Berlin. Vom Lotte-Lenya-Tunnel in Charlottenburg wurde es vertrieben. Jetzt hat das wild bemalte Piano ein dauerhaftes Zuhause gefunden.

Es ist erst drei Wochen her, dass zwei Freunde aus Hannover ihr Kunstprojekt „Piano Bombing“ in Berlin eingeführt haben. Doch die Idee kam so gut an, dass das Aktionsteam bereits expandiert. David Kräling und Daniel Pflieger aus Hannover stellen seit Februar 2023 kostenlos Pianos im öffentlichen Stadtraum auf und machen damit Menschen glücklich. Seit 21. März 2024 sind sie auch in Berlin aktiv.

Piano Bombing in Berlin

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    Ziel: „Die Welt bunter und musikalischer machen“

    Das Konzept ist schnell erklärt: Alte Pianos werden künstlerisch bemalt, restauriert und gestimmt und dann im öffentlichen Raum der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Die Berlinerin Sylvia Blume erklärte sich im März bereit, das Projekt in der Hauptstadt voranzutreiben. Unter der Lotte-Lenya-Brücke wurde das Team im März nach 30 Minuten von der Security verjagt.

    Was das Team nicht wusste: Der Platz ist Privateigentum. Drei Wochen später hat das Piano, das von dem Künstler Kugeltisch aus Hannover mit Graffiti bemalt wurde, eine neue Heimat unter der Moltkebrücke inBerlin-Moabit gefunden. Die rote Sandsteinbrücke führt Fußgänger und Autofahrer von der Willy-Brandt-Straße nach Alt-Moabit. Die Brücke aus dem Jahr 1891 wurde 1986 saniert und steht unter Denkmalschutz.

    Ab Mai steht ein Flügel im Schloss-Center

    Nach dem ersten Auftritt in Berlin haben sich schon einige Spender bei Daniel Pflieger gemeldet. Der 40-Jährige ist Inhaber einer Geocaching-Agentur und sprüht vor Ideen. Ein weiteres Klavier, diesmal ein Flügel, ist bereits fest verplant. „Es kommt in die Schloss-Mall in der Schlossstraße in Steglitz“, erklärt Pflieger. Am 4. Mai soll es der Öffentlichkeit vorgestellt werden. „Wir suchen nach wie vor Graffiti-Künstler und auch geeignete Aufstellorte.“