Berlin. Ute Bonde wird für die kommenden zwei Jahre Verkehrssenatorin. Wegner ist es gelungen, eine angesehene Expertin zu finden.

Wie angekündigt hat sich Kai Wegner (CDU) mit der Benennung einer neuen Verkehrssenatorin nicht viel Zeit gelassen. Die Neue heißt Ute Bonde und war bislang Chefin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB). Zuvor war sie bei der BVG tätig, unter anderem als Geschäftsführerin der „Projekt GmbH“, die die U-Bahnlinie U5 gebaut hat. Kein ganz einfaches Vorhaben, aber am Ende erfolgreich abgeschlossen.

Dem Regierenden Bürgermeister ist mit der Personalie ein kleiner Coup gelungen: Bonde gilt als ausgewiesene Fachfrau, ist CDU-Mitglied in Charlottenburg-Wilmersdorf und lokal verwurzelt. Sie startet mit einem Vertrauensvorschuss in das schwierige Amt.

Lediglich einen kleinen Fleck auf der Weste hat Bonde. Der VBB, der die von der Senatskanzlei eingesetzte „Arbeitsgruppe Magnetschwebebahn“ koordinierte, hatte Anfang März die Abgeordnetenhausmitglieder zu einer Reise in die Oberpfalz eingeladen, zum Magnetschwebebahnbauer Max Bögl. Das mutet wenig seriös an, aber ganz offenbar hatte der oberpfälzische Bahnbetrieb zuvor gute Lobbyarbeit gemacht.

Das Problem erledigt sich aber von selbst. Wegen der nötigen Einsparungen im Haushalt dürfte das Projekt wohl in absehbarer Zeit kaum realisiert werden. Bleibt also die eigentliche Aufgabe für die neue Verkehrssenatorin: Ein zukunftsweisendes Gesamtkonzept für den Berliner Verkehr zu finden, das allen Verkehrsteilnehmern sowie der wachsenden Stadt gerecht wird und das Land Brandenburg in eine Gesamtplanung mit einbezieht. Bonde hat gut zwei Jahre bis zur nächsten Wahl um Akzente zu setzen. Eine Magnetschwebebahn hätte da vermutlich wenig geholfen.