Berlin. BVG und Gewerkschaft Verdi haben ihre Verhandlungen für einen neuen Manteltarifvertrag fortgesetzt. So kommen die Gespräche voran.

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und Verdi haben am Wochenende ihre Verhandlungen fortgesetzt und sind der Einigung auf einen neuen Manteltarifvertrag ein Stück nähergekommen: „Beide Seiten waren sich einig, dass man an vielen Stellen große Schritte weitergekommen ist“, teilte das Verkehrsunternehmen am Montag mit. Außerdem hieß es: „In den neuerlichen Gesprächen hat die BVG der Gewerkschaft weitere konkrete Angebote zu den Themen Zulagen, Urlaub sowie Dienstzeitlängen vorgelegt.“

In den aktuellen Tarifverhandlungen zwischen Gewerkschaft und BVG war es das dritte Treffen. Eigentlich sollte dieses am Freitag und Sonnabend stattfinden, die BVG hatte jedoch den Termin am Freitag mit Verweis auf den parallelen Streik abgesagt. Auch Verdi äußerte sich am Montag positiver über die dritte Verhandlungsrunde, als es nach den vorherigen Treffen der Fall war. „Wir sind im Verhandlungsmodus angekommen und haben fast alle Themen besprochen“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt.

Verdi und BVG: Kein Streik mehr vor der nächsten Verhandlungsrunde

Vergangene Woche hat Verdi zum zweiten Mal in der aktuellen Tarifverhandlungsrunde die BVG bestreikt. Nun soll es Fortschritte in den Verhandlungen geben.
Vergangene Woche hat Verdi zum zweiten Mal in der aktuellen Tarifverhandlungsrunde die BVG bestreikt. Nun soll es Fortschritte in den Verhandlungen geben. © DPA Images | Jörg Carstensen

Bei dem bisherigen Knackpunkt in den Verhandlungen, der Wendezeit der Bahn- und Buslinien an Endhaltestellen, sei man „zumindest im Gespräch“, sagte Arndt. Insofern könne man tatsächlich von einem Fortschritt sprechen. Wie bekannt, fordert Verdi, die Wendezeit auf zehn Minuten zu verlängern. Bislang variiert die Dauer und liegt teilweise nur bei vier Minuten. Eine pauschale Verlängerung hatte die BVG abgelehnt, weil dies mit vorhandenen Fahrzeugen sowie der Infrastruktur nicht funktioniere und einen hohen Mehrbedarf an Fahrern verursache. Nun erklärte die BVG, dass sie Alternativen vorgeschlagen habe, „die betrieblich erprobt werden sollen“.

Auch für die Verkürzung der unbezahlten Pausenanteile habe die BVG zugesichert, zu prüfen, wie dies bis Ende des Jahres funktionieren könne, erklärte Arndt. Eine entsprechende Absichtserklärung der BVG gebe es seit 2019. Verdi fordert, dass der Anteil von 50 auf 30 Minuten sinkt. Das Verkehrsunternehmen hat eine bislang angeboten, den unbezahlten Pausenanteil Anfang 2025 auf 40 Minuten abzusenken und bis 2027 dann auf eine halbe Stunde.

Die nächste Verhandlungsrunde zwischen Verdi und BVG findet am 11. und 12. März statt; auch dann will man sich wieder viel Zeit nehmen für die Gespräche, hieß es. Die Tarifkommission von Verdi soll am Mittwoch, also am 13. März, tagen und die Verhandlungen bewerten. Dass zuvor, während des GDL-Streiks, auch Busse und Bahnen der BVG still stehen, müssen Fahrgäste nicht befürchten. Wie Arndt sagte, werde es vor der nächsten Verhandlungsrunde keinen weiteren Warnstreik bei der BVG geben.

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