Berlin. Durch ein Feuer in einem Metallbetrieb breitet sich eine giftige Rauchwolke im Westen Berlins aus. Was Anwohner beachten müssen.

Nachdem in einem Gebäude einer Metalltechnik-Firma in Lichterfelde ein Brand ausgebrochen ist, zieht eine giftige Rauchwolke über den Westen der Stadt. Betroffen ist dabei nicht nur Teltow und Steglitz-Zehlendorf, sondern auch ganz Spandau, Grunewald, Westend, das westliche Charlottenburg und Tegel bis Hennigsdorf.

Die Feuerwehr warnt vor „extremer Gefahr“ aufgrund der Rauchgase: „Nach Auswertung der Wetterlage und der entsprechenden Windrichtung, ziehen die Rauchgase von der Einsatzstelle in nördliche Richtung“.

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Schule in der Nähe beendete Unterricht vorzeitig

Menschen sollten das betroffene Gebiet meiden und weiträumig umfahren. Auch wenn kein Rauch zu sehen sei, sollten Fenster und Türen geschlossen bleiben und Lüftungen und Klimaanlagen abgeschaltet werden. Bewohner des betroffenen Gebiets sollen zudem regelmäßig die Medien im Hinblick auf weitere Entwicklungen verfolgen. In unmittelbarer Nähe des Brandes machte die Polizei entsprechende Durchsagen mit einem Megafon.

In mehreren Schulen in der Nähe wurde der Unterricht vorzeitig beendet. In der Schule Königin Luise-Stiftung und der Athene Grundschule durften die Schülerinnen und Schüler die Gebäude nicht verlassen. Sie sollten ihre Eltern anrufen und sich abholen lassen. Eltern von Schülern des Steglitzer Fichtenberg-Gymnasium erhielten eine Mail, wonach der Unterricht eingestellt und alle Schüler nach Hause geschickt worden seien. Die Abiturprüfung werde jedoch bei geschlossenen Fenstern fortgeführt.

Rauchwolke Brand Lichterfelde Ausbreitung Karte
Rauchwolke Brand Lichterfelde Ausbreitung Karte © Berliner Morgenpost Infografik/OSM | C. Schlippes /Berliner Morgenpost Infografik OSM Datawrapper

Brand ist noch nicht unter Kontrolle

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gab über Warn-Apps eine Warnung heraus. Ein Ergebnis der Schadstoffkontrolle liegt derzeit noch nicht vor – derzeit nimmt die Feuerwehr an verschiedenen Orten im Berliner Westen Messungen vor.

Die Feuerwehr ist aktuell mit 190 Einsatzkräften vor Ort, um das inzwischen vollständig in Brand stehende Gebäude zu löschen. Aktuell ist der Großbrand noch nicht unter Kontrolle. Die Einsatzkräfte alarmierten zusätzlich die Flughafenfeuerwehr sowie die Werksfeuerwehr des Bayer-Konzerns mit Fachkräften für Chemikalien. Die Straße Beeskowdamm/Goerzallee ist laut Verkehrsinformationszentrale zwischen Wupperstraße und Wismarer Straße in beiden Richtungen gesperrt. Auch der BVG-Verkehr ist betroffen: Der Bus 258 wird umgeleitet.

Nach Angaben des Diehl-Sprechers, Michael Nitz, handelt es sich um einen Galvanik-Betrieb, der vor allem Teile für die Automobilindustrie herstellt. Die Diehl-Gruppe ist ein großer Rüstungskonzern; im Berliner Werk seien jedoch keine Rüstungsgüter produziert worden, sagte Nitz.

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