Berlin. Am Donnerstag wurde in Supermärkten in Berlin und Brandenburg Kokain entdeckt. Inzwischen hat der Zoll den Wert der Drogen ermittelt.

Die Menge Kokain, die am Donnerstag in Bananenkartons in Berliner Supermärkten gefunden worden ist, liegt bei 223 Kilogramm. Das sagte der Sprecher des Zollfahndungsamts Berlin-Brandenburg, Christian Lanninger, der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“ (MAZ). Bei einem Verkaufspreis von etwa 50 bis 80 Euro pro Gramm dürfte das Rauschgift insgesamt einen Wert von 10 bis 15 Millionen Euro oder je nach Streckung sogar noch mehr haben.

Das Kokain war am Donnerstag von Mitarbeitern in Bananenkartons in sieben Berliner und vier Brandenburger Lidl-Supermärkten entdeckt worden. 119 Kilogramm in Berlin, 104 Kilogramm in Brandenburg. Noch am Freitag sollte es verbrannt werden. Lidl teilte mit, es stehe wegen der Drogenfunde mit den Behörden in Austausch

Die Polizei in Brandenburg sprach nur von Kokain „im niedrigen dreistelligen Kilobereich“, eine konkrete Zahl wurde nicht genannt. Das Rauschgift sei unter den Bananen versteckt gewesen, sagte eine Sprecherin. Eine gemeinsame Ermittlungsgruppe „Rauschgift“ der Landeskriminalämter aus Brandenburg und Berlin sowie des Zollfahndungsamts arbeitet nun weiter an dem Fall.

Polizei macht keine genauen Angaben zu Fundorten

Auch am Freitag gaben die Brandenburger und Berliner Polizei nicht an, in welchen Berliner Bezirken und Brandenburger Landkreisen die Supermärkte liegen, in denen die Drogen gefunden wurden. Ebenso blieb unklar, in wie vielen Kartons das Koks versteckt war, welchen Reinheitsgrad es hatte, aus welchem Staat in Süd- oder Mittelamerika die Bananen kamen und über welchen Hafen die Kartons Europa erreichten.

Üblicherweise wird Kokain in sehr großen Mengen aus Südamerika und Mittelamerika versteckt in Containern mit Frachtschiffen meist nach Antwerpen und Rotterdam geschmuggelt und von dort über ganz Europa verteilt.

Doch Funde wie dieser sind keine Einzelfälle: Im September vergangenen Jahres fand die Polizei in Groß Kreutz westlich von Potsdam rund 500 Kilogramm Kokain. Ein Großhändler für Obst und Gemüse informierte die Polizei, „nachdem bei der Anlieferung von Bananenkisten verdächtig aussehende Päckchen in der Ladung festgestellt wurden“, wie eine Sprecherin der Polizei erklärte. Die Bananen dienten laut Polizei als Tarnung der Kokain-Lieferung.