieten die Kreditkarten? Die Konditionen im Check

Kreditkarten sind längst ein fester Bestandteil vieler Geldbörsen – sei es für Auslandsreisen oder Online-Einkäufe. Die Auswahl an Anbietern ist jedoch sehr vielfältig und zeichnet sich durch deutliche Unterschiede in Leistungen und Gebühren aus. Eine einfache Kreditkarte bietet grundlegende Funktionen, während Premiumkarten mit Zusatzleistungen wie umfangreichen Versicherungspaketen locken. Ein Beispiel für ist die Postbank, die Kartenmodelle reichen von der Basis-Mastercard bis zur Gold- und Platin-Versionen mit attraktiven Extras.

Kreditkarte der Postbank: Wie viel kostet eine Mastercard pro Jahr?

Während viele Direktbanken die Kreditkarte kostenlos zum Girokonto dazugeben, müssen Kundinnen und Kunden der Postbank für die Kreditkarte extra bezahlen. Verbraucher, die nicht Kunden der Postbank sind, müssen zudem ein Referenzkonto angeben sowie ein Lastschriftmandat erteilen. Die jährliche Gebühr der Standard-Mastercard der Postbank* beträgt 29 Euro. Optional kann eine Zusatzkarte für 15 Euro pro Jahr bestellt werden. Die Konditionen im Überblick:

Weitere Tests zu diversen Produkten und Trends finden Sie auf der Themenseite der Berliner Morgenpost.

1. Jahresgebühr:

  • Hauptkarte: 29 Euro
  • Zusatzkarte pro Jahr: 15 Euro

2. Zinssatz:

Keine Angaben – laut Produktinformation fallen neben der Jahresgebühr nur Gebühren für das Bargeldabheben und das Bezahlen in Fremdwährung an

3. Kreditlimit:

500 bis 5.000 Euro (individueller Verfügungsrahmen je nach Bonität)

4. Belohnungen und Vorteile:

Einkaufsversicherung inklusive: Dank der Einkaufsversicherung sind nahezu alle Einkäufe ab einem Warenwert von 50 Euro, die Sie mit Ihrer Postbank Mastercard bezahlen, automatisch gegen Raub, Einbruchdiebstahl sowie Beschädigung durch Unfall versichert. Dies gilt für volle 30 Tage ab Kaufdatum.

5. Gebühren für Auslandstransaktionen:

  • Bargeldabhebungen im In- und Ausland am Bankschalter: 3 Prozent (mindestens 5 Euro)
  • Bargeldabhebung im In- und Ausland am Geldautomaten: 2,50 Prozent (mindestens 5 Euro)

Gut zu wissen: Für Inhaber eines Giro Extra Pluskontos* wird bei Geldautomatenverfügungen im Ausland in den Staaten der EU in der Landeswährung Euro das Entgelt nicht berechnet.

+++ viele Informationen finden Sie auch auf unserer Themenseite Kreditkarte +++

Für den Einsatz der Postbank Mastercard im EU-Ausland oder in Ländern mit Fremdwährung kommen noch 1,85 Prozent Zuschlag auf die zu zahlende Summe beim Bezahlen von Waren und Dienstleistungen sowie bei Bargeldauszahlungen hinzu. Andere Finanzdienstleister erheben eine solche Gebühr nicht. Mit der kostenlosen Mastercard von Unitplus* etwa kann weltweit kostenlos bezahlt werden. Automatenbetreiber können jedoch eigene Gebühren verlangen – diese werden von den meisten Banken nicht erstattet.

Die Postbank Mastercard Platinum ist die Edel-Kreditkarte der Postbank und kommt mit umfangreichen Versicherungen und Extra-Leistungen.
Die Postbank Mastercard Platinum ist die Edel-Kreditkarte der Postbank und kommt mit umfangreichen Versicherungen und Extra-Leistungen. © Postbank/Pressebild

Die Kreditkarten Gold und Platin bieten im Unterschied zur Standard-Mastercard noch ein umfangreiches Versicherungspaket. Die Platinum-Karte bietet zudem einen Priority Pass für Flughafen-Lounges (33,32 € pro Person und Besuch). Beide Kreditkarten haben wir nach denselben fünf Kriterien untersucht, wie die Standard-Mastercard. Dabei zeigt sich: Die Premium-Kreditkarten sind primär für Vielreisende und Geschäftskunden interessant. Die Konditionen im Überblick:

Kreditkarten der Postbank: Gold versus Platin – die Unterschiede im Überblick

 Postbank Mastercard GoldPostbank Mastercard Platinum
JahresgebührHauptkarte im 1. Jahr: 28 Euro, Folgejahre: 59, Zusatzkarte: 29 EuroHauptkarte: 99 Euro. Zusatzkarte: 79 Euro
Zinssatzk. A.k. A.
Kreditlimit500 bis 5.000 Euro (individuell nach Bonität)500 bis 5.000 Euro (individuell nach Bonität)
VorteileAuslandsreisekrankenversicherung, Reiserücktrittskostenversicherung, EinkaufsversicherungPriority Pass, Auslandsreisekrankenversicherung, Reiserücktrittskostenversicherung, Haftpflicht für Mietfahrzeuge, Garantieverlängerung, Einkaufsversicherung
Gebühren im AuslandIdentisch mit Standard-MastercardIdentisch mit Standard-Mastercard

Beide Modelle sind mit einer Jahresgebühr verbunden. Als Alternativen ohne eine fixe Jahresgebühr kommen die Mastercard Gold der TF Bank* oder die 'Gebühreinfrei Mastercard Gold' der Advanzia Bank* infrage. Beide Kreditkarten beinhalten auch Zusatzleistungen wie Versicherungen oder Exklusiv-Vorteile für Karteninhaber. So umfangreich wie bei der Postbank Mastercard Platinum* sind ist das Leistungsspektrum der kostenlosen Karten aber nicht. Hier gilt es individuell zu entscheiden: Welche Funktionen werden tatsächlich benötigt und rechtfertigen eine höhere Jahresgebühr?

Bewertung der Postbank: Kunden üben scharfe Kritik – kaum gute Resonanzen

Im Schnitt kommt die Postbank unter Kundinnen und Kunden gar nicht gut weg. Auf der Bewertungsplattform „Trustpilot“ wird die Bank mit 1,2 von fünf möglichen Sternen bewertet. Das entspricht der Note ungenügend. Das zeigt sich auch in den Kommentaren – es finden sich kaum positive Resonanzen. Zu beachten ist: Die meisten Erfahrungsberichte beziehen sich auf das Girokonto oder die Bank im Allgemeinen.

Positive Erfahrungen:

Umstellung auf Deutsche Bank: Ein Kunde erwähnte, dass die Umstellung von Postbank auf Deutsche Bank problemlos verlief – obwohl er einige Verfahrensabläufe jetzt nicht mehr als komfortabel empfindet.

Negative Erfahrungen:

  • Kundenservice und Erreichbarkeit: Mehrere Kunden beschwerten sich über die schlechte Erreichbarkeit und den mangelnden Kundenservice der Postbank. Einige berichteten, dass ihre Anfragen entweder nicht oder bloß pauschal beantwortet wurden.
  • Konto- und Kreditprobleme: Einige Kunden berichteten von Problemen mit Kreditraten, Dispokrediten sowie der Behandlung von Rentnern. Es gab auch Beschwerden über die Pfändung und Kündigung von Konten ohne vorherige Benachrichtigung.
  • Verzögerungen und mangelnde Reaktion: Ein Postbankkunde wartete vier Wochen auf eine einfache Abmeldebescheinigung und erhielt keine Antworten auf seine Briefe. Ein anderer Kunde berichtete von Verzögerungen bei der Kündigung seines Kontos trotz mehrfacher Anfragen.
  • Allgemeine Unzufriedenheit: Viele Kunden äußerten ihre allgemeine Unzufriedenheit mit der Postbank und rieten anderen, sich von der Bank fernzuhalten.

Fazit und Alternativen zur Postbank-Kreditkarte: Die Konkurrenz hat die Nase vorn

Die Postbank bietet gleich drei verschiedene Kreditkarten an. Leider ist keine davon kostenlos – eine Jahresgebühr von mindestens 29 Euro müssen Kunden einkalkulieren. Dazu kommen optional noch die Kosten für eine Zweitkarte und die variablen Gebühren für das Geldabheben im In- und Ausland. Eine Alternative ist die „Gebührenfreie Mastercard Gold“ der Advanzia Bank. Gebühren fallen hier nur bei der Inanspruchnahme der Teilzahlungsfunktion an.

Ähnlich sieht es bei der Visa-Kreditkarte der Bank Norwegian aus – auch diese Kreditkarte kommt ganz ohne Jahresgebühr. Wer die Teilzahlungsfunktion nicht nutzt, kommt mit den genannten Alternativen günstiger weg. Die Kreditkarten der Postbank sind daher vor allem für die Kunden der Bank interessant, die ein Giro Extra Pluskonto* besitzen. Sie sparen bei den Entgelten. Viel- und gerade Flugreisende profitieren zudem von einem umfangreichen Versicherungsangebot.

Generell ist die Wahl der Kreditkarte eine individuelle Entscheidung. Wer viel reist und die Zusatzfunktionen einer kostenpflichtigen Kreditkarte beansprucht, kann damit besser fahren als mit einer kostenlosen Variante. Umgekehrt kann eine kostenlose Kreditkarte für Verbraucher interessant sein, die wenig reisen und die Kreditkarte selten oder hauptsächlich bloß als Zahlungsmittel im Internet nutzen.

FAQ Kreditkarte

Was sind kostenfreie Kreditkarten?

Kostenfreie Kreditkarten sind Kreditkarten, bei denen keine Jahresgebühr anfällt. Sie bieten die Möglichkeit, bargeldlos zu bezahlen und Geld abzuheben, ohne dass jährliche Kosten anfallen.

Sind kostenfreie Kreditkarten wirklich komplett kostenlos?

Ja, in der Regel fallen bei kostenfreien Kreditkarten keine Jahresgebühren an. Allerdings könnten dennoch Gebühren für bestimmte Dienstleistungen wie Geldabhebungen im Ausland, Ersatzkarten oder Ratenzahlungen anfallen. Es ist wichtig, die Gebührenordnung des jeweiligen Kartenanbieters zu überprüfen.

Welche Vorteile bieten kostenfreie Kreditkarten?

Kostenfreie Kreditkarten bieten viele Vorteile – dazu zählen:

  • Bargeldlose Zahlungen: Sie ermöglichen einfache und bequeme Einkäufe online und in Geschäften.
  • Weltweite Akzeptanz: Die meisten kostenfreien Kreditkarten werden international akzeptiert.
  • Geldabhebungen: Sie können an Geldautomaten Geld abheben.
  • Sicherheit: Kreditkarten bieten oft einen gewissen Schutz vor Betrug und Diebstahl.
  • Bonusprogramme: Einige Karten bieten Belohnungen wie Cashback oder Punkte für Einkäufe.

Gibt es Einschränkungen bei kostenfreien Kreditkarten?

Ja, es können Einschränkungen gelten. Zum Beispiel könnten Kreditlimits niedriger sein als bei kostenpflichtigen Karten. Auch könnten die angebotenen Bonusprogramme oder Versicherungsleistungen begrenzter sein.

Worauf sollte ich bei der Auswahl einer kostenfreien Kreditkarte achten?

  • Gebühren: Überprüfen Sie, ob es versteckte Gebühren für bestimmte Dienstleistungen gibt.
  • Zusatzleistungen: Achten Sie auf eventuelle Versicherungen, Reisevorteile oder Bonusprogramme.
  • Akzeptanz: Stellen Sie sicher, dass die Karte international akzeptiert wird.
  • Kreditlimit: Prüfen Sie, ob das Kreditlimit Ihren Bedürfnissen entspricht.
  • Kundenservice: Informieren Sie sich über die Qualität des Kundenservice des Kartenanbieters.

Gibt es Alternativen zu kostenfreien Kreditkarten?

Ja, kostenpflichtige Kreditkarten bieten oft erweiterte Leistungen wie höhere Kreditlimits, umfassendere Versicherungsangebote und exklusive Bonusprogramme. Es kommt darauf an, welche Leistungen Ihnen wichtig sind und ob Sie bereit sind, dafür eine Jahresgebühr zu zahlen.

Wie beantragt man eine kostenfreie Kreditkarte?

Normalerweise können Sie online einen Antrag auf eine kostenfreie Kreditkarte bei der ausgewählten Bank oder dem Kartenanbieter stellen. Sie müssen oft persönliche und finanzielle Informationen angeben, um Ihre Bonität zu überprüfen.

Was ist der Unterschied zwischen einer Debitkarte und einer Kreditkarte?

Eine Debitkarte ist mit Ihrem Bankkonto verbunden und verwendet Ihr vorhandenes Guthaben, während eine Kreditkarte Kredit von der Bank leiht, den Sie später zurückzahlen müssen. Debitkarten verhindern, dass Sie Schulden ansammeln, während Kreditkarten Kreditmöglichkeiten bieten.

Wie geht man verantwortungsvoll mit einer Kreditkarte um?

  • Pünktliche Zahlungen: Zahlen Sie Ihre Kreditkartenschulden immer pünktlich, um Zinsen zu vermeiden.
  • Kontrolle der Ausgaben: Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Abrechnungen, um Ausgaben im Auge zu behalten.
  • Kreditlimit beachten: Überschreiten Sie nicht Ihr Kreditlimit, um Strafen zu vermeiden.
  • Sicherheit: Geben Sie Ihre Kartendaten niemals an unbekannte Quellen weiter und melden Sie verlorene oder gestohlene Karten sofort.

Was passiert, wenn Kreditkartenschulden nicht bezahlt werden können?

Wenn Sie Ihre Kreditkartenschulden nicht rechtzeitig begleichen können, werden hohe Zinsen fällig, und Ihre Kreditwürdigkeit könnte negativ beeinflusst werden. Es ist ratsam, sich frühzeitig mit Ihrer Bank in Verbindung zu setzen und nach Lösungen zu suchen – wie beispielsweise Ratenzahlungen.

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