Berlin. Zahlreiche Männer sollen sich in der Nacht in Berlin-Neukölln geprügelt haben. Laut Zeugen kam dabei auch ein Schwert zum Einsatz.

Erneut ist es in Berlin zu einer Massenschlägerei zwischen zwei Personengruppen gekommen. Nur einen Tag nach einer Eskalation mit Macheten im Lichtenberger Dong Xuan Center, sollen am Samstagabend diesmal bis zu 60 Menschen in einem Hinterhof am Kiehlufer in Neukölln aufeinander losgegangen sein. Laut der Berliner Polizei war zuvor ein Notruf abgesetzt worden. Ein 16-Jähriger hatte sich gegen 22 Uhr in einen Supermarkt gerettet, nachdem er aus einer Gruppe heraus mit Reizgas besprüht worden war. Um 23 Uhr wurde ein 15-Jähriger dann ebenfalls Opfer einer Reizgas-Attacke. Die Auseinandersetzung zog offenbar eine Vielzahl von Personen aus der näheren Umgebung an.

Zeugen teilten mit, dass Menschen dabei sogar mit einem Schwert hantiert haben sollen. Als die ersten Beamten vor Ort ankamen, trafen sie jedenfalls bereits auf eine große Menschenmenge, die sich Medienberichten zufolge innerhalb kürzester Zeit vergrößerte. Während der Maßnahme sollen die Polizisten von der Menge bedrängt, beleidigt und bespuckt worden sein, weswegen Verstärkung angefordert werden musste. Über ein Dutzend Einsatzfahrzeuge trafen im Minutentakt ein – darunter eine Einsatzhundertschaft und die Diensthundestaffel. Die Polizei bestätigte diese Angaben zunächst nicht.

Die Polizei setzte auch Pfefferspray ein.
Die Polizei setzte auch Pfefferspray ein. © Pudwell | Pudwell

Laut sind mindestens sieben Personen vorläufig festgenommen worden – zwei aufgrund des Reizgas-Einsatzes wegen gefährlicher Körperverletzung, der Rest wegen Widerstands. Sechs Personen mussten vom Rettungsdienst behandelt werden – darunter auch ein Polizist. Der Hintergrund der Auseinandersetzung ist bislang unklar und wird noch ermittelt. Nach Morgenpost-Informationen soll mindestens ein beteiligter Jugendlicher polizeibekannt gewesen sein.

„Es war irgendwie zu erwarten, dass es in der Hauptstadt nicht bei einer großen Auseinandersetzung zwischen zwei gewalttätigen Gruppen an diesem Wochenende bleibt“, kommentiert Benjamin Jendro, Sprecher der Berliner Polizeigewerkschaft GdP, trocken. „Immer wieder gehen in unserer Stadt insbesondere junge Männer mit Latten, Messern und auch Schusswaffen aufeinander los.“ Sobald die Polizei vorbeischaue, würden sie dann aber zusammen halten und dem Rechtsstaat zeigen, was sie von ihm halten, so Jendro weiter.

Einem Mann werden die Augen ausgespült.
Einem Mann werden die Augen ausgespült. © Pudwell | Pudwell