Berlin. Gut und günstig essen? Das geht. Zum Beispiel im „Kaiza“ in Berlin-Schöneberg und dem Liebelinsgericht der meisten Besucher.

Japan-Küche ist schwer in Mode. Nach der Sushiwelle fluten nun Ramen- und Sobanudellokale die Stadt. Bereits vor 56 Jahren etablierte Kaiza Murata aus Tokyo den legendären Japan-Imbiss „Kaiza“ zwischen Potsdamer Straße und Winterfeldtplatz. An vier Tagen die Woche hilft der mittlerweile 83-Jährige noch immer in der Küche aus. Gekauft haben das Lokal drei ehemalige Angestellte.

Hierher kommen die Hungrigen wegen einer raffiniert geschnittenen Hähnchenbrust, an der noch der Flügelknochen hängt. Mit Weizen- und Maismehl paniert und ausgebacken in Pflanzenöl wird das Hähnchenschnitzel als namensgeschütztes Tori Katsu verkauft. Dazu kann man Reis, verschiedene Soßen und Krautsalat nehmen. Die Preisespanne reicht von 6,40 bis 8,90 Euro.

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Im vorderen Teil erinnert das mit Lampions im japanischen Stil dekorierte „Kaiza“ mit Barhockern und Stehtischen an eine asiatische Garküche. Wer es komfortabler wünscht, kann an einer Handvoll Tische im Nebenraum Platz nehmen, das kostet aber Bedienungsaufschlag.

Nachwuchspoeten, die ausgefallene Wortkombinationen suchen, finden hier reichlich dadaistische Wortschöpfungen an den Wänden. Dort liest man Anpreisungen wie „Große Wantan gefüllt mit Was?“, „Wundersuppe geheimnisvoll, ausgewogen“ oder „Hausgemachte Kochkunst, sehr gutes Wohlbefinden 33 Minuten nach dem Essen“.

Die Suppen kosten zwischen zwei und 3,90 Euro

Die meisten Gäste bestellen das Tori Katsu, vorzugsweise mit Bratensauce.
Die meisten Gäste bestellen das Tori Katsu, vorzugsweise mit Bratensauce. © Franz Michael Rohm | Franz Michael Rohm

Geschmacklich einwandfrei sind die Suppen, von 2 Euro bis 3,90 Euro, sehr gut ist die Hühnerbrühe mit Eierstich. Auch die aus vielen Hühnerknochen, Abschnitten und Paprika gekochte Sauer-Scharf-Suppe, 2,50 Euro, ist prima. Beliebt ist die große Suppe mit Garnelen-Wan-Tan für 8 Euro.

Auch das Hähnchen-Chop Suey und die punktgenau in der offenen Küche gebratene Hähnchenleber, beides mit Reis,für 8,40 Euro sind empfehlenswert, ebenso Garnelen, vier Stück mit Reis und japanischer Tarutaru-Soße (16,40). Dreiviertel der Gäste bestellen Tori Katsu, am häufigsten die Variante mit hausgemachter Bratensoße.

Beliebtestes Getränk ist Coca Cola (2,30 Euro), gefolgt von Bier (2,50 Euro), beides üblicherweise aus der Flasche getrunken, auf Nachfrage gibt es Gläser. Mutige probieren Rot- oder Weißwein für 2,50 Euro 0,2l.

„Kaiza“, Winterfeldtstraße 7 (Schöneberg), Tel. 216 34 66, Mo-Fr 11-23, Sa, So 12-23 Uhr