Berlin. Die GDL streikt erneut. Welche Folgen hat das für die S-Bahn in Berlin? Welche Züge fahren? Die wichtigsten Infos zum Streik.

  • Bei der Deutschen Bahn kommt es seit dem frühen Donnerstagmorgen erneut zu einem Streik
  • Auch die S-Bahn Berlin ist betroffen
  • Es gibt einen Notfahrplan
  • Die BVG wird nicht bestreikt: U-Bahnen, Busse und Trams fahren regulär

Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL läuft: Seit Donnerstagmorgen kommt es bei der Deutschen Bahn zu massiven Ausfällen und Einschränkungen – auch im S-Bahn- und Regionalverkehr in Berlin und Brandenburg. Die meisten S-Bahn-Linien fallen erneut komplett aus, darunter etwa die Ringbahn-Linien S41 und S42. Das geht aus dem Notfahrplan hervor. In diesem, heißt es, habe sie „Wünsche und Hinweise der Fahrgäste aus den vergangenen Streiks der GDL beherzigt“. Damit sollen insbesondere die Umlandgemeinden im Norden zusätzlich angebunden werden.

S-Bahn Berlin: Das ist der Notfahrplan beim GDL-Streik

Das ist der Notfahrplan der Berliner S-Bahn.
Das ist der Notfahrplan der Berliner S-Bahn. © S-Bahn Berlin | S-Bahn Berlin
  • Die Züge fahren erwartungsgemäß in großen Taktabständen. So soll ein Zug pro Stunde auf einzelnen Abschnitten der S1 (Birkenwerder – Nordbahnhof), S2 (Bernau – Anhalter Bahnhof), S25 (Hennigsdorf – Nordbahnhof), S3 (Erkner – Ostbahnhof) und S46 (Königs Wusterhausen – Bundesplatz).
  • Etwas häufiger fahren die Züge der S5 zwischen Strausberg Nord und Ostbahnhof, dort ist ein 40-Minuten-Takt vorgesehen.
  • Alle 20 Minuten fährt eine S-Bahn der Linie S9 zwischen dem Flughafen BER und der Friedrichstraße.

Flughafen-Express fällt aus: So kommen Reisende zum BER

Außerdem plant die S-Bahn auf zwei Strecken einen Notverkehr mit Bussen. Dies betrifft die S25 zwischen Teltow Stadt und Lichterfelde Ost sowie die S2 zwischen Blankenfelde und Südkreuz. Angestrebt werde tagsüber ein 10-Minuten-Takt, heißt es. Die Ersatzbusse, die derzeit zum Beispiel zwischen Birkenwerder und Oranienburg fahren, sind vom Streik nicht betroffen.

Im Regionalverkehr werden diverse Linien der Deutschen Bahn ersatzlos eingestellt, teilweise sollen aber erneut „einzelne Züge“ auf ausgewählten Streckenabschnitten fahren. Das gilt etwa für den RB10 zwischen Nauen und Südkreuz, den RE2 zwischen Ostbahnhof und Cottbus oder den RE4 zwischen Rathenow und Berlin beziehungsweise Berlin und Jüterbog. Unter den komplett ausfallenden Linien ist diesmal auch der Flughafen-Express FEX. Wer zum BER reisen will, soll deshalb auf die Linie S9, den Regionalexpress RE8 der Ostdeutschen Eisenbahn (Odeg) oder die Expressbusse X7 oder X71 der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ab Rudow beziehungsweise Alt-Mariendorf umsteigen.

Kritik an den Streiks der GDL, insbesondere den angekündigten Wellenstreiks, die ohne eine Vorabinformation 48 Stunden vor Beginn des Arbeitskampfes erfolgen sollen, kommt auch vom Berliner Fahrgastverband Igeb. Mit diesen Wellenstreiks schade die Gewerkschaft den Fahrgästen mehr als der Deutschen Bahn, so der Verband, und weiter: „Mit ihrer neuen Strategie verletzt die GDL das Verhältnismäßigkeitsgebot, das für alle Rechts- und Lebensbereiche gilt.“

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