Die Sparkasse hat ihre Gebühren erhöht, andere Banken wollen nachziehen. Doch es gibt auch noch kostenlose Anbieter. Eine Übersicht.

Für die rund zwei Millionen Kunden der Berliner Sparkasse waren es keine guten Neuigkeiten: Zum 1. Dezember erhöht die größte Bank der Hauptstadt ihre Kontogebühren. Ein Onlinekonto kostet dann drei statt zwei, ein Girokonto sieben statt vier Euro. „Das ist ein Trend“, sagt Volker Schmidtke von der Verbraucherzentrale Berlin. Laut einer aktuellen Studie von „Stiftung Warentest“ gibt es bundesweit nur noch 25 Gratiskonten, die an keinerlei Bedingungen geknüpft sind – fünf weniger als vor zwei Jahren. Was ein Girokonto bei den Banken kostet, und wo es noch umsonst ist, im Überblick.

Deutsche Bank Das „Aktivkonto“ gibt es für 4,99 Euro im Monat. Allerdings werden bei diesem Modell 1,50 Euro pro Überweisung in Papierform fällig, außerdem 39 Euro pro Jahr für eine Kreditkarte. Wer das verhindern will, wählt das „BestKonto“ für 9,99 Euro monatlich. Kostenlos ist das „Junge Konto“ für Schüler, Azubis und Studenten bis einschließlich 30 Jahre. Preiserhöhungen plant die Bank nicht.

Commerzbank Die Commerzbank Berlin wirbt mit ihrem Filialnetz – und einem kleinen Seitenhieb auf ihre Kollegen von der Deutschen Bank, die etliche Filialen schließen wollen. Bei der Commerzbank gibt es ein kostenloses Girokonto für Kunden mit einem Monatseinkommen von mehr als 1200 Euro. Ferner bietet das Institut ein Premium-Konto für 9,90 Euro an, bei dem bis zu zwölf Abhebungen an Fremdautomaten kostenfrei sind. Preiserhöhungen stehen nicht an.

Postbank Noch bis 30. Oktober gibt es ein kostenloses Girokonto, Voraussetzung ist ein monatlicher Geldeingang ab 1000 Euro. Ab 1. November gelten neue Konditionen, in der Regel kostet das Girokonto dann 3,90 Euro. Junge Menschen bis 22 Jahre müssen für ihr Girokonto nichts bezahlen, und ab einem monatlichen Geldeingang in Höhe von 3000 Euro wird auch künftig kein Entgelt fällig.

Berliner Bank Die Regionaltochter der Deutschen Bank, die in diese überführt wird, ist teurer als der Mutterkonzern. Das Konto „Basic“ kostet sieben Euro im Monat. Beim „Konto“ Classic für zehn Euro sind Kreditkarten enthalten. Das Modell „Gold“ für 14 Euro bietet unter anderem diverse Versicherungen inklusive, beispielsweise für Handy- und Elektronikschäden.

Berliner Volksbank Hier gibt es ein kostenloses Girokonto, aber nur bei einem monatlichen Geldeingang von mindestens 1250 Euro. Ansonsten werden sechs Euro fällig. Beim Konto „Komfort“ für acht Euro ist es möglich, eine EC-Karte mit Aufdruck eines Berliner Sportvereins wie Hertha BSC zu bekommen. Die Variante „Premium“ lockt mit günstigem Dispositionskredit. Bei Geldeingang von mehr als 1250 Euro monatlich und „einwandfreier Kontoführung“ werden die Konten vier beziehungsweise zwei Euro billiger. Wegen anhaltender Niedrigzinsen erwägt die Bank Preiserhöhungen.

Sparda-Bank Berlin Sie wirbt damit, eine Genossenschaftsbank zu sein, also eine Bank, die den Mitgliedern gehört und nicht „anonymen Aktionären oder Investmentgesellschaften“. Zu den Kernkompetenzen zählt das gebührenfreie Girokonto. Das gibt es aber nur für Kunden bis 26 Jahre, Käufer von Genossenschaftsanteilen sowie Kunden mit „regelmäßigen Geldeingang im Sinne von Einkommen“. Alle anderen zahlen zehn Euro im Monat.

PSD Bank Berlin-Brandenburg Sie bietet ein kostenloses Girokonto. Voraussetzung ist, dass dieses auch als Gehaltskonto fungiert. Geldabheben kann man kostenlos an den bundesweit knapp 20.000 Geldautomaten der Genossenschaftsbanken, der Vorgang ist allerdings auf 15 Abhebungen pro Quartal und Karte beschränkt. Außerdem bietet die PSD Bank kostenlos eine Kreditkarte an (Visa oder Mastercard).

ING Diba In Rankings belegt die Direktbank regelmäßig Spitzenplätze. Das Girokonto ist umsonst, ohne weitere Bedingungen, inklusive Visa Card und niedrigem Dispositionskredit. Abhebungen sind laut Unternehmen an mehr als 90 Prozent aller Automaten in Deutschland möglich.

Deutsche Kreditbank „Kein Aber, DKB Cash ist und bleibt kostenfrei.“ Damit wirbt die Deutsche Kreditbank (DKB) für ihr Girokonto ohne Kontoführungsgebühren. Bedingung vor Kontoeröffnung ist „Kreditwürdig­keit für Girocard und Kreditkarte“.

Kostenlose Konten Neben der ING Diba gibt es eine Reihe weiterer Banken, meist Direktbanken, die kostenlos Konten ohne Bedingungen anbieten, zum Beispiel Comdirect Bank, Consorsbank, Deutsche Skatbank, Edekabank, Netbank, Norisbank und Santander Bank (mit Filialnetz).