Berlin. Die händeringende Suche nach Mitarbeitern treibt beim BND neue Blüten. Was hinter den Plakaten des Auslandsnachrichtendiensts steckt.

Vor dem Gebäude des Bundesnachrichtendienstes (BND) in der Chausseestraße in Mitte bleiben reihenweise Passanten stehen und machen Selfies vor den neuen Plakaten, die gerade am Sicherheitszaun angebracht werden. „Wir suchen Terroristen“ ist dort zu lesen. In wesentlich kleinerer Schrift dann die Aufforderung: „Finde sie mit uns“. Auf einem anderen Banner steht „Stell dir vor, du wirst vom BND gesucht“, und sehr viel kleiner ein Hinweis auf das Jobportal des BND.

BND im „War of Talents“

IT-Spezialisten gehören weltweit zu den gesuchtesten und best bezahlten Mitarbeitern. Doch kaum ein Hacker will beim Bundesnachrichtendienst (BND) arbeiten, weil die Gehälter in der freien Wirtschaft wesentlich üppiger ausfallen. Vielen fällt es zudem schwer, den ganzen Tag auf ihr persönliches Handy zu verzichten. Auf Kununu erhält der BND als Arbeitgeber nur 2,4 von fünf Sternen, beklagt werden zuviel Bürokratie und vereinzelt ein „Klima der Angst“.

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2021 etablierte die Behörde einen eigenen Instagram-Kanal zur Nachwuchsgewinnung, der offensichtlich noch nicht die Lösung war. Bruno Kahl, Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), beklagte 2023 gegenüber der Südwestpresse, dass die Spione beim BND ausgingen. Und dieses Jahr wird das Besucherzentrum im BND auch für Spontanbesuche geöffnet. Mehr Zulauf hat all das offenbar nicht gebracht. Doch die im ganzen Land mit Spannung verfolgte Suche nach den drei Terroristen der RAF hat die Marketing-Experten beim BND offenbar auf die Idee zu einer neuen Job-Offensive gebracht.

„Stell dir vor, DU wirst vom BND gesucht“ steht auf dem Banner. Und dann kleiner: „Als Teil des Teams.“
„Stell dir vor, DU wirst vom BND gesucht“ steht auf dem Banner. Und dann kleiner: „Als Teil des Teams.“ © BM | Julia Lehmann