Berlin. Der Foodtruck der Kubus gGmbH versorgt Bedürftige mit heißer Suppe. Weil die Mittel fehlen, haben Spitzenköche das Kochen übernommen.

Ein Foodtruck für Bedürftige, dem das „Futter“ ausgeht - das darf nicht sein! Tatsächlich droht aber dem Suppenbus des sozialen Trägers Kubus, die Suppe auszugehen. Das Fahrzeug wurde vor gut einem Jahr mit Mitteln des Netzwerks Wärme angeschafft und war bis Ende 2023 regelmäßig an den Brennpunkten der Stadt unterwegs, um arme und obdachlose Menschen mit einer warmen Mahlzeit zu versorgen.

Ralf Zacherl ist sofort eingesprungen

Aufrund der Haushaltskürzungen im sozialen Bereich fehlen in diesem Jahr 60.000 Euro für die wöchentliche Ausgabe in Kreuzberg und Neukölln – dem Suppenbus drohte das Aus. Wenn nicht Berlins Gatronomen wären: „Kaum hatten wir unsere aktuelle Notlage angesprochen, klingelte mein Telefon, und Ralf Zacherl war dran“, freut sich Gernot Zessin von der Kubus gGmbH. „Für den Januar hatten wir noch tiefgefrorene Lebensmittel, den Februar hat das Team aus dem Schmidt Z&KO direkt übernommen und uns mit nahrhafter und stärkender Suppe versorgt.“

Gerrit Wensing und Florian Mennicken vom Rutz Zollhaus, Gernot Zessin von der Kubus gGmbH und Ralf Zacherl mit Marcel Woest vom Restaurant Schmidt Z & Ko! (v.l.)
Gerrit Wensing und Florian Mennicken vom Rutz Zollhaus, Gernot Zessin von der Kubus gGmbH und Ralf Zacherl mit Marcel Woest vom Restaurant Schmidt Z & Ko! (v.l.) © Gernot Zessin | Gernot Zessin

Küchenteam des Rutz Zullhaus kocht für Bedürftige

Anfang März hat das Küchenteam des Rutz Zollhaus die Suppenkelle übernommen. Florian Mennicken und sein Team haben zweimal pro Woche je rund 100 Portionen Suppe gekocht, die am Karl-Marx-Platz in Neukölln und in der Cuvrystraße in Kreuzberg ausgegeben wurden. „Als uns der Notruf Ende Januar erreichte, musste ich nicht lange mit unseren Teams diskutieren, die waren sofort Feuer und Flamme“, erzählt Anja Schmidt, die gemeinsam mit ihrem Mann Carsten neben dem Drei-Sterne-Restaurant Rutz auch das Schmidt Z&KO und das Rutz Zollhaus betreibt.

Hoffnung auf Hilfe aus der Gastronomie

Für den April hofft Gernot Zessin nun auf weitere Hilfe aus der Berliner Gastro-Szene und auf Spender und Sponsoren. „Wir könnten locker einen weiteren wöchentlichen Ort einführen, vielleicht sogar zwei, wenn wir genug Mittel hätten“, sagt Gernot Zessin. „Die Not auf der Straße steigt leider spürbar, und jede Hilfe zählt!“

Berliner Gastronomen, die mithelfen und Mahlzeiten zubereiten wollen, können sich direkt bei Gernot Zessin unter Tel. 01622177607 melden.