Berlin. Die BVG soll bald neue Straßenbahnen erhalten. Die erste neue U-Bahn wird bereits seit Januar getestet. Wie steht es um die Fahrzeuge?

Im Januar haben die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) die erste neue U-Bahn vorgestellt, nun wird ein weiteres neues Schienenfahrzeug erwartet: Die erste Straßenbahn der nächsten Generation soll noch im Frühjahr von Hersteller Alstom an die BVG übergeben werden, wie beide Seiten bestätigten. „Zunächst wird es dann intern in Augenschein genommen, bevor wir es auch öffentlich vorstellen. Letzteres wird voraussichtlich Anfang Juli passieren“, sagte ein BVG-Sprecher auf Anfrage der Berliner Morgenpost.

Eigentlich sollten die ersten neuen Straßenbahnen bereits Ende 2022 bei der BVG ankommen. Der Termin verschob sich jedoch zunächst auf den Sommer 2023, dann auf das – nach wie vor geplante – Frühjahr 2024. Als Grund für die zweite Verzögerung wurden von Alstom Spätfolgen der Corona-Pandemie sowie die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs genannt. Insgesamt produziert Alstom 117 Trams für die BVG, womit auch alte Fahrzeuge ersetzt werden sollen. Auswirkungen auf den Straßenbahn-Betrieb sollen die Verzögerungen bei der Auslieferung aber nicht haben. „Wir gehen davon aus, dass es beim geplanten Austausch der älteren Straßenbahnen vom Typ GT gegen die neuen Straßenbahnen keine zeitlichen Engpässe geben wird“, so der BVG-Sprecher.

Zweiter U-Bahn-Testzug ist bei der BVG angekommen

Die neuen Straßenbahnen sollen diverse Verbesserungen bringen, zum Beispiel mehr Platz für Fahrgäste und eine modernere Information mit Touchdisplays. Als weiterer Vorteil, auch für Anwohner, wurde angekündigt, dass die Züge leiser unterwegs sein sollen und Vibrationen durch das neue Fahrwerk deutlich reduziert werden. Geplant ist, dass die neuen Trams auf der stark nachgefragten Linie M4 eingesetzt werden.

Die neue U-Bahn-Generation, die von Stadler in Pankow produziert wird, ist schon einen Schritt weiter. Das erste Fahrzeug wird seit Januar auf Strecken der BVG getestet. Zum Programm der BVG zählt es beispielsweise, dass die Türfunktion geprüft wird oder der Zug mithilfe von Sandsäcken unter Volllast fährt. Das Fahrzeug gehört zur Baureihe JK, die auf den etwas schmaleren Kleinprofillinien U1 bis U4 unterwegs sind. „Inzwischen ist auch der zweite Testzug angekommen und wird für den Einsatz vorbereitet“, erklärt der BVG-Sprecher.

Neue U-Bahn für Berlin: Fahrgäste können im Spätsommer erstmals mitfahren

Im Detail äußert sich das Verkehrsunternehmen nicht dazu, wie die bisherigen Tests gelaufen sind. „Erste Erkenntnisse konnten bereits gewonnen werden und fließen in den weiteren Prozess ein“, heißt es lediglich. Parallel beginne nun auch die Ausbildung am neuen Fahrzeug durch die Fahrschule. Das Testprogramm ist aber ebenfalls nicht von Verzögerungen verschont geblieben. „Verzögerungen gab es zeitweise durch den Hersteller bei der erforderlichen Software für die Testauswertung“, so der Sprecher. Noch sei jedoch nicht klar, wie genau sich das auf den Gesamtzeitplan auswirkt.

Keinen Einfluss soll die Software-Verzögerung jedoch auf die Testfahrten haben, bei denen erstmals Fahrgäste an Bord sein werden. „Der Testbetrieb mit Fahrgästen wird nach heutigem Stand voraussichtlich – wie zuletzt auch angekündigt – im Spätsommer beginnen“, so der BVG-Sprecher, der jedoch auch betont: „Bei der großen Bedeutung für die Zukunft der Berliner U-Bahnflotte geht bei allen laufenden Tests Sorgfalt vor Schnelligkeit.“ Wann bei der BVG auch die ersten Fahrzeuge für die Großprofillinien U5 bis U9 ankommen, steht noch nicht fest. Der Zeitplan für die Baureihe J werde aktuell abgestimmt, heißt es.

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) – Mehr zum Thema