Berlin. Die Familie Remmo muss aus der enteigneten Villa in Alt-Buckow ausziehen. Der Bezirk Neukölln hat dem Clan fristlos gekündigt.

Das Bezirksamt Neukölln hat dem arabischstämmigen Remmo-Clan die von der Großfamilie genutzte Villa in Alt-Buckow fristlos gekündigt. Demnach müssten die Remmos das Gebäude innerhalb weniger Tage räumen. Aufgrund der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt werde aber ein Aufschub bis Oktober gewährt.

Erst im Juli hatten Bauarbeiter unter Polizeischutz auf dem Gelände des Hauses einen Zaun gezogen, um es von den benachbarten Grundstücken abzutrennen, die ebenfalls von dem Clan genutzt wurden.

Clan-Villa in Alt-Buckow: Famile Remmo hält sich nicht "übliche Pflichten"

Dem Vermieter lägen "belastbare Hinweise" vor, dass sich die Bewohner nicht an die „üblichen Pflichten“ gehalten hätten, zitiert die Zeitung aus Justizkreisen. Der Bezirk Neukölln ist seit 2020 Eigentümer der Villa und des Grundstücks. Ein Familienmitglied kündigte in den Sozialen Medien an, juristisch gegen den Beschluss vorgehen zu wollen. Außerdem warf er Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) vor, mit der fristlosen Kündigung Wahlkampf betreiben zu wollen.

Die Großfamilie war gegen die Beschlagnahmung der Immobilie durch den Bezirk gerichtlich vorgegangen. Das Kammergericht wies die Beschwerde aber zurück.

Geldwäsche-Verdacht: Berliner Staatsanwalt beschlagnahmt Dutzende Immobilien

Die Berliner Staatsanwaltschaft hatte vor drei Jahren 77 Immobilien aus dem Umfeld des Clans konfisziert, darunter auch die in Alt-Buckow. Es bestehe der Verdacht, dass die Immobilien aus kriminell erworben Vermögen finanziert worden seien und der Geldwäsche dienten.

Es steht allerding nicht zu erwarten, dass der Clan die Villa zeitnah räumt. Die Miete zahle das Jobcenter, weil den Bewohnern offenbar Sozialleistungen zustehen, so der die Zeitung.

Gegen Mitglieder des Remmo-Clans wird immer wieder ermittelt, in mehreren Fällen wurden sie rechtskräftig verurteilt, u.a. wegen des Diebstahls einer riesigen Goldmünze aus dem Bode-Museum und eines Goldnestes aus einer Biesdorfer Grundschule.

Zudem verurteilte das Landgericht ein Familienmitglied wegen des Überfalls auf mehrere Tschetschenen einer rivalisierenden Gruppe. Auch sollen Mitglieder der Familie mit dem spektakulären Juwelen-Diebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden in Zusammenhang stehen.

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